Sportgemeinde

Westernschießen in Brühl: Büffel steht nur drei Sekunden

Nach sechsjähriger Pause findet wieder ein Westernschießen der Schützengilde statt

Von 
Volker Widdrat
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Gerd Rapp (vorne), Ira Zöller und Thomas Brogle haben zehn Schuss auf 50 Meter auf die Spiegelscheibe, Manuel Bötzer (hinten) beobachtet das Schießen. Natürlich zeigten sich einige Teilnehmer und Zuschauer auch passend zur Waffe behütet. © Widdrat

Brühl. Pulverdampf und Donnerschüsse erfüllten die Luft im Südwesten von Brühl: Die Schützengilde der Sportgemeinde veranstaltete erstmals nach sechs Jahren Pause wieder ihr traditionelles Westernschießen. Auf der Vereinsanlage am Weidweg waren alle volljährigen Schützen willkommen – egal, ob Mitglieder oder Gäste.

Geschossen wurde mit einer ganz besonderen Waffe, den klassischen Winchester-Gewehren ab Kaliber .38 Spezial. Der Verein stellte den unbewaffneten Gästen dazu entsprechende Leihgewehre und passende Munition gegen eine Gebühr zur Verfügung.

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Daniel Hemmerich und Philip Higel waren für die Organisation und den Ablauf des Wettbewerbs verantwortlich. „Eine unter Tausend“, sagt Lin McAdam in dem Western-Klassiker „Winchester ‘73“ von 1950 und meint damit das legendäre Modell eines Repetiergewehrs der Winchester Repeating Arms Company, das zum Synonym für die Besiedlung des amerikanischen Westens wurde.

Marshalls und Cowboys

In dem berühmten Film, in dem James Stewart die Hauptrolle spielt, geht es am amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli 1876 um eine Spezialanfertigung dieses Gewehrs.

Am Weidweg durften die Teilnehmer des Wettschießens mit traditionellen Waffen wie dem Unterhebel-Repetiergewehr, dem Rollingblock- oder dem Sharpsgewehr zielen. Zwei Disziplinen waren zu absolvieren: Zehn Schuss Gewehr, 50 Meter stehend frei auf eine Spiegelscheibe, dann zweimal fünf Schuss Gewehr, 25 Meter stehend frei auf eine Büffelscheibe, das sogenannte Duell.

Die Besten: Bernd Higel (unten v. l.), Thomas Brogle, Philip Higel, Matthias Mückenmüller (Mitte v. l.), Sebastian Brogle, Hubert Higel (oben v. l.), Markus Zöller und Daniel Hemmerich. © Widdrat

Richtig schwer war das: Nur drei Sekunden blieb der stilisierte Büffel, von dem einst Millionen lebende Exemplare die Prärien Nordamerikas bevölkerten, als Scheibe stehen. Die Gesamtringzahl war dann entscheidend. Nicht zugelassen waren Sportschützenausrüstung und optische Zielhilfen.

Etliche Teilnehmer kamen in traditionellen Westernoutfits, so wie beispielsweise der „Marshall von Dodge City“. Nicht nur vom eigenen Verein, sondern auch von auswärts kamen die Schützen nach Brühl. Insgesamt 48 Teilnehmer meldeten sich für das Westernschießen an. Das Preisgeld in Form von Gutscheinen über 100 bis 50 Euro gab es für die drei Erstplatzierten – das waren Thomas Brogle, Philip Higel und Bernd Higel.

Vorderlader gewonnen

Außerdem wurde unter allen Teilnehmern eine Büchse verlost. Thomas Brogle durfte den Schwarzpulver-Vorderlader Kaliber .45 in Empfang nehmen.

Die Brühler Westernfreunde sorgten auch für die hervorragende Bewirtung der Teilnehmer und Zuschauer. Die Schützen der Sportgemeinde Brühl nehmen an vielen Sportveranstaltungen teil. Es stehen ein Luftgewehrstand sowie ein 25-Meter- und ein 50-Meter-Stand zur Verfügung. Der Traditionsverein veranstaltet auch alljährlich ein Ostereierschießen und nimmt am Ferienprogramm der Gemeinde teil.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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