Brühl. Der alte Fußballplatz im Alfred-Körber-Stadion und die Rundlaufbahn sind schon lange nicht mehr zu sehen. Nur zwei Flutlichtmasten am Rand ragen noch hervor. Und hinter den großen Erdhügeln verrottet eine brüchige Trainerbank. Auf dem weiten Areal am Schrankenbuckel laufen seit Beginn dieses Jahres die Bauarbeiten für ein neues Wohnviertel für junge Familien, Paare und Senioren. Unsere Zeitung hat sich bei einem exklusiven Rundgang über das künftige Mehrgenerationen-Wohnquartier „Grüne Mitte“ umschauen dürfen.
Am Rand der Baustelle in einem Teil des ehemaligen Clubhauses des Fußballvereins entsteht gerade ein Showroom, in dem sich Interessenten über das Projekt der renommierten Bauträger FWD Hausbau GmbH und Conceptaplan GmbH aus Dossenheim sowie der Kalkmann Wohnwerte GmbH aus Heidelberg informieren und beraten lassen können.
300 Wohneinheiten in der "Grünen Mitte" in Brühl
Errichtet werden in den nächsten Jahren über 300 neue Wohneinheiten, davon 96 Eigentumswohnungen und 27 Häuser auf Erbbaurechtsgrundstücken. Ergänzt wird das breite Wohnungsangebot durch etwa 141 Mietwohnungen, im Seniorenzentrum entstehen rund 65 Seniorenwohnungen. Die Zwei- bis Fünfzimmerwohnungen bieten einen attraktiven Wohnungsmix für eine breite Zielgruppe.
Die Bauarbeiten liegen voll im Zeitplan, bestätigt Andreas Metz, Geschäftsführer von Kalkmann Wohnwerte: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie das Projekt langsam Konturen annimmt und sich in den nächsten Jahren zu einem zukunftsweisenden, lebendigen Wohnquartier mit einem starken Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit entwickeln wird. Damit schaffen wir einen attraktiven und qualitativ ansprechenden Wohnraum in der Gemeinde und Umgebung.“
Der Baufortschritt zeigt sich in Teilen des weitläufigen Areals schon im Rohbau bis zum dritten beziehungsweise vierten Obergeschoss. Weite Teile der Tiefgarage sind bereits fertiggestellt. Trotz des ergiebigen Regens in den vergangenen Wochen, der steigenden Baukosten und den Engpässen zum Teil beim Material liege man mit den bereits ausgeführten Arbeiten absolut im Soll.
Daher sei man zuversichtlich, das bisherige Tempo beibehalten zu können, dankt Metz in diesem Zusammenhang noch mal für die sehr gute Zusammenarbeit mit den verschiedenen Projektpartnern und mit der Hufeisengemeinde. Auch das ehemalige Clubhaus im Südwesten des Plangebiets wird irgendwann mal verschwunden sein.
Betreutes Wohnen in der "Grünen Mitte" in Brühl
An der Stelle entstehen die Wohneinheiten für betreutes Wohnen, für die sich die Pflegedienst Triebskorn gGmbH in Form von Betreuungsleistungen verantwortlich zeichnet. Das betreute Wohnen soll durch weitere Gesundheitseinrichtungen wie Tagespflege, Sozialstation sowie Gemeinschaftsarztpraxis, Apotheke und Physiotherapie oder ähnliche Dienstleistungen ergänzt werden. Der entstehende Gemeinschaftsbereich von rund 300 Quadratmetern bietet Raum für Brühler Vereine und soziale Interaktion.
„Der Name ist Programm“, heißt es in der Beschreibung des künftigen Wohnquartiers „mit grünem Flair“. Die „Grüne Mitte“ soll ein modernes, von Nachhaltigkeit geprägtes Quartier mit vielen Grünflächen, wie dem Quartiershof, der Quartiersmitte, dem Gemeinschaftsgarten und weiteren Treffpunkten und Spielräumen werden. Auch auf den Gebäuden soll es ebenso natürlich wie energiesparend zugehen: Extensiv begrünte Dächer speichern Regenwasser, haben eine natürliche Dämmfunktion und verbessern das Mikroklima. Die Photovoltaik-Anlagen leisten ihren Beitrag zur nachhaltigen und klimaneutralen Energieversorgung und erzeugen grünen Strom aus Sonnenenergie, der die Wärmepumpen speist.
Nicht nur im Winter mit Wärme, sondern ergänzt um eine Kühlfunktion über die Fußbodenheizung im Sommer, soll für ein angenehmes Wohnklima gesorgt werden. Ein quartierseigenes Nahwärmenetz mit eigener weitestgehend von fossilen Energieträgern freien Energieerzeugung wird die klimafreundliche und zukunftsorientierte Ausrichtung des Quartiers unterstreichen.
Ladesäulen in den Tiefgaragen
Der Aufstellungsbeschluss des Bebauungsplanes war im April 2016 erfolgt. Die drei Unternehmen waren aus dem von der MVV Regioplan von 2017 bis 2019 durchgeführten Investorenauswahlverfahren als Sieger hervorgegangen. Der Geltungsbereich umfasst das ehemalige Sportstättenareal des Fußballvereins und die angrenzenden, nördlich, westlich und südlich gelegenen Germaniastraße, Römerstraße und Am Schrankenbuckel.
Die ersten Rohbauarbeiten für die verschiedenen Wohneinheiten und die Tiefbauarbeiten in verschiedenen Abschnitten laufen problemlos, erklärt Conceptaplan-Geschäftsführer und Projektleiter Frank Rothenberger.
Der ruhende Verkehr wird in dem neuen Wohngebiet in Tiefgaragen untergebracht. In diesen werden Ladesäulen für Elektroautos installiert. Das gesamte Quartier wird mit leistungsstarker Glasfaser der Telekom angebunden, sodass den Bewohnern bis zu 1000 Mbit pro Sekunde zur Verfügung stehen werden.
Grün werden soll auch die Gestaltung der Außenflächen. Es soll bei der quartierweite Durchgrünung eine vielfältige und abwechslungsreiche Bepflanzung geben. „Wir suchen alle Bäume persönlich aus“, versichert Rothenberger eine qualitätsvolle Gestaltung. Wer Teil der „Grüne Mitte“ werden möchte und sich für das Projekt interessiert, sollte nicht allzu lange mit einer Anfrage warten, empfiehlt Metz.
Die Vermarktung beziehungsweise der Verkauf laufe, mit vorgemerkten Interessenten seien bereits Gespräche geführt worden. Über die Website könnten weitere Informationen eingeholt sowie Beratungstermine vereinbart werden.
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