Brühl. „Das war vor einer gefühlten Ewigkeit mal eine Forderung im Gemeinderat“, erinnert sich Reiner Haas vom Bauamt in Brühl. Doch der Wunsch nach Trinkwasserbrunnen in den öffentlichen Gebieten der Kommune sei im Sande verlaufen. Ob sich das nun ändert? Zumindest die nun veränderte Gesetzeslage könnte der Forderung etwas mehr Nachdruck verleihen.
Wenn er es noch richtig im Kopf habe, sei die MVV Netze, der Wasserversorger der Gemeinde Brühl, die bremsende Kraft in der damaligen Diskussion gewesen. Daran kann sich in dem Mannheimer Unternehmen heute niemand mehr erinnern.
MVV: Haben Trinkbrunnen in Brühl nicht abgelehnt
Zumindest sagt das Christiane Goldberg, Redakteurin bei MVV: „Uns ist kein Fall bekannt, dass wir Trinkbrunnen in Brühl abgelehnt hätten.“ Reiner Haas reagiert verständnisvoll: „Wie schon gesagt, das ist mittlerweile auch wirkliche viele Jahre her.“
Aus heutiger Perspektive zumindest gebe aus Sicht des Versorgers keine Hindernisse, die einer Anschaffung entgegenstünden, meint Goldberg: „Der Gemeinde steht es frei, Trinkbrunnen zu errichten und zu betreiben und bei MVV Netze den dafür erforderlichen Wasser-Netzanschluss über den regulären Netzanschlussprozess zu beantragen.“
Bisher stehe das nicht auf der Agenda der Verwaltung, weiß Haas, der aber auch gesteht: „Wir sind aber noch lange nicht bei der Hitzeaktionsplanung. Wenn wir diese angehen, schauen wir weiter.“
Gesetzgeber sieht Trinkwasserbrunnen in Gemeinden wie Brühl vor
Zumindest vom Gesetzgeber können die Fans der Trinkwasserbrunnen Rückendeckung erwarten, sollte die Anschaffung noch einmal zum Tagesordnungspunkt in der Verwaltung werden.
Goldberg von MVV erklärt nämlich: „Die neue EU-Trinkwasserrichtlinie strebt eine Förderung der Verwendung von Leitungswasser für den menschlichen Gebrauch durch Außen- und Innenanlagen im öffentlichen Raum an. Im Januar 2023 wurde das Thema im Wasserhaushaltsgesetz (WHG) verankert.“
Und das WHG habe erhebliche Ansprüche an Gemeinden wie Brühl, fügt Goldberg hinzu: „Das WHG sieht die Wasserversorgung als Daseinsvorsorge und fordert, dass Trinkwasser aus dem Leitungsnetz an öffentlichen Orten bereitgestellt wird. Die Forderung richtet sich an die jeweiligen Städte, Gemeinden und Kommunen.“
Zwar stehe noch in den Sternen, ob und wann es zum Bau von Trinkwasserbrunnen komme, abwegig erscheint ihm die zukünftige Anschaffung allerdings nicht, verrät Haas: „Sicherlich werden wir dieses Thema irgendwann diskutieren.“
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