Brühl. „Ganz ehrlich, ich glaube nicht mehr dran, dass die Baustelle zu Weihnachten verschwunden ist“, sagt eine Anwohnerin der Kirchenstraße. Ende Juli war diese wichtige Straße im alten Ortskern für den Verkehr gesperrt worden. Das Versorgungsunternehmen MVV wollte bis Mitte September dort mehrere Gebäude an das Fernwärmenetz anschließen und gleichzeitig die Sanierung der Wasserleitung durchführen.
Eigentlich sollte das so gemacht werden, dass die Straße nur während der Arbeitszeiten gesperrt worden wäre, damit abends und an den Wochenende der Verkehr einigermaßen hätte fließen können. Doch diese Planung war schnell Makulatur – die ausführende Baufirma riss ohne Absprache die Straße auf voller Breite auf. Dadurch wurde eine dauerhafte Vollsperrung unumgänglich.
Und auch die Ankündigung, dass alle Anwohner ihre Anwesen jederzeit anfahren könnten, erwies sich bald als frommer Wunsch. „Bei mir vor dem Haus ist die Grube zwar zumeist mit Metallplatten versehen, dass ich mit dem Auto von der Garage in die Straße einfahren kann – aber eben nur zumeist“, empört sich eine Anwohnerin. Wenn sie einen wichtigen Termin habe, zu dem sie fahren müsste, dann würde sie das Auto sicherheitshalber woanders parken, „ganz oft klafft die Grube ohne Ankündigung offen vor meiner Zufahrt – dann geht nix mehr“. Sie traut den Versprechungen der MVV und des Unternehmens Achatz einfach nicht mehr.
Wenig Vertrauen in MVV: Wird Baustelle in Brühler Kirchenstraße vor Weihnachten fertig?
Denn nicht nur, dass räumliche Planungen nicht eingehalten wurden, auch zeitlich wurde in einer Salamitaktik der Abschluss der Bauarbeiten immer weiter nach hinten verschoben. Inzwischen heißt es auf Nachfrage dieser Redaktion seitens der MVV, dass die Straße „nach aktuellem Stand“ wohl ab Donnerstag, 19. Dezember, wieder für den Verkehr freigegeben werden könnte. Die Anwohnerin winkt ab: „Das wird doch bestimmt wieder nichts.“
Woran liegt es denn nun genau, dass der Abschluss der Arbeiten mehrere Monate überfällig ist? Ein Unternehmenssprecher erklärt dazu, dass sich „während der Bauarbeiten in der Kirchenstraße in Brühl gezeigt hat, dass weitere Anschlüsse der Wasserleitungen erneuert werden mussten, die zuvor nicht eingeplant waren“.
Zudem habe man an einigen Tagen witterungsbedingt nicht arbeiten können, wodurch es zu einer weiteren Verzögerung gekommen sei. „Wir bedauern dies sehr und hoffen die Arbeiten nun zeitnah abschließen zu können“, bittet das Unternehmen um Verständnis.
Doch das wollen Anwohner und Menschen, die diese Straße als wichtige Verkehrsader nutzen wollen, so nicht mehr gewähren, wie eine kurze Befragung bei den Betroffenen zeigt. „Wir reden hier doch nicht von ein, zwei Wochen mehr – inzwischen ist die Straße ein Vierteljahr länger als geplant gesperrt“, meint ein genervter Autofahrer. Und die Verkehrsbehinderung betrifft nicht nur die Kirchenstraße, sondern auch viele andere Straßen, bei denen aus Sicherheitsgründen Halteverbote verhängt wurden.
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