Brühl. Im vergangenen Jahr richtete die Ortsgruppe Brühl des Vereins für Deutsche Schäferhunde die erste Zucht- und Nachwuchsschau auf dem neuen Vereinsgelände an der Ketscher Straße aus. Am Samstagnachmittag begrüßten die Hundesportfreunde auf dem grünen Freigelände beim Vereinsheim erneut internationale Gäste. Neben Teilnehmern aus Italien, Spanien und Holland war dieses Mal sogar ein Züchter aus der knapp 1700 Kilometer entfernten litauischen Hauptstadt Vilnius angereist.
Volker Becker, Vorsitzender der Ortsgruppe Brühl, freute sich, dass die Zuchtschau auf dem Flutlichtplatz wieder so gefragt war. Knapp 70 Schäferhunde wurden präsentiert, um von Zuchtrichter Christian Lang aus Mannheim bewertet zu werden. Das Wetter passte im Großen und Ganzen, auch wenn es ziemlich schwül war. Ab und zu nieselte es, Gewitter und Starkregen blieben aber zum Glück aus.
Der vierstündige Wettbewerb umfasste die Gebrauchshundeklasse mit Rüden und Hündinnen, die Junghundeklasse, die Jugendklasse und die Nachwuchsklasse sowie die Klasse der Herdengebrauchshunde. Die Hunde werden immer verschiedenen Klassen zugeordnet, um eine Vergleichbarkeit möglich zu machen. Im Laufschritt durch einen festgelegten Ring wurden die Vierbeiner dann dem Richter präsentiert.
In mehreren Runden ging es im Trab vorbei. Zuchtrichter Christian Lang beurteilte die Ausdauer und vor allem die Ausstrahlung. Die Züchter durften ihren eigenen Hund nicht selbst führen. Sie konnten aber von außen auf sich aufmerksam machen und so Einfluss nehmen. Auf dem Freigelände war deshalb vielfaches Pfeifen, Rufen und Kreischen zu vernehmen. Oder es wurde kräftig gewunken, oft auch hinter einem Versteck hervor.
Kritische Beurteilung und Klassenstruktur: Zuchtschau für Deutsche Schäferhunde in Brühl
Der Runde an der Leine folgte die Bewertung im Stand. Körperbau und Haarkleid des Schäferhundes wurden begutachtet. Auch das Gebiss wurde geprüft, gesunde Zähne sind ein wichtiges Kriterium bei der Zucht. Die Zuschauer bekamen hervorragende Schäferhunde zu sehen. Die erste Zuchtschau hatte der Schäferhundeverein noch wegen der Corona-Pandemie verschieben müssen, konnte dann aber die Veranstaltung nachträglich zum 70-jährigen Bestehen der Ortsgruppe nachfeiern.
Die anmutigen Vierbeiner bekamen viel Applaus bei der Zuchtschau. Neben dem Aussehen ging es auch vor allem um das gesamte Auftreten des Hundes. „Eine hochwertige Hündin, groß und sehr ausdrucksvoll“, war zum Beispiel einmal bei einer Bewertung des Zuchtrichters zu hören. Die Einteilung in Klassen ist vom Verein für Deutsche Schäferhunde genau geregelt. Jugend-Klassen für Hunde beispielsweise gehen vom vollendeten zwölften Lebensmonat bis unter 18 Monate, die offene Klasse für Hunde ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr und Gebrauchshund-Klassen ebenso für Hunde ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr. Am Samstagnachmittag waren auch ein paarmal Schüsse zu hören. Durch die Schreckschüsse aus dem Revolver soll die „Schussgleichgültigkeit“ des Hundes auf eine bestimmte Distanz getestet werden.
Akribische Aufzeichnungen und beeindruckende Namen: Zuchtschau für Deutsche Schäferhunde in Brühl
Für eine Zuchtschau ist ein Katalog vorgeschrieben, in dem alle gemeldeten Hunde unter Angabe von Namen, Zuchtbuchnummer, Chip-nummer, Tag des Wurfes, Elterntieren, Züchternamen und Eigentümer aufgeführt sein müssen. Schäferhunde mit so klangvollen Namen wie „Chico von den Dolomiten“, „Ursula di Casa Caputi“, „Mara vom Leuchtertannenweg“ oder „Hamlet von Silvalacus“ waren am Samstag in der Hufeisengemeinde zu bewundern.
Für die beste Präsentation des Hundes ist ein gezieltes Training und eine fleißige Vorbereitung wichtig, denn beim Gang durch das 50 mal 25 Meter große Rechteck wollen die Tiere ein gutes Bild abgeben und bei der Präsentation im Stand eine gute Figur machen. Dann gibt es unter den strengen Augen des Richters auch schon mal die bestmögliche Bewertung „Vorzüglich“.
Das Helferteam der Brühler Ortsgruppe sorgte neben dem bestens hergerichteten Trainingsplatz auch für die entsprechende Bewirtung. Vorsitzender Volker Becker dankte den Sponsoren. Jeder Teilnehmer erhielt eine Flasche badischen Weins mit extra angefertigtem Etikett von der Zuchtschau, für die tollen Vierbeiner gab es ein Leckerli.
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