Brühl. Die Dritt- und Viertklässler der Rohrhofschule wurden plötzlich zu kleinen Reportern und führten mit Redakteur Ralf Strauch ein sehr interessantes Interview, bei dem der Befragte ordentlich ins Schwitzen kam. Die erste spannende Frage aus der 3. Klasse war, wie die Zeitung perfekt gefaltet werde. Der Interviewte erklärte, dass die Druckmaschine das Falten automatisch übernimmt. Die Zeitung bestünde nämlich aus verschiedenen Büchern. Bücher seien die unterschiedlichen Abschnitte einer Zeitung und hätten entweder sechs oder acht Seiten. „Im ersten Buch befinden sich die politischen und wirtschaftlichen Themen, im zweiten Buch die Lokalseiten der Gemeinden bei Schwetzingen, im dritten Buch die Lokalseiten der Gemeinden rund um Hockenheim und im vierten Buch der Sport, Aus aller Welt und Kultur“, schildert Strauch den Aufbau der Zeitung.
Außerdem stellte ein Junge die Frage, was unternommen werden würde, falls bei der Zeitung die Druckmaschine kaputt ginge. Daraufhin antwortete der Lokalredakteur, dass es immer einen Plan B gebe. Der Drittklässler blieb neugierig und wollte wissen, was denn genau passieren würde, wenn die Maschinen defekt wären. Wären sie kaputt gehen sollte, würde die Zeitung bei den Kollegen in Ludwigshafen gedruckt werden, doch das sei zum Glück noch nicht vorgekommen, betonte der Befragte.
Wie funktioniert die Recherche eines Journalisten
Auch zur Recherche wurde der Journalist ausgefragt. Einen Schüler interessierte, wie lange es dauere, bis man alle Informationen für einen Artikel aufgetrieben hätte. „Das hängt davon ab, wie intensiv ich recherchieren muss. Im Normalfall dauert das einen Tag. Aber es kann auch länger dauern, denn ab und zu sagen die Pressestellen von Behörden, dass sie noch keine Informationen geben könnten und erst einmal bei den Sachbearbeitern nachfragen müsse“, berichtete Ralf Strauch.
In der vierten Klasse wurden ebenso aufregende Fragen gestellt. Aus der ersten Reihe erkundigte sich ein Schulkind darüber, welche Quellen er zum recherchieren benutze. Der Redakteur antwortete, dass er durch eigene Erlebnisse auf Ideen für Artikel käme. Auch könne er für allgemeine Informationen, die mit dem Thema in Verbindung stünden, im Internet recherchieren oder in Büchern nachlesen. Außerdem fragte eine Schülerin nach, wer die Zeitung erfunden hätte. Der 59-jährige konnte diese Frage nicht genau beantworten, denn Zeitungen waren früher nur einzelne Blätter, die ausgetragen wurden. Diese Art Zeitung sei im Dreißigjährigen Krieg entstanden. Aus diesen Flugblättern gingen dann auch die ersten Tageszeitungen hervor, verriet Strauch.
Die Hälfte der Rohrhofer Schüler liest Zeitung
Zudem kam in beiden Klassen die Frage auf, aus was eine Zeitung bestünde. Der Besucher erzählte, dass sie zumeist aus Recyclingpapier hergestellt werden würde, aber manche Produkte auch mit Papier mit höherem Holzfaseranteil gedruckt werden.
Gegen Ende der Runde hatte der Interviewte noch eine Frage an die Kinder beider Schulklassen. Er fragte nämlich, wie viele Kinder eigentlich in ihrer Freizeit Zeitung lesen. Das waren in beiden Klassen ungefähr die Hälfte der Schulkinder. Die meisten der jungen Leser interessieren sich demnach für den Sportteil, aber auch für die Politik und natürlich den Lokalteil Brühl.
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