Brühl. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr mussten zwei Jahre auf das beliebte Zeltlager verzichten. Doch diesmal, wenn zugleich das 50-jährige Bestehen dieser Abteilung der Freiwlligen Feuerwehr gefeiert werden darf, sollte das Zeltlager etwas ganz Besonderes werden, waren sich die Verantwortlichen von Anfang an einig.
Vier Tage lang schlugen die Jungen und Mädchen aus Brühl gemeinsam mit den Jugendleitern ihre Zelte auf dem Zeltplatz des Europa-Parks in Rust auf. Neben Spiel und Spaß mit dem eigenen Programm auf dem Zeltplatz, hatten sie auch zwei erlebnisreiche Tage mit den Attraktionen des Freizeitparks und des angegliederten Wasserparks „Rulantica“. Eine Besichtigung der parkeigenen Werkfeuerwehr stand ebenfalls auf dem Programm. Diese Werkfeuerwehr umfasst derzeit 39 Aktive, die sich vor allem aus Mitarbeitern aus den einzelnen Werkstätten des Freizeitparks rekrutieren.
So entstand ein Erlebnis, das neben Spaß auch Wissen rund um die Bekämpfung von Bränden und Hilfe in Notlagen umfasste. Der Förderverein der Brühler Feuerwehr unterstützte das Erlebnis für die Jugendlichen finanziell. „Wir fördern gern den Feuerwehrnachwuchs“, betont Cort Bröcker, Vorsitzender des Vereins.
Oberlöschmeister Otto Mehlich hatte schon 1972 die Jugendfeuerwehr in der Hufeisengemeinde als eine der ersten im Rhein-Neckar-Kreis gegründet. Schon vor 50 Jahren wurde das Ziel verfolgt, Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren als geeigneten Nachwuchs für die aktive Wehr zu gewinnen. Mehlich hatte nämlich erkannt, dass die vielfältigen Aufgaben der Wehr in Zukunft nur durch eine früh sehr gut geschulte Mannschaft gelöst werden könnten. Und das Konzept ging auf, denn viele der Jungen, die einst bei der Jugendwehr mitgemacht haben, übernahmen in den Folgejahren als Erwachsene wichtige Aufgaben bei der Freiwilligen Feuerwehr. Seit Bestehen haben viele Mitglieder eine Ausbildung in der Jugendfeuerwehr durchlaufen, um dann in die Einsatzabteilung zu wechseln. Dieses gute Ergebnis lässt auf eine erfolgreiche Jugendarbeit der Feuerwehr schließen.
Seit ihrem Bestehen hatte die Jugendfeuerwehr eigentlich zu keiner Zeit über einen Mangel an Mitgliedern zu klagen – mit Sicherheit auch ein Verdienst aller Jugendwarte, heißt es in einer Bilanz der Feuerwehr. Als erster Jugendleiter hatte Otto Mehlich die Aufgabe der Jugendbetreuung übernommen.
Gleichwohl machte sich auch in dieser Abteilung der Fluch der Pandemie bemerkbar. So stimmte der Gemeinderat vor einem Jahr dem Antrag der Feuerwehr zu, deren Satzung so zu ändern, dass das Eintrittsalter von mindestens zehn Jahren für die Jugendfeuerwehr gestrichen wird, um der Wehr die Möglichkeit zur Einrichtung einer Kinderfeuerwehr mit jüngeren Mitgliedern zu geben.
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