Karpfengasse

Ein Ende der Bauarbeiten am Brühler Rathaus naht

Energieversorger verlegt das Fernwärmenetz zu weit an der Oberfläche

Von 
Ralf Strauch
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Mit Verspätung nähert sich die Baustelle beim Rathaus ihrer Vollendung. Ist der Asphalt aufgebracht, dann kann der Verkehr wieder die gewohnten Bahnen nehmen. © strauch

Brühl. Begonnen haben die Bauarbeiten für den Fernwärmeanschluss des Rathauses bereits Anfang März. Fertig sein sollten sie – so kündigte es im Vorfeld das Versorgungsunternehmen MVV an – zu den Osterfeiertagen. Die sind aber nun schon ein paar Wochen vorbei – weshalb sich nicht wenige Autofahrer fragen, warum es die umständliche Umleitung „zur Rathaus“ und in die Hauptstraße noch immer gibt.

Die Antwort auf diese Frage ist so überraschend wie einfach. Die MVV als ausführende Firma dieser Baumaßnahme hat das Rohr für die Energieversorgung des Rathauses schlichtweg nicht tief genug verlegt. Eigentlich müsste zwischen dem Fernwärmerohr und der Asphaltdecke der Straße, in dem es verlegt wird, gut 1,2 bis 1,4 Meter Erde liegen, damit später der Verkehr, der dann irgendwann wieder durch die Straße fahren soll, mit seinen Erschütterungen das Leitungssystem nicht dauerhaft beschädigt.

Wie ist der Fehler aufgefallen? Als der Energieversorger seine Arbeiten schon als abgeschlossen betrachtet hatte, fiel den Mitarbeitern des Bauamtes auf, dass da direkt vor ihrem Fenster etwas nicht stimmen konnte. Und tatsächlich stellte sich dann durch entsprechende Messungen des Bauamtes heraus, dass die Leitungen nicht tief genug im Boden lagen.

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Sofort monierte das kommunale Bauamt diese Erkenntnis beim Versorgungsunternehmen. Die MVV musste noch einmal ran. Dort wurde dann auch reagiert: Man suchte eine Möglichkeit, bei der nicht noch einmal die Rohre demontiert und tiefer in den Untergrund verlegt werden müssten.

Die Lösung brachte ein „selbstverdichtender Fließsand“. Mit ihm wurden nach und nach die Gräben in der Hauptstraße und der Karpfengasse verfüllt. Dieses Material hat den Vorteil, dass es später die Erschütterungen des über die Asphaltdecke der Straßen durch den Verkehr besser ausgleicht als der „normale“ Untergrund.

Die MVV kann demnach den Fehler der zu nah an der Oberfläche installierten Rohre offensichtlich wieder gutmachen, der – wäre er nicht im Rathaus entdeckt worden – schon in wenigen Jahren für Sanierungsarbeiten im Fernwärmenetz an dieser Stelle geführt haben dürfte. Am Freitag, 13. Mai, so sagt die MVV, soll nun die Asphaltdecke auf die verfüllten Gräben kommen.

Dann könnte der Verkehr schon in wenigen Tagen wieder durch Hauptstraße und Karpfengasse fließen.

Redaktion

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