Brühl. Über gleich zwei Musical-Aufführungen von und mit Kindern konnte man sich am Sonntagnachmittag im katholischen Pfarrzentrum St. Bernhard in Brühl freuen. Der kleine Kinderchor der Kirchengemeinde Brühl/Ketsch hatte die Geschichte vom „Räuber Brumbubu“ unter der Leitung von Doris Giebert und Moni Zorn einstudiert, ein Märchen mit Musik von Hanko Tolly und Hermann Thieme inklusive von Moni Zorn bearbeiteten Texten auf.
Danach zeigte der Kinder- und Glückschor Brühl mit dem „StarkAmStart“-Team das selbstgeschriebene Stück „Mein Stern im Herzen“; Autoren waren Anna und Klaus Gottstein. „StarkAmStart“ ist eine Kooperation des eingetragenen Vereins Starkmacher, der sich die Förderung und Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen zur Aufgabe gesetzt hat. So trägt das inklusive Musical-Projekt „Mein Stern im Herzen“ den Zusatz: „Ein Musical über innere Stärke und die leisen Zeichen des Lebens“.
Der Jubel im vollbesetzten Gemeindesaal war groß, als die bunt kostümierten Kinder die Bühne betraten. Dann sangen, spielten und erzählten sie die Geschichte vom netten Räuber Brumbubu, der in einer Räuberhöhle wohnte, und seinem Tiger, der gefährlich brüllen konnte. Wie in Märchen üblich, gab es eine Prinzessin, die Süssüssan hieß.
Kindermusical in Brühl: Räuber Brumbubu braucht dringend das Lösegeld
Eines Tages entführte Räuber Brumbubu die Prinzessin, da er dringend das Lösegeld von der Königin brauchte. Die Prinzessin fand das großartig, denn sie musste nun keine Hausaufgaben mehr machen und außerdem gefiel ihr der Räuber, weil er so schöne Lieder singen konnte. Zudem wollte sie unbedingt das Fell des Tigers kraulen.
Da sie ein Sonntagskind war, verstand sie die Sprache der Tiere und konnte mit dem Tiger sprechen, der gar nicht so gefährlich war. Indessen sorgte sich das Königshaus um die entführte Prinzessin und beauftragte den General Peng-Peng und seine Armee, um gegen den Räuber zu Felde zu ziehen. Soviel sei gesagt: Es gab ein Happy End. Die musikalische Begleitung zum Märchen kam zwar aus der Retorte, war aber von ehemaligen Chorkindern eingespielt worden.
Ein ernsthaftes Thema zum Nachdenken bot das zweite Musical „Mein Stern im Herzen“, das die etwa 60 teilnehmenden Kinder und Jugendliche von neun bis 18 Jahren an zwei Projektwochenenden selbst entwickelte hatten.
Im Mittelpunkt des Stückes steht die Geschichte zweier Sternenwesen, die Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten und sie dabei unterstützen, ihrem Herzenslicht zu folgen. Ausgehend von der Frage, warum die Menschen im Laufe ihres Lebens immer mehr die Leuchtkraft ihrer Herzenslichter verlieren, spielten die Jugendlichen mehrere Szenen.
Da war die gestresste Mutter, die vor lauter Arbeit ihre Kinder gar nicht mehr richtig wahrnimmt. Der Chor riet: „Sag einfach mal Stop!“ Da sind die alten Leute im betreuten Wohnheim „Easy Alter“. Sie haben ihre Lebensträume aufgegeben, zum Beispiel eine Band zu gründen oder Tänzerin zu werden. Die Sternenwesen führten ihnen vor, wie sie früher waren, als sie noch Träume hatten.
In Szene beim Kindermusical in Brühl findet ein Vater sein Herz
Eine andere Szene zeigte einen sanftmütigen, Kuchen backenden Papa, der früher immer übel gelaunt war. Ihm war klargeworden, dass so sein Vater gewesen war, aber Trost hatte er bei seiner Oma gefunden, die duftenden Kuchen backte und die Erinnerung an den Wohlgeruch hatte ihn den Weg zu seinem Herzen gelehrt.
Zum Schluss fanden alle Protagonisten zu ihrem Weg, indem sie ihrem Herzen folgten. Und so lautete die Botschaft zum Schluss. „Tanz deine Träume, schaff neue Räume, spür deine Herzfantasie; greif nach den Sternen, spiel deine Traummelodie“.
Das „StarkAmStart“-Team bestand aus neun Betreuenden mit pädagogischem, künstlerischen oder musikalischem Hintergrund. Dazu zählt auch Kathrin Kiefer, die darauf hinwies, dass die Gruppe ab dem nächsten Jahr zu weiteren Aufführungen, zum Beispiel an Schulen, bereit sei.
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