Brühl. „Wir finden es wichtig, darüber zu informieren, da es viele Ausflügler trifft“, teilt Jochen Ungerer, Haupt- und Ordnungsamtsleiter von Brühl, mit. Eigentlich sei die Gemeinde nicht für die Baustelle Leimbachmündung zuständig. Nun wolle sie trotzdem über die neue Infotafel aufklären, die nun den weiteren Bauablauf skizziert.
Ein großer, runder Smiley mit nach unten gezogenen Mundwinkeln, der oben links auf der Infotafel heraussticht, transportiert die Nachricht besser als tausend Worte. Wer trotzdem lieber Buchstaben sortiert: „Sowohl der Bau der Fischaufstiegsanlage als auch die Errichtung der Brücke mussten immer wieder verschoben werden, weil der Rhein durch die Niederschläge seit Ende 2023 einen meist dauerhaft zu hohen Wasserstand hat. Bei zu hohem Wasserstand kann nämlich nicht gebaut werden“, sind die ersten Worte auf dem neuen Aufklärungsschild.
Besucher in Brühl sollen Absperrung auch weiter einzuhalten
Die Besucher werden gebeten, auch wenn in diesem Moment nicht gebaut wird, die Absperrungen weiter einzuhalten. „Wir wissen, wie schön und erholsam es ist, hier spazieren zu gehen, eine andere Lösung gibt es aber leider nicht. Sie werden in dieser schönen Gegend sicher alternative Spazierwege finden. Bitte haben Sie Verständnis“, schreiben das Regierungspräsidium Karlsruhe und die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in Mannheim, die gemeinsam für das Bauvorhaben verantwortlich sind.
Doch weswegen kann bei zu hohem Wasserstand nicht gebaut werden? Auch darüber klären die Bauherren auf: „Das große Problem an dieser Baustelle ist der hohe Wasserdruck des Rheins. Zwar wird parallel zum Rhein eine Spundwand eingebracht, diese schützt die Baugrube aber nur vor dem Wellengang des Rheins, nicht aber vor dem Volllaufen. Denn das Rheinwasser drückt durch den sehr durchlässigen Untergrund aus Kies und Sand und schnell stellt sich auf der Bauseite derselbe Wasserstand ein wie auf der Rheinseite“, heißt es hierzu bezüglich der Leimbachmündung auf der Tafel. Zwar müsse die Fischaufstiegsanlage grundsätzlich nicht im Trockenen gebaut werden, der Baggerfahrer könne bei erhöhtem Wasserstand allerdings die Riegelsteine nicht klar setzen – wegen des trüben Wassers, informieren die Verantwortlichen.
„Hinzu kommt die Gefahr des hydraulischen Grundbruchs, welcher dazu führen würde, dass die Böschungen abrutschen. Durch die enormen andrückenden Wassermengen des Rheins können diese auch nicht mit verhältnismäßigem Aufwand abgepumpt werden. Hierfür würden die Kosten für die Pumpen und den dafür erforderlichen Strom schnell so teuer, dass dessen Finanzierung mit Steuermitteln nicht mehr vermittelbar ist“, heißt es auf der Informationstafel an der Baustelle weiter.
Bauarbeiten in Brühl sind von den Wasserständen des Rheins abhängig
„Wir können daher nur bei Wasserständen unter dem Rhein-Mittelwasser bauen“, bedauern die Verantwortlichen, die darauf hinweise, dass dieser wünschenswerte Zustand seit Ende 2023 nur selten beobachtet werden konnte.
Auch weswegen eine kürzere Umleitung nicht möglich ist, erklärt die Tafel: „Für die Baustelle müssen etwa 550 Meter des Uferweges am Rhein gesperrt werden. Da dieser Weg nur etwa drei Meter breit ist, ist er zu schmal, um eine gemeinsame und vor allem sichere Lösung für Baustellenverkehr und Öffentlichkeit zu finden.“
Zuletzt bitten die Verantwortlichen, die Absperrungen einzuhalten, auch wenn der Baubetrieb ruht: „Wegen des engen Baufeldes und der damit nicht gegebenen Verkehrssicherheit muss die Baustelle leider auch während eines Baustillstands gesperrt bleiben. Aus Sicherheitsgründen und zu Ihrem eigenen Schutz bitten wir Sie, die Absperrungen einzuhalten und die Umleitung zu nutzen.“ Die Umleitung für Fußgänger und Radfahrer ist an den entsprechenden Stellen ausgeschildert.
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