Kinderkirchenchor

Junge Brühler Musiker laufen beim Hungermarsch für Dourtenga

Der Kinderkirchenchor hat beim Hungermarsch 200 Euro für eine Landwirtschaftsschule in der Partnergemeinde Dourtenga in Burkina Faso erlaufen.

Von 
Hannah Gieser
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Der Kinderkirchenchor der Pfarrgemeinde Brühl/Ketsch mit seinen Leiterinnen Doris Siebert (hinten, l.) und Moni Zorn hat am Hungermarsch teilgenommen. © zorn

Brühl/Ketsch. „Ich liebe Kinder und Musik. Ein Chor ist die perfekte Kombination aus beidem“, berichtet Moni Zorn über ihre Arbeit als eine von zwei Leiterinnen des Kinderchores der Pfarrgemeinde Brühl/Ketsch. In drei Gruppen können sich die Kinder hier mit ihr und Doris Siebert musikalisch austoben. 70 Kinder nehmen das Angebot zurzeit wahr. Dass dies gerne noch mehr machen würden, dafür ist die Warteliste des Chors ein Beweis.

Obwohl es sich hier um ein Angebot der katholischen Kirche handelt, ist es für alle offen. „Wir haben auch evangelische und muslimische Kinder dabei. Zu uns können alle kommen und mitmachen“, berichtet Zorn. Einzig die Einschränkung, dass die Kinder bereit sein müssen, auch ab und zu in der Kirche zu singen, gebe es.

Kinderkirchenchor Brühl: Freie Entfaltung

„Kinderkirchenchöre sind eine Seltenheit“, erzählt Zorn weiter, „unser Chor ist gewissermaßen auch ein Gegenprogramm zur Leistungsgesellschaft. Wir sind kein Sportverein, bei dem die Guten eine Medaille bekommen und die Schlechten leer ausgehen.“ Zorn geht genauer auf diese Philosophie ein: „Wir haben auch Kinder dabei, die eher etwas schief singen, aber trotzdem total viel Spaß haben. Bei unserem Angebot teilen oder sortieren wir die jungen Sänger nicht, sondern die Kinder können so sein wie sie sind.“ Viel zu selten erlebten sie dies im Alltag. In der Schule, beim Sport und anderen Hobbys finde zwangsläufig irgendwann eine Bewertung statt. Gerade bei unbegabteren Kindern führe eine schlechte Bewertung nicht zum erhofften Erfolg. „Im Kinderkirchenchor dürfen sie das: Wer ein Solo singen möchte, darf ein Solo singen.“

In drei Gruppen, den „Minis“, dem „kleinen Kinderchor“ und dem „großen Kinderchor“, können sich junge Sänger im Alter zwischen vier und 13 Jahren derzeit ausprobieren und auch entfalten.

Moni Zorn ist in einer musikalischen Familie großgeworden, gesungen habe sie schon immer. Auch beruflich hat die Erzieherin die Chance, Kinder in die Welt der Musik eintauchen zu lassen. Die allermeisten Kinder kommen ohne Vorkenntnisse in den Chor und haben einfach Spaß am Singen. Mit der Zeit entwickelt sich bei diesen dann ein Ton- und Melodieverständnis.

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Mindestens einmal im Monat tritt der Kinderkirchenchor im Gottesdienst auf. Auch bei besonderen Festen, der Kommunion oder Familiengottesdiensten sind die Kinder zu hören. „Bei den Auftritten haben wir einen festen Kern, der immer kommt, dieser wird noch von anderen Kindern ergänzt, sodass wir bei einem Kirchenkonzert meistens aus ungefähr 30 Sängern bestehen. Aber nicht nur Kirchenlieder befinden sich im Repertoire der jungen Künstler. Alle zwei Jahre wird ein Musical mit weltlicher Musik aufgeführt „da sind dann auch immer alle Kinder mit an Board“, so Zorn. Ebenfalls sind die Kinder am Krippenspiel, der Seniorenweihnachtsfeier und weiteren Festen der Kirchengemeinde involviert.

Zuletzt konnte die Gruppe beim Hungermarsch beobachtet werden. Während der Aktion waren sie nicht nur am Festgottesdienst mit Gesangsauftritten beteiligt, sondern bewältigten auch die Kinderstrecke von 1,5 Kilometern für den guten Zweck. Während ihrem Marsch wurde von der Kinderkapelle laut und fröhlich gesungen und Kinderlieder wie „Auf der Mauer, auf der Lauer“ waren zu hören. 200 Euro wurden auf diese Weise für die Partnergemeinde Dourtenga in Burkina Faso von der jungen Chorgemeinschaft erlaufen und ersungen.

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