4. Klasse

Klasse Kids in Brühl: : Macheten-Mann weckt Interesse der Schüler extrem

Redakteur Ralf Strauch, der in 35 Jahren über 15.000 Artikel geschrieben hat, besucht im Rahmen des Projekts "Klasse Kids" die Viertklässler der Jahnschule in Brühl, um ihre Fragen zur journalistischen Arbeit zu beantworten.

Von 
Noah Eschwey
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Bei Klasse Kids in der Brühler Jahnschule beantwortet Redakteur Ralf Strauch die vielen Fragen der Kinder aus der Klasse 4a. © Dorothea Lenhardt

Brühl. 15.000 Zeitungsartikel – eine unvorstellbare Zahl für die Viertklässler der Jahnschule in Brühl. Doch es stimmt: Der zuständige Redakteur Ralf Strauch schrieb in 35 Jahren journalistischer Arbeit unzählig viele Zeilen. Doch vor allem erlebte er spannende, peinliche, traurige und langweile Momente, von denen die Grundschüler am liebsten alles erfahren würden.

„Woher bekommen Sie Ihre Infos?“, „Wie lange dauert ein Text?“ und „Was ist, wenn Sie mal krank sind?“ – die Fragen, die bei Klasse Kids von den Viertklässlern an den Redakteur gerichtet werden, sind vielseitig.

Klasse Kids: Einblicke in die Medienwelt für Grundschüler

Doch von Anfang: Klasse Kids ist ein Projekt unserer Zeitung, um Grundschülern erste Einblicke in die Medienwelt zu ermöglichen. Dafür bekommen die Kinder über zwei Wochen lang täglich die aktuelle Ausgabe der Schwetzinger Zeitung geliefert, um sie im Unterricht zu lesen. Am Ende des Zeitraums besucht ein Redakteur die Schule, um die Fragen der jungen Leser zu beantworten. Und zumindest die Nachwuchsleser der Jahnschule haben davon eine ganze Menge.

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Was war der erste Artikel, den Ralf Strauch für die Zeitung über Brühl schrieb? „Das weiß ich noch“, erinnert sich der Redakteur in der Klasse 4a: „Da war ich nämlich beim evangelischen Bläserkreis mit der Dirigentin Heike Wagner. Und sie macht das heute immer noch.“ Eine eher untypische Frage stellt Maxim: „Was war denn ihr peinlichster Bericht?“ Strauch hält einen Moment inne. „Ich weiß nicht, ob das peinlich ist“, beginnt der Journalist: „Aber manchmal muss man über etwas schreiben, wovon man viel zu wenig Informationen hat. Da muss ich mir dann etwas aus den Rippen schneiden. Ich habe mir schon öfter mal gedacht, dass ich mich da nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert habe.“

Peinliche Momente und Herausforderungen im Journalismus

Viele Fragen, die Ralf Strauch in der 4a gestellt bekommt, darf er auch wenig später in der Parallelklasse 4b beantworten. Kara möchte aber etwas Neues wissen: „Hatten Sie schon einmal Angst bei einem Termin?“ Die Verneinung des 58-Jährigen folgt wie aus der Pistole geschossen. „Obwohl: Einmal habe ich schon ein ungutes Gefühl gehabt. Da bin ich durch Zufall in Schwetzingen auf einen Polizeieinsatz gestoßen.“ Die Kinder hören gespannt zu. „Da war ein Mann mit einer Machete und die Polizisten wussten nicht genau, wo er war. Ich habe dann darauf geachtet, immer eine Wand hinter mir zu haben.“

Redaktionsmitglied Noah Eschwey unterstützt das Zeitungsprojekt in der Klasse 4b der Jahnschule engagiert. © lenhardt

Fabian möchte wissen, wie viel ein Redakteur verdiene. Inga fragt nach der Rente und Mira nach dem Privatleben von Strauch, der jede Frage einzeln beantwortet. Doch eines lässt die Schüler der 4b in der Schulstunde mit der Schwetzinger Zeitung nicht mehr los. „Ich habe noch einmal eine Frage wegen der Machete“, ist der wohl mit Abstand am häufigsten genutzte Satzanfang des Vormittags. „Sind Sie heute auf einer Veranstaltung?“ Strauch antwortet lachend: „Ja, in der Jahnschule.“

Volontariat Noah Eschwey ist Volontär in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung.

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