Evangelische Kirchengemeinde

Grüner Gockel Brühl sucht Mitstreiter für Umweltmanagement der Kirchengemeinde

Das Umweltmanagement-Team des "Grünen Gockel" der evangelischen Kirchengemeinde Brühl sucht dringend ehrenamtliche Mitstreiter, um das Umweltmanagement aufrechtzuerhalten.

Von 
Catharina Zelt
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Pfarramtssekretärin und Umweltbeauftragte Astrid Kaberna-Zelt sucht für den „Grünen Gockel“ der evangelischen Kirchengemeinde weitere Mitstreiter. © zelt

Brühl. Ist der „Grüne Gockel“ in Brühl bald Geschichte? Das zumindest droht dem Umweltmanagement der evangelischen Kirchengemeinde Brühl, wenn sich nicht bald ehrenamtliche Mitstreiter finden. „Man muss es wirklich so drastisch formulieren“, verdeutlicht die Pfarramtssekretärin und Umweltbeauftragte Astrid Kaberna-Zelt im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der „Grüne Gockel“ agiert bundesweit unter dem Dach der evangelischen Kirche in kommunalen Teams. Wenn eine Gemeinde den Anforderungen der europäischen Ökoaudit-Verordnung (EMAS) entspricht und mit dem „Grünen Gockel“ zertifiziert wird, erhält sie für Projekte Zuschüsse von der Landeskirche.

"Grüner Gockel" in Brühl: Externe Zertifizierung alle zwei Jahre

Erhält eine Kirchengemeinde einmal das „Grünen Gockel“-Siegel, muss sie am Ball bleiben, denn alle zwei Jahre kommt ein externer Umweltauditor der Zertifizierungs- und Prüfungsgesellschaft KPMG Cert zur Inspizierung. Dem voran geht jährlich ein internes Audit-Treffen, bei dem Maßnahmenkatalog, Umweltleitlinien und gesetzte Prioritäten in der Kirchengemeinde überprüft werden.

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In Brühl hat das Team des „Grünen Gockel“ schon einiges erreicht: So sind aus den Grünflächen um das evangelische Gemeindezentrum auf Initiative des Umweltmanagements mittlerweile die „blühenden Gärten“ geworden. Die Kirchengemeinde hatte dazu eine Beratung für das insektenfreundliche Gestalten des Geländes gewonnen, sich mit den Experten vom Naturschutzbund (Nabu) getroffen und schließlich die Tipps umgesetzt.

In der Vergangenheit organisierten die Verantwortlichen außerdem einige „Schnippelpartys“, bei denen Interessierte gemeinsam aus geretteten Lebensmitteln ein Mittagessen gekocht und anschließend gegessen haben. Das Team hat Bienenhotels aufgestellt, Projekte zur Mülltrennung gestartet und innerhalb der Kirchengemeinde auf LED-Leuchten und ökologische Putzmittel umgestellt.

Außerdem werden im evangelischen Gemeindezentrum aufgebrauchte Tonerpatronen und Korken gesammelt, die anschließend über „Sammeldrache“ beziehungsweise die AVR in Kehl recycelt werden. Der Erlös aus den verkauften Korken fließt in die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen in der Diakonie Kork.

Angedacht war auch die Aufstellung eines sogenannten „Fairteilers“. Das Konzept hat sich bereits in anderen Kommunen bewährt: In den „Fairteiler“ können Menschen Lebensmittel bringen, die sie selbst nicht mehr verbrauchen oder vor dem Müll gerettet haben, und andere Personen dürfen diese dann wiederum kostenlos mitnehmen. Die Corona-Pandemie hat das Projekt allerdings ausgebremst – und jetzt gibt es niemanden mehr, der sich federführend um das Projekt kümmern kann.

Projektbezogenes Arbeiten für Team des "Grünen Gockel" in Brühl

Denn das Team des „Grünen Gockel“ ist mittlerweile ziemlich geschrumpft. „Wir suchen dringend Mitstreiter“, betont Astrid Kaberna-Zelt. Die Gruppe trifft sich etwa viermal im Jahr. „Wir suchen auch Helfer, die sich um spezielle Projekte kümmern möchten“, führt die Pfarramtssekretärin aus, „zum Beispiel Kümmerer für den ,Fairteiler’ oder computeraffine Menschen.“ Interessierte könnten auch nur Projekt-bezogen mitarbeiten und müssten darüber hinaus nicht in der evangelischen Kirchengemeinde aktiv sein.

Ideen, was man alles in Brühl umsetzen könnte – etwa Flohmärkte im Gemeindezentrum oder Projekte mit Kindern – hat Kaberna-Zelt genug. Es fehlen nur Ehrenamtliche, die mit anpacken – und wenn die nicht gefunden werden, ist der „Grüne Gockel“ bald Geschichte.

Beim Gemeindefest am evangelischen Gemeindezentrum am Sonntag, 8. Oktober, plant das Team des „Grünen Gockel“ ein symbolisches „CO2-Restaurant“. Interessierte erfahren dabei auf einer Speisekarte, wie viel Kohlenstoffdioxid in unterschiedlichen Gerichten steckt.

Info: Derjenige, der Interesse hat, beim Grünen Gockel mitzuarbeiten, kann sich unverbindlich per E-Mail an bruehl@kbz.ekiba.de wenden.

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