Brühl. Seit mittlerweile zwölf Jahren gibt es die von Dr. Axel Sutter und Bürgermeister Dr. Ralf Göck gemeinsam initiierte Veranstaltungsreihe Gesundheitsforum. Zweimal pro Jahr werden hilfreiche Informationen zum Thema Gesundheit geliefert. Das nächste Mal am Donnerstag, 28. November.
Im Gespräch mit dieser Zeitung blickt der Brühler Internist, Clown, Gründer der Gesundheitsakademie Placebo und integrativen Naturcoach auf den 28. Oktober voraus. Zusammen mit Illustratorin und Texterin Karin Clauß, besser bekannt als „karindrawings“, lädt Sutter an diesem Tag wieder zum Gesundheitsforum in die Festhalle ein. Das Forum findet unter der Überschrift „Humor hilft heilen – Eine ärztlich begleitete Reise in das Land des Humors“ statt. Sutter beleuchtet die Rolle des Humors in der Medizin und warum dieser dabei hilft, zu heilen oder gar nicht krank zu werden.
Das Gesundheitsforum
Das Brühler Gesundheitsforum findet am Donnerstag, 28. Oktober, ab 19 Uhr in der Festhalle Brühl in der Hauptstraße 2 statt.
Damit auf Maskenpflicht und Abstand verzichtet werden kann, gilt die 2G-Regelung.
Karten gibt es im Internet unter www.reservix.de. mon
„Wir werden an diesem Abend über das Leben reden, darüber, wie man über sich selbst lacht, aber auch, welche Stolpersteine es dabei geben kann und wie man diese umgeht“, führt Sutter aus. „Dazu wird es unter anderem live Zeichnungen, gemeinsames Singen, Seifenblasen und die Vorstellung eines Werkzeugkoffers für Gesundheit geben, bei dem der Humor natürlich integrativer Bestandteil ist“, ergänzt der Mediziner geheimnisvoll.
Demenz kann verzögert werden
Illustratorin Karin Clauß aus Berlin wird ebenfalls dabei sein: „Sie ist nicht nur eine tolle Zeichnerin, sondern auch eine sehr lebensweise Frau, die Spannendes aus ihrer Biografie berichten wird und darüber, warum Humor sie geheilt, ja sogar gerettet hat. Und auch darum, welche Rolle Steffi Graf dabei gespielt hat, wird es gehen. Unter Mitwirkung des Publikums, interaktiv sozusagen, wird Karin Clauß live zeichnen“, so der Arzt.
Dass Lachen gesund sei, sagt auch der Volksmund. Aber das sei nicht nur ein rein subjektiver Eindruck, stellt der Internist klar: „Es gibt die sogenannte ‚Nonnenstudie‘, eine von vielen, die an der Uni in Kentucky in den USA mit 600 Frauen durchgeführt wurde. Bei dieser und ähnlichen Studien geht es noch um wesentlich mehr, als die rein gefühlte, wesentlich größere Lebenszufriedenheit“, erklärt Sutter. „Durch eine andere Einstellung traten, trotz entsprechender Veränderungen im Gehirn, schwere Krankheiten wie Alzheimer wesentlich später auf, wenn überhaupt. Das wurde klar bewiesen. Die geistige Leistungsfähigkeit der Nonnen – die älteste war 107 Jahre alt – war über sehr viele Jahre mehr gegeben als bei vergleichbaren Gruppen.“
Am 28. Oktober ginge es um den Humor als eine Möglichkeit, durch die Schmerzen zurückgingen, Heilungsprozesse schneller abliefen oder Krankheiten erst gar nicht entstünden. „Der Humor hat eine erstaunliche Wirkung auf unseren Gesundheitszustand. Ich werde entsprechende Untersuchungsergebnisse vorstellen. Mein Ziel ist es, dass die Menschen nach diesem Abend mit Tipps für mehr Gesundheit nach Hause gehen, die sie direkt umsetzen können“, erklärt Sutter.
Als Clown aktiv
Der Mediziner habe sich vor über drei Jahren zumindest teilweise aus dem aktiven Dienst in dem von ihm in der Hufeisengemeinde geleiteten Internisten-Zentrum zurückgezogen. Dies gebe ihm mehr Freiheit, um sich um seinen anderen Projekte zu kümmern. Natürlich geht es bei all diesen um eines: die Gesundheit der Menschen. So ist er in der von ihm gegründeten Gesundheitsakademie, als Speaker oder Clown Placebo tätig.
Wie sehr letztere Aufgabe ihm am Herzen liegt, wird im Lauf des Gesprächs immer deutlicher: „Als ich vor zehn Jahren auf einem Ärztesymposium war, trat am Ende ein Gesundheit!-Clown auf. ‚Das will ich auch‘ war mein erster Gedanke dazu“, seitdem habe es Auftritte im Verlauf von Veranstaltungen gegeben, unter anderem im Jahr 2019 mit dem ehemaligen Pfarrer Oskar Ackermann als Clown Talaro vor über 200 Zuschauern. Doch der hoch aktive 65-Jährige wollte seine Tätigkeit als Gesundheit!-Clown auf noch breitere Basis stellen und absolvierte eine vor Kurzem abgeschlossene Zusatzausbildung über zwei Jahre in Konstanz.
Ihm sei auch wichtig, dass in der Medizin zukünftig ein stärkerer Fokus auf die Salutogenese gelegt würde, führt der Initiator des Forms weiter aus: „Dabei geht es um die Entstehung und Erhaltung von Gesundheit. Im Medizinstudium geht es aber fast nur um die Pathogenese, also die Entstehung und Entwicklung von Krankheiten.“ Er fände es großartig, wenn in der Ärzteschaft ein viel größeres Augenmerk auf Ersteres gelegt würde. Und „Placebo“ könne man auch als Synonym für die Selbstheilungskräfte sehen, die jedem innewohnten.
So präzisiert Dr. Axel Sutter: „Es ist die moderne Neurobiologie und Neuro-Psycho-Immunologie, die uns sehr genau aufzeigt, welche Vorgänge im Organismus hier genau beteiligt sind. Wenn unser Körper dieses leistet, warum brauchen wir dann überhaupt noch Placebo-Pillen oder die Injektion von Kochsalz-lösung? Sie können Ihr eigenes Placebo sein, wenn Sie die Intention zum Gesundsein mit einer Absicht und einer positiven Emotion verknüpfen. Zugegeben, das ist eine Herausforderung. Aber jetzt die gute Nachricht: Sie ist erlernbar.“
Hier eine weitere gute Nachricht für Interessierte: Es sind noch ein paar Karten für „Humor hilft heilen“ verfügbar. mon
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