Im Interview

Kevin Solert aus Brühl zieht es zurück auf die Bühne

Der ehemalige Frontmann der "who2ladies", Kevin Solert, verabschiedete sich vor einem Jahr von der Band und kehrt nun zurück auf die Bühne. Wir haben mit ihm über seine Bühnenabstinenz und sein Comeback gesprochen.

Von 
Martina Lederer
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Sänger Kevin Solert gibt auf der Bühne alles – auf dem Bild beim Abschiedskonzert im vergangenen Jahr. © Günzler

Brühl. Der Jubel wird bei der Nachricht, die unsere Zeitung erreichte, und nun offiziell ist, bei seinen zahlreichen nicht nur weiblichen Fans groß sein. Diese ließen nämlich vor ziemlich genau einem Jahr gleich an zwei Jubiläumsabenden in Folge die Wollfabrik nahezu aus allen Nähten platzen, vor allem um ihn gebührend zu verabschieden: den ehemaligen Frontmann der „who2ladies“, Kevin Solert, der jetzt mit „Beyond this Summer“ durchstarten möchte. Die Zeit dazwischen verbrachte der hauptberufliche Lehrer mit seiner Frau, der erfolgreichen Influencerin Anna, und seinen beiden Kindern in Österreich.

Seit drei Monaten ist er mit seiner Familie wieder in seiner Heimat Rohrhof und offensichtlich hat ihm etwas gefehlt: das Powern auf der Bühne. Wir haben den 33-Jährigen zu seiner Bühnenabstinenz, dem vergangenen Jahr und seinen Plänen mit „Beyond this Summer“ befragt.

„Beyond this Summer“

  • Bandgründung: 2014 von Daniel Ueltzhöffer und Nicolai Leiser
  • Besetzung: Daniel Ueltzhöffer (Gitarre & Vocals), Sandra Ueltzhöffer (Vocals), Marco Bierbauer (Gitarre), Tim Budavari (Keyboard), Nicolai Leiser (Schlagzeug), Denis Eisenhauer (Bass), Kevin Solert (Vocals).

Wie schwer ist Ihnen der Abschied von „who2ladies“ gefallen?

Kevin Solert: Der ist mir sehr, sehr schwergefallen. Die beiden Abende in der Wollfabrik zum zehnjährigen Bestehen der „who2ladies“ waren gleichzeitig meine letzten Auftritte mit meinen befreundeten Bandkollegen, mit denen ich so viele Jahre zusammengearbeitet habe und wir viel Spaß und auch immer mehr Erfolg hatten. Das war so unglaublich emotional und bewegend, vor allem als alle, die uns auf diesem Weg begleitet haben, noch als Überraschung für mich eine Videobotschaft zum Abschied überbrachten und schließlich die letzten Songs gespielt wurden.

War es Ihnen, nachdem Sie mit Ihrer Frau entschieden haben, wegzugehen, egal, wie es mit der Band weitergeht?

Solert: Nein, absolut nicht, schließlich war „who2ladies“ unser gemeinsames Baby – also auch meines – das wir zusammen wachsen ließen und mit viel Engagement und Zeitaufwand bekannt gemacht haben. Es war mir ein unglaublich großes Anliegen, dass wir für mich einen adäquaten Ersatz finden und den Jungs den nötigen Vorlauf zu geben. Und wie man sieht, konnte es mit Tobias Kief so erfolgreich weitergehen wie zuvor, was mich sehr freut.

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Was hat Sie bewogen, mit Ihrer Familie wegzugehen und jetzt in Ihre Heimat zurückzukehren?

Solert: Wir haben das, wie gesagt, ein Jahr vorher geplant, wollten in die Berge und sind zudem durch Annas Verwandtschaft vor allem auch Serfaus sehr verbunden – und das wird auch so bleiben. Eigentlich haben wir uns eine Probezeit von drei Jahren gegeben, aber dann ist die Entscheidung zur Rückkehr deutlich früher gefallen, und zwar aus eher rationalen Gründen. Es gibt hier vor allem für die Kinder viel mehr Möglichkeiten und Angebote, was beispielsweise Schulen, Infrastruktur, aber auch Freizeitgestaltung betrifft. Das macht das Leben insgesamt deutlich einfacher.

Hat Ihnen die Musik und die Band im vergangenen Jahr gefehlt oder waren Sie auch in Österreich musikalisch aktiv?

