Brühl. So mancher, der in Brühl mit seinem Smartphone im Internet surfen oder einfach nur telefonieren möchte, der schaut oftmals verärgert auf sein Display: kein Empfang. Das passiert im Ort zurzeit besonders häufig bei Nutzern des Vodafone-Netzes. Der Grund dafür ist, dass dem Mobilfunkanbieter mindestens zwei Sendestationen in Brühl fehlen.
Die geplanten Standorte für zwei neue rund 40 Meter hohen Betonmasten sind im Norden von Rohrhof und im Bereich des Neubaugebietes Bäumelweg-Nord. Weil dort die Einwohner gegen die Bauten protestiert haben, war noch ein dritter Bereich geplant – beim evangelischen Gemeindezentrum sollte für die Übergangszeit eine temporäre mobile Funkstation zur Gewährleistung der Mobilfunkversorgung installiert werden. Auch da regte sich Widerstand.
Thema der Sendemasten erneut beim Brühler Gemeinderat
Nun wurde das Thema der Sendemasten einmal mehr im Gemeinderat angesprochen, allerdings aus einer ganz anderen Perspektive. Peter Frank (GLB) wandte sich im Anfragenteil der jüngsten Zusammenkunft an die Gemeindeverwaltung, weil er von mehreren Einwohnern angesprochen worden sei, die Vodafonekunden wären, aber inzwischen die sehr schlechte Netzabdeckung im Ort beklagten. „Besonders im Bereich Mannheimer Straße, rund ums Freibad am Schrankenbuckel und im Neubaugebiet Bäumelweg ist sie so schlecht, dass sich etwas tun muss“, gab Frank weiter. Hans Hufnagel (SPD) ergänzte, dass es dabei ja nicht nur um das Telefonieren, sondern auch die mobile Internetnutzung gehe.
Entsprechend fragte Frank an, wie der Stand der beiden geplanten Funksendemasten sei. Zugleich erkundigte er sich, warum Vodafone nicht auf die bestehenden Masten der Mitbewerber aufsatteln könne.
Die Telekom und Vodafone hätten bereits vor Jahren beschlossen, Teile ihrer Mobilfunknetze künftig miteinander und mit Telefónica/O2 zu teilen. Dabei geht es allerdings um Gegenden, die bisher nur von einem der drei Anbieter versorgt werden, in denen Kunden der beiden anderen Firmen also keinen Empfang haben. Und diesen Aspekt als „grauer Fleck“ kann Brühl nicht vorweisen, denn im Ort sind alle Anbieter aktiv. Doch Bürgermeister Dr. Ralf Göck betonte, dass er zu den Geschäftspraktiken, wer da mit wem zusammen Sendemasten nutzen möchten, natürlich keine Auskunft parat habe.
Neue Sendemasten in Brühl: Vodafone gibt Auskunft
Doch zum Planungsstand der Neubauten wusste er wohl Neues zu berichten. Er habe zwischenzeitlich auf Nachfrage bei Vodafone erfahren, dass die Projekte im zeitlichen und finanziellen Rahmen laufen würden. Es gebe aktuell für die beiden dauerhaften Standorte entprechende Baugenehmigungen und das Unternehmen habe Anfang vergangenen Monats auch das notwendige Budget für die Neubauten freigegeben.
Die Finanzmittel hätten zunächst intern noch einmal überprüft werden müssen – immerhin sei das Baugenehmigungsverfahren fast zwei Jahre lang über die Schreibtische der zuständigen Behörden gelaufen, was allerdings ein ganz normaler Zeitrahmen sei. „Dennoch war nicht klar, ob die vorgesehenen Gelder noch ausreichen oder ob man bereit sei, eventuelle Mehrkosten durch die Veränderung im Bausektor zu bezahlen.“
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Doch offensichtlich hat die Vodafone-Finanzabteilung den Segen erteilt, sodass es jetzt für beide Funkmasten in die Feinplanung gehe. Allerdings sei seitens Vodafone betont worden, dass vor Herbst des laufenden Jahres nicht mit den Bauarbeiten begonnen werden könne. Das bedeute allerdings nicht, betonte Göck, dass es dann auch direkt losgehe – „das ist der früheste Zeitpunkt“.
Der dritte Standort für den Übergangssendemast beim Gemeindezentrum sei allerdings inzwischen vom Tisch. Der Bürgermeister mutmaßte, dass dies wohl damit zusammenhänge, dass es aufgrund dieser Entwicklungen zu kostspielig sei, für die paar Monate noch eine Alternative zu schaffen.
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