Tradition

Chorgemeinschaft Brühl begeistert zum Jubiläum mit einer Matinee

Die Chorgemeinschaft feiert ihr zehnjähriges Bestehen mit Musik und Gesang. Während sie sich mit Herausforderungen wie dem Rückgang gesellschaftlichen Engagements auseinandersetzt, gibt es Hoffnung auf einen Jugendchor.

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Sabine Zeuner
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Eine starke Gemeinschaft, die eine schöne Ehrungsmatinee auf die Beine gestellt hat: aktive, passive und Gründungsmitglieder, Chorleitende, Moderatorinnen, Vereins- und politische Vertreter. © Zeuner

Brühl. Eine Menge Musik und Freude am Singen klingen mit, als die drei Klangkörper der Chorgemeinschaft Brühl Baden – der Männerchor, der Frauenchor „Ladypur“ und der gemischte „Chorness“ – das zehnjährige Bestehen des Dachvereins, Gründungsmitglieder und sehr viele treue Unterstützer zelebrieren. Während einer feierlichen Matinee in der Festhalle nutzten die Singenden die Gunst der Stunde, ihr Können beschwingt zu beweisen, präsentierten mit allen Chören der Chorgemeinschaft je ein Lied, wofür sie großen Beifall ernteten.

Im vielseitigen Wechsel zwischen Rednerworten, großem Dank und Gesang geriet nie außer Blick, dass es um den Chorgesang überall nicht gerade rosig bestellt sei: Auch die Chorgemeinschaft denkt über das reduzieren der gesellschaftlichen Engagements nach, denn es gehen die Helfer etwa für die Straßenkerwe aus. Im Umkehrschluss würden dann jedoch die Einnahmen fehlen, unterstrich auch Wolfram Gothe von der Interessengemeinschaft der Vereine (IG), die für Chorleitungen, Noten und mehr benötigt würden.

Herausforderungen und Unterstützung für Chöre

Letztendlich müssten bei Wegfall der Festeinnahmen die Jahresbeiträge der Einzelnen auf einen dreistelligen Wert erhöht werden, um das aufzufangen, denn qualifizierte Fachkräfte als Chorleiter seien die Garanten für die Stimmbildung, das Stimmbild der Chöre, so Gothe, der die neu von der IG eingeführte Jubiläumsgabe erstmals überreichen durfte.

Jubiläum

So war die Ehrungsmatinee der Chorgemeinschaft in Brühl

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„Fast auf das Datum genau zehn Jahre ist es her, dass am 29. April 2014 aus dem Gesangverein Konkordia und dem Männergesangverein Sängerbund die Chorgemeinschaft Brühl Baden wurde“, betonte Vorsitzender Gerd Scherer, der alle Singenden und die zahlreichen Gäste begrüßte. Bewusst habe man damals diese Vereinsbezeichnung gewählt, um weiteren Gesangsgruppen die Möglichkeit zu geben, zum Verein hinzuzukommen. Gelungen sei das bereits 2016 mit dem neu gegründeten „Chorness“ und zwei Jahre später mit dem Chor „Ladypur“, der vorher der Brühler Frauensingkreis gewesen sei.

„Mein Traum ist es noch immer, einen Jugendchor unter unserem Vereinsdach zu haben“, gestand Scherer. Beste Basis dafür seien die beiden modern orientierten, aber auch die Tradition pflegenden Chorleiter Vera Pfannenstiel und Matthias Tropf.

Lob und Unterstützung durch die Gemeinde Brühl

Recht wohl fühlte sich offensichtlich Bürgermeister Dr. Ralf Göck im Kreise der Festgemeinschaft: „Gesang verbindet, das haben Sie, liebe Singende, unserer Bevölkerung immer wieder gezeigt“, lobte er die Konzerte, die die Begeisterung jeder und jedes Einzelnen übertragen würden. Die Brühler Chorgemeinschaft sei in den zehn Jahren in jeder Beziehung gewachsen – die neuen Chöre unter dem Vereinsdach, aber auch die Gemeinschaft, deren fröhliches Lachen man aus der „Ratsstube“ nebenan nach den Proben immer wieder höre, zeugten davon.

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Im Rahmen der Möglichkeiten helfe die Gemeinde dem Chor – der Proberaum bei der Festhalle finde jedenfalls bei ihnen allgemeine Zustimmung. Nun gelte es, mit dem erfolgreichen Bestand weiterzumachen, neu zu werben, die modernen Medien zu nutzen und die Chorgemeinschaft zu sichern: „Sie tragen Musik im Herzen, tun Sie das bitte auch weiterhin.“

Göck freute sich, dreimal die Ehrenamtskarte an besonders verdiente Unterstützende zu vergeben. Zu diesem Trio gehörte für ihren „Erste Hilfe“-Dienst bei den Veranstaltungen Dagmar Fritz vom Deutschen Roten Kreuz, für die Organisation des Stadtradelns und zahlreiche Helfereinsätze Dorothea Hascher und Klaus Gredel, der Chorsprecher ist und die Vereinswanderungen organisiert.

Kulturelle Bedeutung und ehrenamtliches Engagement

Freundliche Worte für den Chorgesang an sich und für die rund 50 Prozent aller Einwohner Baden-Württembergs, die sich im Ehrenamt engagierten, fand auch der CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Sturm: „Sie sind die Säule der kulturellen Vielfalt im Land und verbreiten sie weiterhin die Freude an der Musik.“

Die Geehrten

  • Gründungsmitglieder der Chorgemeinschaft sind Rainer Baumann, Jürgen Meyer, Ludwig Wocheslander, Lothar Damm, Klaus Ranzinger, Franz Zorn, Horst Ehrenfried, Gerd Scherer, Harald Fuchs, Walter Weiß, Christoph Hochlenert, Bernd Wellenreuther, Michael Langloh und Willi Franz Wirtz.
  • Geehrt wurden für ihre Mitgliedschaft auch in den Vorgängervereinen, dem 1859 ins Leben gerufenen Gesangverein Konkordia und des Männergesangvereins Sängerbund, Gründung 1909, zunächst Roland Deutsch, bereits Ehrenmitglied und insgesamt 65 Jahre aktiver Sänger.
  • Gerd Weimer, Walter Weiß und Jürgen Meyer sind 50 Jahre aktiv und wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt.
  • Michael Büchner und Klaus Zorn sind 40 Jahre passiv dabei, Willi Wirtz, Roswitha Sinn und Lothar Damm 40 Jahre aktiv sowie und Theo Büchner 40 Jahre aktiv und passiv.
  • Willi Kappes und Uwe Frey sind 30 Jahre passive Mitglieder.
  • Karl Munz ist seit 25 Jahren passiv im Chor.
  • Reiner Rödel und Klaus Weber wurden für 20 Jahre geehrt.
  • Für zehn Jahre aktive Mitgliedschaft wurde Renate Wörtche ausgezeichnet. zesa

„Chorness“, der gemischte Chor, manifestierte „Now let me sing“ und tat dies sofort. Claudia Stauffer erinnerte daran, dass auch die passiven des rund 300 Mitglieder zählenden Vereins für den Erhalt wichtig seien, denn sie unterstützten finanziell. Gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Ralf Göck und Wolfram Gothe ehrte Stauffer die langjährig Treuen des Vereins.

Mit einem schwungvollen „Rock my soul“ setzte der Männerchor den klingenden Schlusspunkt.

Freie Autorin freie Mitarbeiterin

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