Solert: Ja, die Musik hat mir gefehlt, aber es gibt dort einfach so wenige Bands und auch Möglichkeiten aufzutreten, dass ich musikalisch kaum etwas tun konnte. Meine Frau Anna, die selbst einige Jahre bei der Band „Fate“, die vor allem im Kraichgau sehr bekannt ist, gesungen hat, tritt bei Hochzeiten auf – alleine oder wir beide gemeinsam. Das hat sie, beziehungsweise haben wir vor Österreich schon begonnen, weitergeführt und wollen die gesangliche Begleitung bei Trauungen auch künftig anbieten. Kostproben ihrer schönen Stimme oder von uns beiden dazu gibt’s übrigens auf Annas Instagram-Account, den sie beruflich betreibt. Für mich ist es aber zudem wichtig, ein fester Bestandteil einer Band zu sein.

Kam für Sie auch eine Rückkehr zu den „who2ladies“ infrage? Wie und warum jetzt „Beyond this Summer“?

Solert: Wie schon gesagt ist mein Platz bei „who2ladies“ nun mit Tobias Kief besetzt. Die Rückkehr nach Brühl war ja nicht geplant, also hab ich nach Alternativen geschaut. Zu „Beyond this Summer“ kam ich ganz unspektakulär und konventionell, die Stelle für einen Sänger war offiziell in einer Anzeige ausgeschrieben und ich hab mich beworben, vorgesungen, wir haben gemeinsam geprobt und es hat gepasst.

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Was erwartet uns, Ihre Fans und Freunde? Werden wir den Kevin Solert erleben, wie wir ihn von vorher kennen?

Solert: Als wir mit „who2ladies“ angefangen haben, waren wir jung und unerfahren, wir haben gemeinsam dazugelernt, von null alles aufgebaut und das mit Erfolg – Sie haben es ja selbst miterlebt. Der Kevin Solert, den Sie in der Wollfabrik vor einem Jahr gesehen haben, wird sich mit einer neuen Band auch weiterentwickeln und umstellen müssen. Zwei E-Gitarren lassen es erahnen, dass ich mich musikalisch in etwas rockigere Gefilde vortasten werde. Aber ich kann versprechen, ich werde wie auch damals alles geben, um den Besuchern und uns einen besonderen, im besten Fall unvergesslichen Moment zu bereiten. Alle, auch meine neuen Kollegen, können sich auf die eine oder andere Überraschung freuen. Unsere Programme waren nie vollkommen durchgeplant. Ich liebe es, auf die Menschen zu reagieren und Dinge spontan auszuprobieren. Das ist für die Band unerwartet und riskant, für mich aber das Salz in der Suppe.

Noch mal anders gefragt, was schätzen Sie an „Beyond this Summer“ und was gefällt Ihnen besonders?

Solert: Mir hat anfangs schon sehr gut gefallen, wie offen ich begrüßt und empfangen wurde. Besonders bezüglich neuer Songs habe ich sehr viel Kompromissbereitschaft erfahren. Alle sind gestandene Musiker mit langer Erfahrung, die sie sich auf unterschiedlichen Wegen erarbeitet haben, und beherrschen ihren Part und ihre Instrumente. Schließlich sind auch Denis am Bass und Tim am Keyboard noch nicht lange dabei, also bei drei Zugängen von sieben Bandmitgliedern kann durchaus von einem Neuanfang oder Projekt gesprochen werden. Trotzdem fangen wir nicht bei null an, sondern haben schon ein ordentliches Repertoire. Ich freue mich darauf, mich mit ihnen weiterzuentwickeln, Neues zu probieren und und Bewährtes zu optimieren.

Was werden Sie Ihrem Publikum bieten, was haben Sie sich gemeinsam vorgenommen?

Solert: Wir setzen alles daran, uns hier im Rhein-Neckar-Raum bekannt zu machen und zu etablieren. Das geht natürlich am besten mit öffentlichen Auftritten, mit sieben Musikern sind manche Locations einfach nicht geeignet, weil sie zu klein sind. Natürlich bleibt die Ausrichtung nach wie vor bei „Beyond this Summer“ rockig und wir können im Prinzip mit einem abendfüllenden Programm auffahren. Wir müssen vor Publikum testen, an Setlisten arbeiten, damit wir super Stimmung machen können und alle – vor und auf der Bühne – eine tolle Zeit und jede Menge Spaß haben. Ich fiebere meiner Rückkehr auf die Bühne jedenfalls schon entgegen, freue mich unendlich darauf, mit neuen und hoffentlich auch vielen früheren Besuchern wie Ihnen schöne Tage und Abende bei unseren Auftritten mit toller Musik zu erleben. Wir werden auf jeden Fall dabei unser Bestes geben!

Redaktion

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