Brühl. „Nein“, sagt der Brühler Haupt- und Ordnungsamtsleiter Jochen Ungerer und schüttelt den Kopf, „das ist eine sehr einseitige und vereinfachte Sichtweise“. Ungerer bezieht sich dabei auf unsere Berichterstattung über die ehrenamtliche Fahrradwerkstatt für Bedürftige und Flüchtlinge. Die sieht deren Gründer Klaus Triebkorn inzwischen vor dem Aus, weil die Gemeindeverwaltung mit Schlüsselrechten und anderen Vorgaben die Arbeit der Ehrenamtlichen in Pavillon der Schillerschule kaum noch möglich mache – sagt Triebskorn aus seiner Perspektive.
Das will Ungerer nicht unkommentiert lassen, denn es stimme aus seiner Sicht schlichtweg nicht. Ja, der Keller im Pavillon der Schillerschule sei für alle Vereine, die dort teilweise seit Jahrzehnten Räumlichkeiten nutzen, gesperrt worden. Grund seien brandschutzrechtliche Vorgaben und die das aussprechende Behörde sitze nicht im Rathaus, sondern im Landratsamt. Lediglich für die Fahrradwerkstatt sei über Monate wegen der Unterstützung der Kommune eine Ausnahmegenehmigung erteilt worden. „Dass man uns jetzt so darstellt, als würden wir dieser wertvollen ehrenamtlichen Arbeit untergraben, ist schlichtweg falsch“, zeigt sich Ungerer empört über die Aussagen von Klaus Triebskorn. Man habe demnach keine Verfügung gegen diese Gruppe erklärt, sondern lasse sie so lange in diesem Keller arbeiten, wie das noch immer möglich sei. Man müsse nur entsprechend mit den Hausmeistern sprechen.
„Die Aquarienfreunde beispielsweise sind dort seit Jahrzehnten untergebracht, dürfen aktuell aber nur noch in den Keller, um die Fische zu füttern – jede andere beispielsweise gesellige Nutzung ist untersagt“, erklärt der Brühler Ordnungsamtsleiter, der dabei erneut auf die Verfügung des Landratsamtes hinweist.
Im Gemeinderat sei inzwischen beschlossen worden, dass man den Keller des Schillerschulpavillons so umbauen möchte, dass die dortigen Vereine unter der brandschutzrechtlichen Vorgaben dort aktiv bleiben können. „Aber das dauert noch bis Mitte 2026“, sagt Ungerer. Das koste die Kommune letztlich rund 80.000 Euro.
Sich jetzt als Opfer von Einschränkungen der Gemeinde darzustellen, zeuge von wenig Realitätssinn, denn alle Gruppen, die im Pavillonkeller ansässig sind, seien über diese Zwickmühle der Gemeinde rechtzeitig informiert worden. „Der jetzt von Triebskorn dargelegte angebliche Sachverhalt, ist so nicht richtig“, kritisiert Ungerer.
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