Brühl. Zur jüngsten Quartalssitzung der Interessengemeinschaft (IG) Brühler und Rohrhofer Vereine begrüßte der Vorsitzende Wolfram Gothe im Clubhaus des Turnvereins rund drei Dutzend Vereinsvertreter. Das Vereinsleben werde immer noch stark von Corona bestimmt, so Gothe. Ordnungsamtsleiter Jochen Ungerer informierte über die neuesten Regelungen und erläuterte das dreistufige Warnsystem, das seit 16. September in Kraft ist.
Mit der neuen Verordnung der Landesregierung seien Schutzmaßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie auf Grundlage neuer Leitindikatoren getroffen worden. Für Veranstaltungen der Kultur und des Sports, Stadt- und Volksfeste, Informationsveranstaltungen, Betriebs- und Vereinsfeiern gelte ab der „Basisstufe“ eine 3G-Pflicht, in der „Warnstufe“ die PCR-Nachweispflicht für Nichtimmunisierte und ab der „Alarmstufe“ eine 2G-Pflicht. „Vereine dürfen auch verschärfen, aber natürlich nicht lockern“, so Ungerer.
Straßenkerwe entfällt erneut
Vorstandswahlen
Der stellvertretende Vorsitzende Matthias Rinderknecht wurde ohne Gegenstimme für die nächsten zwei Jahre bestätigt.
Elke Schwenzer kandidierte wieder als Schriftführerin, auch das ging einstimmig durch.
Zur neuen Beisitzerin wurde die Vorsitzende des Gewerbevereins Brühl und Rohrhof, Bianca Mückenmüller, gewählt. vw
So gilt bei der Chorgemeinschaft bereits jetzt eine 2G-Pflicht. Man müsse abwarten, wie sich das Ganze entwickle, aber es müsse „jederzeit mit Verschärfungen gerechnet werden“.
Die Brühler Straßenkerwe entfällt auch in diesem Jahr. Die Auflagen wären einfach zu hoch gewesen, meinte der Ordnungsamtsleiter. So hätten für die Besucher auf dem Messplatz alle Kontaktdaten erfasst werden müssen. Die Kerweborscht werden sich bei der Kerwe wieder im Freien bewegen und so vor den Senioreneinrichtungen musizieren, ergänzte Gothe.
Der Herbstmarkt an der Villa Meixner wird erneut als Sonntagsmarkt angeboten. Es gibt ein Leitsystem zu den verschiedenen Verkaufsständen, das Tragen einer Maske ist verpflichtend, es werden keine Getränke und Speisen zum Direktverzehr angeboten. Ein Bühnen- und Musikprogramm gibt es auch nicht. Den Weihnachtsmarkt kann sich Ungerer im Moment noch nicht vorstellen. Anschließend appellierte er an die Versammlung: „Versuchen Sie, Ihren Verein am Leben zu erhalten. Ohne Vereine wäre es noch trostloser.“
Im Bericht der Kassenprüfer bescheinigten Wolfgang Reffert und Uwe Schmitt dem Schatzmeister Thomas Gessel eine einwandfreie Führung der Konten. Die Entlastung für Gessel und den übrigen Vorstand folgte einstimmig. Die angesetzten Neuwahlen gingen zügig über die Bühne.
Zum Ferienprogramm der Gemeinde hatten sich 184 Kinder angemeldet. Die Kritik einer Frau, wonach einige Vereinsmitglieder einer Veranstaltung beim Basteln mit den Kindern auf Facebook-Bildern ohne Maske zu sehen waren, hatte hohe Wellen geschlagen (wir berichteten). Brühl sei eine der wenigen Gemeinden, die überhaupt etwas auf die Beine gestellt haben, meinte Ungerer. Die Versammlung war sich einig, dass so ein Einzelfall das gesamte Ferienprogramm zu Unrecht in Misskredit gebracht habe.
Ausgefallene Jubiläen
Eigentlich hätte der SV Rohrhof in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiern wollen. „Alles ins Wasser gefallen“, meldete die stellvertretende SVR-Vorsitzende Elke Schwenzer. Am Samstag, 4. Dezember, feiert die Kolpingfamilie im Pfarrzentrum ihr 70-jähriges Bestehen, teilte Veronika Pfister mit. Der Angelsportverein Rohrhof hätte dieses Jahr sein 75. Jubiläum begehen können. „Das war aber nicht umzusetzen“, bedauerte Vorsitzender Andreas Bühler.
Der Carnevalverein „Rohrhöfer Göggel“ startet in die neue Kampagne und plant unter anderem Nachtumzug, Prunksitzung, Kinderfasching und Rosenmontagsparty. Was passiert, kann aber niemand vorhersagen.
Für den Förderkreis Dourtenga berichtete der zweite Vorsitzende Klaus Krebaum aus der Partnergemeinde im westafrikanischen Burkina Faso. Es gebe immer wieder terroristische Angriffe. Vor Kurzem war der Generalsekretär der dortigen Gemeindeverwaltung ermordet worden (wir berichteten). Es gebe aber auch positive Nachrichten, so Krebaum: Die Schüler der verschiedenen Schulen in Dourtenga liefern fleißige Ergebnisse ab und liegen über dem nationalen Niveau. Das Verhältnis zwischen Mädchen und Jungen ist ausgeglichen. Das von Brühl unterstützte Projekt „Kampf gegen Mangelernährung“ konnte trotz vieler Schwierigkeiten weitergeführt werden. Eine Landwirtschaftsschule wird gerade gebaut – auch dank der Förderung aus Brühl. Bürgermeister Dr. Ralf Göck skizzierte die Klimapartnerschaft zwischen den beiden seit fast 25 Jahren verbundenen Gemeinden Brühl und Dourtenga.
Partnerschaften pflegen
Für Juni nächsten Jahres planen Rathausspitze und Gemeinderat eine Reise in die sächsische Partnergemeinde Weixdorf, so Ungerer. Am Dienstag, 19. Oktober, gibt es eine Videokonferenz mit dem Comité de Jumelage der französischen Partnergemeinde Ormesson-sur-Marne. Ob im kommenden Jahr ein Schüleraustausch stattfinden kann, ist noch nicht klar.
Monika Schwarzer stellte sich der Versammlung als neue Vorsitzende des Tanzsportclubs Kurpfalz vor. Jürgen Odorfer ist seit August neuer Vorsitzender der Sportgemeinde und machte Werbung für die Schützen: „Wir haben auch eine Bogensportabteilung, jeder ist willkommen.“
Info: Die nächste IG-Quartalssitzung soll am Dienstag, 7. Dezember, um 19 Uhr beim FV Brühl stattfinden.
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