Brühl. Die bisherigen Unstimmigkeiten zwischen der Gemeinde und dem kommissarischen Jugendgemeinderat Brühl überschatteten die Zusammenarbeit beider – bis hin, dass die Projekte der Nachwuchspolitiker stillstanden. Nun, etwa zwei Monate nach der Berichterstattung dieser Zeitung, haben sich die Heranwachsenden zu einer öffentlichen Sitzung zusammengetan.
Junge Menschen, die sich zum ersten Mal sozial und politisch engagieren, haben oftmals die Wahrnehmung, bei den Verantwortlichen auf Granit zu beißen. Die großen Räder der Bürokratiemühlen einer Gemeinde drehen sich weiter, oftmals auch ohne den Willen, durch motivierte Schüler, Studenten oder Auszubildende beschleunigt oder gestoppt zu werden. Umso beeindruckender ist die Arbeit des Jugendgemeinderats in Brühl, denn dieser gibt alles und das, obwohl die Jugendlichen wegen zu wenig Bewerbern nicht einmal gewählt werden konnten.
Zu den Beschlüssen und Erfolgen ihrer ersten Sitzung und der Beziehung mit der Gemeinde äußert sich nun die Jugendgemeinderatsvorsitzende Carolina Herm gegenüber dieser Zeitung.
Wie lief die Jugendgemeinderatssitzung ab?
Carolina Herm: Kurzgefasst gab es eine kleine Vorstellungsrunde, ein kleines Update zu festgelegten Arbeitsgruppen und wer hier vom Vorstand „den Hut aufhat“. Des Weiteren haben wir uns über neue mögliche Ideen ausgetauscht und wurden auf das Konzert im Jugendzentrum aufmerksam gemacht, welches am Samstag, 25. November, stattfinden soll und sich super mit einem unserer Projekte verknüpfen lässt.
Welche konkreten Projekte möchten Sie umsetzen?
Herm: Wie bisher schon angeteasert, würden wir gerne in der Sache des Klimaschutzes aktiver werden und im selben Zug eine Next-Bike-Verbindung zwischen Rheinau und Brühl verwirklichen wollen. Ebenfalls haben wir uns für ein gemeinnütziges Projekt namens „Kronen-Kinder“ ausgesprochen, bei dem in den nächsten Monaten in Brühl Kronkorken gesammelt werden sollen, um diese bei einer entsprechenden Sammelstelle abzugeben. Dort werden sie dann in Spenden an krebserkrankte Kinder umgewandelt. Des Weiteren beschäftigen uns die Themen der anstehenden Neuwahl des Jugendgemeinderates, aber auch darum, Stromkästen zu gestalten und Gemeinderatssitzungen zu besuchen.
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Wie genau arbeiten Sie an der Umsetzung?
Herm: Wie schon angesprochen sind innerhalb des Jugendgemeinderats verschiedene Arbeitsgruppen entstanden. Jedes Team trifft sich hier zweimal im Monat und bespricht die nächsten Schritte, danach wird dies durch den „Vorsitz“ der Gruppe an den zugewiesenen Vorstand weitergeleitet und dokumentiert. Anschließend setzt sich der Jugendgemeinderat dann für eine gemeinsame Auswertung zusammen. Am Samstag, 21. Oktober, findet auch das Austauschtreffen Jugendforum des Rhein-Neckar-Kreises statt, an dem wir teilnehmen werden und uns in Austausch mit anderen Jugendlichen und Jugendgemeinderäten begeben.
Wie möchten Sie neue Jugendliche anwerben?
Herm: Vor allem durch den direkten Kontakt und Social-Media. Wir erhoffen uns eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit der örtlichen Realschule und würden gerne mehr mit den Schülern zusammenarbeiten, um die Jugend auch rechtmäßig vertreten zu können und neue Bewerber zu finden.
Wie steht es um die Patenschaft mit den Gemeinderäten, die Sie anstrebten?
Herm: Eine mögliche Patenschaft, die früher bereits bestand, würden wir gerne bei eine der nächsten Gemeinderatssitzungen ansprechen und verwirklichen.
Haben sich die bisherigen Spannungen mit der Gemeinde mittlerweile gelegt?
Herm: Leider haben sich die Spannungen mit der Verwaltung nicht gelegt, wir geben allerdings unser Bestes.
Für wann ist die Neuwahl des Jugendgemeinderates datiert?
Herm: Wir peilen für die Wahl ein Datum Ende März des nächsten Jahres an.
Möchten Sie unseren Lesern noch etwas mitteilen?
Herm: Wir würden gerne nochmals Werbung für das Konzert im Jugendzentrum am Samstag, 25. November, machen. Gerne wollen wir auch nochmals auf unseren Instagram Account, den man im Netz unter jgr_bruehl_rohrhof finden kann. Über dieses Medium wollen wir aktuell sehr gerne die entsprechenden Ideen und Wünsche der jungen Brühler empfangen.
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