Brühl. Voll besetzte Stuhlreihen gab es am Wochenende im katholischen Gemeindezentrum in der Kirchenstraße. Denn die Mädchen und Jungen des Kindergartens St. Bernhard zeigten in einer liebevoll von den Erzieherinnen inszenierten Aufführung das Minimusical „Hilfe! Der Weihnachtsmann ist krank“. Mit viel Gesang und Tanz begeisterten die Kinder das Publikum, sodass hier und da auch ein Freudentränchen floss. Eine Tombola und ein kleiner Weihnachtsmarkt vor der Tür im Anschluss rundeten das weihnachtliche Programm ab.
Was tun, wenn der Weihnachtsmann krank ist?
Der Weihnachtsmann ist krank? Das geht mal gar nicht. Schon gar nicht kurz vor dem Christfest. Da ist natürlich guter Rat teuer. Doch nicht für die Weihnachtswichtel am Nordpol, denn Weihnachten ohne Bescherung und dadurch traurige Kinder kommen für sie auf keinen Fall infrage.
Der Nordpol befand sich in diesem Fall auf der Bühne des Gemeindezentrums. Schlau schrieben sie dort in ihrer Not einen Wunschzettel an das Christkind. Denn bekanntlich kommen in Brühl die Konfessionen gut miteinander klar, sodass es kein Problem darstellte, dass das Alter Ego des katholischen Heiligen St. Nikolaus vom evangelischen Christkind, seinerzeit eingeführt von Martin Luther höchstpersönlich, den Kollegen mit (Natur-)Medizin heilt, damit er rechtzeitig vor seiner legendären Geschenkefahrt rund um die Welt gesundet.
Rund 75 Kinder gaben auf der Bühne und daneben als toller Chor alles, nachdem sie zum schwungvollen Melanie-Thornton-Weihnachtshit „Wonderful Dream“ eingelaufen waren, in dem es weiter hieß: „Joy for everyone“, also „Freude für jeden“.
Die gab es sodann tatsächlich. Denn Kinder, Erzieherinnen, Eltern und Geschwister hatten gleichermaßen Spaß an einer Aufführung, die bei allen sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Auffallend auch: die besonders liebevoll und aufwendig gestalteten Kostüme.
So wundert es auch nicht, dass die Aufführung nicht nur während sie lief immer wieder mit dem, was man bei Künstlerauftritten „Szeneapplaus“ nennt, bedacht wurde, sondern auch tosenden Applaus nach sich zog.
Der kleine Noah (4) spielte den Weihnachtsmann aus Leidenschaft und für sein Alter bemerkenswert selbstsicher und meinte später auf die Frage, ob er sich denn selbst gemeldet habe, als die Rolle vergeben worden war: „Ja klar, ich habe sofort gesagt, dass ich der Weihnachtsmann sein möchte“ und strahlte nach seiner „Genesung“ auf der Bühne um die Wette mit den gleich zwei fünfjährigen Christkindern Clara und Lena-Sophie.
Die Erzieherinnen Kerstin Schieszl und ihre sich noch in Ausbildung befindliche Mitarbeiterin Mara Schatek strahlten ebenfalls, nachdem sie mit den Kleinen mitgefiebert hatten. „Wir betreuten sie beim Einstudieren der Rollen über mehrere Monate“, meinten beide und zeigten sich sehr zufrieden mit dem Auftritt. Kindergartenleiterin Melanie Kupka bedankte sich herzlich bei allen Beteiligten und Spendern, besonders bei den Eltern, die den kleinen Weihnachtsmarkt auf dem Platz vor dem Gemeindezentrum organisiert hatten, wo man sich nach der Aufführung mit warmem Punsch, Glühwein und allerlei weihnachtlichen Naschereien unter einem ebenfalls gespendeten hohen und geschmückten Weihnachtsbaum stärken und austauschen konnte.
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