Brühl/Ketsch. „An ihren Früchten – und damit an Taten – werdet ihr sie erkennen!“ Mit seinem geistlichen Impuls zu Beginn der Sitzung des katholischen Pfarrgemeinderates Brühl/Ketsch nahm Diakon Heiko Wunderling aktuelles Geschehen in der katholischen Kirche kritisch in den Blick. „Was bleibt, ist das Festhalten an Jesus und seinem Wort“ so sein Resümee.
Dann ging es in der Sitzung auch schon ans „Eingemachte“, denn große Entscheidungen auf dem Weg in die gemeinsame Zukunft der umliegenden Gemeinden in die neue Großpfarrei stehen in dieser laufenden Woche an. Die Pfarrgemeinderäte der Kirchengemeinden Brühl/Ketsch, Schwetzingen und Hockenheim treffen sich dazu in Vollversammlung in Schwetzingen. Die Tagesordnung beinhaltet zunächst den zukünftigen Namen der „neuen Kirchengemeinde“ gemäß einer Umfrage an alle Katholiken des betroffenen Gebietes. Bis Ende Mai war nach Namensvorschlägen mit räumlicher Zuordnung gesucht worden – vielfältige Ideen dazu lägen inzwischen vor, verriet die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Marianne Faulhaber.
Der Sitz der Patronatskirche lässt sicherlich Diskussionsbedarf vermuten, meinte Faulhaber. Die Gemeindeteams der acht bisherigen Pfarreien haben per ausgearbeitetem Fragebogen eine prinzipielle Eignung zur Hauptkirche abgegeben. Entscheidend dabei waren – so die Pfarrgemeinderatsvorsitzende – räumliche Kapazität, zentrale Lage, Erreichbarkeit und Barrierefreiheit, erläuterte Faulhaber das Prozedere. Verwaltungssitz und zentrales Pfarrbüro stehen weiter auf der Agenda der Vollversammlung. Als ganz wichtig bezeichnete sie, dass Außenstellen der Pfarrbüros erhalten bleiben.
Gründung von Arbeitsgruppen
Der Pfarrgemeinderat hat sich in seiner jüngsten Sitzung dazu umfassend beraten, um gut vorbereitet in die Vollversammlung zu gehen.
Zudem wird im Zusammenhang mit der Kirchenentwicklung vor Ort die Gründung von Arbeitsgruppen vorbereitet – mit den Zielen: „ Glauben teilen“, „Einsatz für Menschen“ und „“Engagementförderung“. Gemeindereferentin Sigrun Gaa-de Mür informierte dazu, dass letztlich Ziel sei, die verschiedenen Pastoralkonzeptionen der einzelnen Kirchengemeinden zu vereinheitlichen. Die Arbeitsgemeinschaften sollen haupt- und ehrenamtliche Mitwirkende bündeln.
Die Fortsetzung der Ehrenamtsförderung – als Konsequenz aus der Klausurtagung des Rates im März – liegt Gaa-de Mür besonders am Herzen, wie sie betonte. Die Gewinnung von ehrenamtlichen Mitarbeitern, aber auch Bindung an die Kirchengemeinde und Begeisterung wachzuhalten sei als immerwährende Aufgabe anzusehen.
Willkommens- und Dankeskultur, Sympathie wecken, persönliche Ansprache, neue Mitwirkende im Rahmen einer „Stellenausschreibung“ gewinnen, eine Ehrenamtsbörse auf der Homepage einstellen – all das seien Möglichkeiten, die ernsthaft in Betracht gezogen werden und zum Erfolg führen sollten.
Zum Tagesordnungspunkt „Berichte aus den Ausschüssen“ informierte Diakon Kurt Gredel zum Erfolg des „Tages der Solidarität“ im März in Brühl und dem stolzen Ergebnis von nahezu 45 000 Euro (wir berichteten).
Oliver Brinkmann berichtete aus der „KulturKircheKetsch“ zur neuen Tonanlage in St. Sebastian, die nun für Sprache und Musik ausgerichtet sei. Das sehr gut besuchte Cantiamo-Konzert wenige Tage zuvor, weitere Konzerttermine ab September und eine gute personelle Ausrichtung sprächen für den Erfolg der Gruppe.
Zahlreiche Aktionen plant das Brühler Gemeindeteam
Das Gemeindeteam Brühl bietet am Samstag, 16. September, eine Kleidertauschbörse im Pfarrzentrum Brühl an und der Liturgieausschuss um Roland Knüppel lud zum Mitmach-Gottesdienst in den Pfarrgarten St. Sebastian Ketsch ein.
Am Samstag, 14. Oktober, ist ein Treffen der Gemeindeteams und des Pfarrgemeinderates geplant, um die Arbeit im Angesicht der Vorbereitungen auf die Pfarrei neu zu koordinieren.
„Die Zeit bleibt spannend – gerne geht der Blick Richtung Sommerferien als schöpferische Pause“, schloss Marianne Faulhaber die Sitzung des Pfarrgemeinderates.
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