Kinderbetreuung

Elternbeiträge für Kinderbetreuung in Brühl werden erhöht

Der Brühler Gemeinderat hat die Elternbeiträge für die Kinderbetreuung erhöht, ist jedoch unter dem empfohlenen Wert geblieben. Die Gebühren werden im Durchschnitt um 6,47 Prozent pro Monat steigen.

Von 
Volker Widdrat
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Der Sonnenschein-Kindergarten ist einer der beiden kommunalen Einrichtung, an dem die Gebühren erhöht werden. © strauch

Brühl. Eine Anpassung der Gebühren für die Kinderbetreuung ist immer eine Erhöhung der Elternbeiträge. Der Gemeinderat war für die Änderung der Satzung für das Haus der Kinder und den Sonnenschein-Kindergarten sowie die Betreuungsangebote an der Jahn- und der Schillerschule. „Wir haben uns die Erhöhung nicht leicht gemacht und uns erneut für einen eigenen Weg nach dem Brühler Modell entschieden“, sagte Bürgermeister Dr. Ralf Göck.

Die neuen Gebühren seien in der Kinderbetreuungskommission des Gemeinderats und der gemeinsamen Kuratoriumssitzung mit den konfessionellen Trägern und den Elternbeiratsvorsitzenden vorberaten worden. Vom Gemeinde- und Städtetag, den Kirchen sowie den kommunalen Landesverbänden hatte es wie immer eine gemeinsame Empfehlung der Gebührenbeiträge gegeben. Die Vertreter hatten sich auf eine Erhöhung der Elternbeiträge im kommenden Kindergartenjahr von 7,5 Prozent verständigt.

Kommunale Einrichtungen Brühl: Essensgeld wird um 5 Cent erhöht

„Da sind wir wieder drunter geblieben“, meinte Göck. Die Verwaltung hatte eine individuelle Erhöhung aller Angebotsformen vorgeschlagen. Die Gebühren werden sich im Mittel im Monat um 6,47 Prozent erhöhen. Im Vorjahr waren es 6,75 Prozent gewesen. Nach der Erhöhung der Essenspreise durch den Caterer wird das Essensgeld in den kommunalen Einrichtungen von derzeit 60 Euro auf 65 Euro erhöht. Bei fünf Tagen in der Woche wäre das eine Erhöhung von 25 Cent pro Essen.

Für Brühler Familien werden alle Kinder bis zum 18. Geburtstag, die im Familienhaushalt gemeldet sind, zur Berechnung herangezogen. Eine Familie mit einem Kind bezahlt 100 Prozent der Gebühren, schon ab dem zweiten Kind gibt es deutliche Rabatte. Bei Familien mit mehr als drei Kindern werden 40 Prozent der Gebühren pro betreutes Kind berechnet, unabhängig davon, ob der Kindergarten oder die Schulbetreuung besucht wird. Für Familien, die ihren Hauptwohnsitz außerhalb haben, werden immer 100 Prozent der Gebühren fällig.

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Für die Betreuungsangebote an der Jahn- und der Schillerschule in den Bereichen „Verlässliche Grundschule“ und „Hort an der Schule“ steigen die Gebühren ab 1. September um fünf Prozent. Von den Eltern hatte es keinen Widerstand gegeben. Das zeigte sich auch daran, dass in der letzten Sitzung des Gemeinderats in alter Besetzung keine Eltern da waren. Gemeinderätin Claudia Stauffer (FW) hatte nach dem Kostendeckungsgrad für die gemeindeeigenen Kindergärten gemessen nach Elternbeiträgen gefragt. Die Verwaltung hatte die Zahlen pünktlich zur Sitzung vorgelegt.

Sonnenschein-Kindergarten Brühl: Kostendeckung steigt kontinuierlich

Die Aufstellung zeigt, dass für den Sonnenschein-Kindergarten 2018 die Aufwendungen 172 000 Euro betrugen, wobei der Kostendeckungsgrad durch die Elternbeiträge 1,45 Prozent war. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Aufwendungen schon auf 1,45 Millionen Euro, der Kostendeckungsgrad durch Elternbeiträge lag bei knapp 13 Prozent. Der Plan sieht für 2024 rund 1,7 Millionen Euro für den SonnenscheinKindergarten und 2,05 Millionen Euro für das Haus der Kinder vor.

„Wir bleiben deutlich hinter der Kostensteigerung zurück, das ist der richtige Weg“, meinte Michael Till (CDU) in seiner letzten Stellungnahme im Gemeinderat. Der Zuschussbedarf für die Betreuungseinrichtungen steige von Jahr zu Jahr: „Wir wollen familienfreundlich bleiben und haben deshalb differenziert erhöht.“ Die Gebühren seien „vorbildlich, auch für die Horte“, lobte Till den „ausgewogenen Vorschlag“. Claudia Stauffer (FW) sprach von einer „vertretbaren Erhöhung“. Alle Eltern seien vorab informiert worden. Eine Gebührenerhöhung stoße nie auf Begeisterung, „aber die Angebote zu halten und weiter auszubauen hat seinen Preis“. Die Gemeinde nehme ihre Verantwortung mit dem Brühler Modell wahr, stimmte sie zu.

„Eine moderate Erhöhung“, meinte auch Gabriele Rösch (SPD). Eine Erhöhung im Mittel um 6,47 Prozent sei in Ordnung. „Investitionen kosten Geld“, sagte Ulrike Grüning (GLB). Die Gemeinde komme nicht umhin, die Gebühren zu erhöhen. Es sei aber ein guter Konsens gefunden worden. Der Beschlussvorschlag wurde bei einer Gegenstimme angenommen.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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