Bürgermeisterwahl - Dr. Ralf Göck appelliert an die Bürger, auch bei nur einem Kandidaten ihr demokratisches Recht wahrzunehmen / Auftaktveranstaltung des Wahlkampfes

Bürgermeister Göck aus Brühl erinnert an Wichtigkeit der Demokratie

Von 
Volker Widdrat
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In seiner Auftaktveranstaltung zum Bürgermeisterwahlkampf zog Amtsinhaber Dr. Ralf Göck (Mitte) auch bezüglich der kommunalen Aktionen gegen die Pandemie eine positive Bilanz. Hier mit Gazmend Wiedmaier und Ingrid Becker bei einer Impfaktion im betreuten Wohnen in Rohrhof. © gvb

Brühl. Der Wahlkampf zur Bürgermeisterwahl Ende März fällt bei nur einem Kandidaten, dem amtierenden Rathauschef Dr. Ralf Göck, eher verhalten aus. Gleichwohl finden für ihn Veranstaltungen statt, in denen er seine Ideen vorstellen, von der Wichtigkeit des Urnengangs überzeugen möchte. Zwei Frauen und neun Männer kamen zur öffentlichen Diskussionsveranstaltung ins Steffi-Graf-Zimmer der „Ratsstube“, wo Göck seine Vorstellungen zur Gemeindeentwicklung in den nächsten acht Jahren erläuterte.

Er appellierte an die Runde, „diese Wahl ernst zu nehmen, auch wenn nur mein Name auf dem Wahlschein steht“. Für ihn sei es „natürlich eine Erleichterung“, dass er keinen Gegenkandidaten hat. Er sehe aber die Gefahr, dass nur wenige Bürger zur Wahl gehen, so warb er für die Beteiligung: „Wenn wir an Staaten wie Russland oder andere Diktaturen denken, sollten wir alle den Wert unseres freien und geheimen Wahlrechts schätzen und es nutzen.“

Er möchte in der Hufeisengemeinde „weiterhin viel bewegen“, führte Göck aus. Da seien noch die laufenden Projekte, „die mir alle am Herzen liegen, die ich mit ganzem Einsatz weiterbearbeiten und abschließen möchte“. Darüber hinaus plane er Zukunftsprojekte für Brühl und Rohrhof.

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Auch in der Corona-Krise habe er viel getan, um Bürgern Impfungen zu ermöglichen – so lud er zum Impftag an diesem Freitag, 11. März, in der TV-Halle ein. Gemeinsam mit der Perkeo-Apotheke habe man ein effizientes und zuverlässiges Testzentrum geschaffen. Mit der jungen Gruppe „Helfen in Brühl und Umgebung“, die sich für die Versorgung von älteren Mitbürgern während des Lockdowns gegründet habe, sei zuletzt auch eine sehr gut angenommene Sammelaktion für Sachspenden für die Ukraine gestartet worden.

Wie in seinem zwölfseitigen Wahlkampf-Flyer zog Göck an diesem Abend eine positive Bilanz. Es sei gelungen, in den vergangenen Jahren für alle Generationen deutliche Verbesserungen ihrer Lebensqualität zu erreichen. Göck zählte den Mehrgenerationen-Spielplatz im Wiesengrund, die Kita im ehemaligen Sparkassengebäude und die Wohnangebote für junge Familien und Senioren in der Hauptstraße auf – auf dieses letztgenannte Projekt sei er besonders stolz. Der Neubau mit Arztpraxis im Merkelgrund statt einer verfallenen Ziegelei, die Erweiterung des Lidl-Marktes statt eines leer stehenden Kinos und beachtliche Investitionen in bezahlbaren Wohnraum seien weitere nachhaltige Bauprojekte, die Göck in seiner Bilanz hervorhob.

Viel Geld für Kinderbetreuung

Das meiste Geld sei in Spielplätze, Kitas und Horte geflossen. Die Schulen samt Schulsozialarbeit seien auf dem neuesten Stand. Eine stabile Bevölkerungsstruktur mit derzeit 14 300 Einwohnern – so viele waren es auch schon vor über 20 Jahren – biete die Grundlage dafür, dass auch weiterhin die Grundversorgung gewährleistet sei. Er sei auch stolz darauf, „dass ich Brühl zu einer der am besten mit Breitband-Internet versorgten Gemeinden Deutschlands machen konnte“.

Das „Zwischenmenschliche“ komme in Brühl und Rohrhof auch nicht zu kurz, davon zeugten laut Bürgermeister Feste, Kerwe, Fasnacht, Geburtstage und Eheschließungen. Auch den sogenannten „Spaßfaktor“ habe er immer noch, „nicht zuletzt deswegen trete ich noch mal an“.

Die Entwicklung in den nächsten Jahren voranzutreiben, sei seine Hauptaufgabe: Den Sportpark-Süd und seine Gegenfinanzierung mit Wohnbebauung am Schrankenbuckel vollenden, den Schul- und Kitastandort mit dem Kinderbildungszentrum rund um die Schillerschule weiterentwickeln, bezahlbaren Wohnraum in der Albert-Einstein-Straße schaffen und die Feuerwehr besser unterbringen, sind einige Dinge, die er anpacken möchte.

„Die Bürgerschaft werde ich bei kommunalen Projekten, wie der Umsetzung unseres ehrgeizigen Klimaschutzkonzepts, mit einbeziehen“, versprach Göck. Brühl gehöre zu den Vorreitergemeinden in Sachen Umwelt- und Klimaschutz, nannte er die energetische Sanierung, die Heizungsmodernisierung und die Fernwärme.

Bewahren positiver Strukturen

Zur Entwicklung gehöre aber auch das „Bewahren manch positiver Strukturen“. Es werde eben nicht „alles zugebaut“, wie so manche Stimmen behaupteten, meinte der Rathauschef und ging auf die Veränderung der Mobilität ein. Dass die meisten Autofahrten über kurze Strecken gehen, stört ihn. Deswegen soll das Radfahren attraktiver gemacht werden. Durch ein besseres Radwegenetz und einen Radschnellweg an Brühl vorbei. Auch Tempolimits sollen öfter überprüft werden, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen.

Der Amtsinhaber möchte weiterhin seinen Teil „zur Erfolgsgeschichte von Brühl und Rohrhof beitragen“. Und zwar „im Miteinander von Gemeinderat, Verwaltung sowie Bürgermeister und auch durch die Beteiligung der Bürgerschaft von Anfang an“, schloss Göck.

Die kleine Runde diskutierte über Fragen der Verkehrsplanung und der Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Mit dem Sportpark-Süd und dem Neubaugebiet am Schrankenbuckel habe man den richtigen Weg eingeschlagen, bekräftigte Göck: „Das Projekt ist gerechnet – und wir haben noch Folgeeinnahmen.“

Obwohl neue Wohneinheiten gebaut werden, bleibe eine stabile Bevölkerungsstruktur für Brühl, möchte Göck weiterhin auf „qualitatives Wachstum“ setzen.

Info: Dr. Ralf Göcks Wahlprogramm ist auf der Homepage www.ralfgoeck.de zu sehen.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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