Criminale in der Kurpfalz

Criminale 2025: Brühler Tatort mit Arsen und Spargelspitzen

Schwetzingen wird im April mit der Criminale 2025 zur Hauptstadt des Krimis - ein wenig Glanz fällt dabei auch auf Brühl, denn der Auftakt des Autorentreffens ist in der Villa Meixner.

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Kriminelle Elemente bevölkern die Villa Meixner in dunkler Nacht – dort findet der Auftakt der Criminale statt. © Ralf Strauch

Das Wichtigste in Kürze

Schwetzingen wird im April zur Haupstadt des Krimis - ein wenig Glanz fällt dabei auch auf Brühkl, denn der Auftakt des Autorentreffens ist in der Villa Meixner.

Wir sind in Deutschland. Und wenn es schon nicht Johann Wolfgang von Goethe war, dann muss es zumindest Friedrich Schiller sein, der vom Syndokat, dem Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur, zum Vater des Kimis ernannt wird. Darunter macht man es nicht. Er habe schließlich mit seiner Erzählung „Der Verbrecher aus verlorener Ehre“ 1786 den ersten gelungenen Versuch in der Neuzeit unternommen, einen Kriminalfall sachlich zu beschreiben. Nach einer wahren Begebenheit berichtet Schiller, wie ein Mensch zum Verbrecher wird. Als erster Autor von Detektivromanen wird allerdings international Edgar Allan Poe angesehen – natürlich: ein US-Amerikaner.

Über 200 Schriftsteller zu Gast

Aber die deutschsprachigen Autoren können es auch– bis oder vielleicht insbesondere aktuell. Und so darf das Publikum am Dienstag, 8. April, ab 19 Uhr mörderische Zeiten in der Villa Meixner erwarten. Dann wird dort nämlich eine Krimilesung im Rahmen der Criminale 2025 mit Klaus Maria Dechant, Claudia Schmid und Tina Seel stattfinden. Unter dem Titel „Arsen und Spargelspitzen“ wird von diesem Trio Kriminelles aus Schwetzingen und der Kurpfalz serviert.

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Das Syndikat veranstaltet jedes Jahr die Criminale, den größten Krimi-Branchentreff Europas. Zuletzt war Hannover Gastgeber, diesmal die Perle der Kurpfalz, die etwa Glanz an Brühl abgibt. In Schwetzingen wartet das große Festival der Kriminalliteratur mit einem umfangreichen Programm für Autorinnen und Autoren, Mitarbeitende von Verlagen und Fachzeitschriften, Agenten, Blogger sowie Krimifans auf. Über 200 Autoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werden in in der Stadt erwartet.

Im Mittelpunkt des viertägigen Branchentreffens steht neben der Verleihung des „Glausers“ die Begegnung mit den Krimifans. Der „Glauser“ ist der Krimipreis des Syndikats – der renommierteste und höchstdotierte Autorenpreis für Werke deutschsprachiger Kriminalliteratur. Zahlreiche Lesungen, unter anderem der Nominierten, literarische und politische Podiumsdiskussionen, Vorträge von Branchenexperten, und Signierstunden beleuchten den deutschsprachigen Krimi von allen Seiten. Das öffentliche Programm wird sich in Schwetzingen durch die ganze Stadt ziehen. Hinzu kommen zahlreiche interne Workshops zu branchenrelevanten Themen von Waffenkunde und Profiling über Selbstvermarktung oder Stimmtraining bis zum Urheberrecht.

Mörderisches Trio liest in Brühl

Doch der Auftakt dieses Festivals gebührt Brühl. Dazu werden drei regionale Autoren aus ihren Büchern vorlesen. Da ist zunächst Klaus Maria Dechant. Er ist Autor von Kriminalromanen, Hörbuchproduzent und -sprecher sowie Verleger. Nach den Schwetzinger Regionalkrimis „Mordslust“ und „Mordseier“ sowie dem Heldentauschprojekt „Anleger 511“ ist „Fahr nicht fort, stirb am Ort!“ sein vierter Roman und der erste unter dem Pseudonym Til Petersen.

Im Anschluss an Studium und Mitarbeit bei unserer Zeitung führte es den Autor zunächst als Reporter und Moderator zum Süddeutschen Rundfunk, später Südwestrundfunk, und schließlich in die PR und ins Marketing. Heute betreibt der gebürtige Mannheimer den Verlag Early Bird Books.

Die zweite Autorin ist Claudia Schmid. Sie ist Germanistin sowie Ehrenkriminalkommissarin der Polizei Mannheim/Heidelberg, schreibt sowohl Historisches als auch Kriminelles und gibt Schreibworkshops. Dabei hat sie 60 Kurzgeschichten veröffentlicht, für die sie mehrere literarische Preise erhielt. Bislang sind 13 Bücher von ihr erschienen. Hin und wieder läuft sie bei einem Film der Reihe „Tatort“ als Statistin durchs Bild. Sie ist Mitglied der Gedok Heidelberg, dem ältesten und europaweit größten Netzwerk für Künstler, sowie im Syndikat, dem Verein für deutschsprachige Kriminalliteratur.

Komplettiert wird das kriminelle Trio in der Villa von Tina Seel. Sie wurde 1965 in Landau geboren. 20 Jahre war sie kreativer Kopf und Mitinhaberin einer Werbeagentur in Karlsruhe, bis sie 2007 nach Berlin kam. Dort entfacht sie mit ihrem Laden „smilla – Dein kreatives Universum“ die Leidenschaft rund ums Nähen und hat außerdem das Schreiben von Kriminalromanen für sich entdeckt.

Ihre Geschichten leben eigentlich weniger von Mord und Totschlag als vielmehr von ihrem Erzählstil und den Charakteren, die sich vor dem Auge des Lesers entfalten und einen besonderen Unterhaltungswert bieten.

All das klingt nach einem spannenden Abend im schönen Ambiente der Jugendstilvilla. Karten daür gibt es noch im Vorverkauf für 15 Euro an der Rathauspforte, Telefon 06202/2 00 30, sowie im Kundenforum unserer Zeitung, Telefon 06202/20 52 05. ras

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