Friedhof

Zeyhers Ehrengrab in Schwetzingen wird nach Kritik auf Vordermann gebracht

Schwetzinger Ehrenbürger erhalten Privilegien wie die Errichtung eines Ehrengrabs auf dem städtischen Friedhof. Das Grab des Gartenbaudirektors Johann Michael Zeyher ist vernachlässigt, aber die Stadt plant Verbesserung.

Von 
Jürgen Gruler
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Der Grabstein müsste gereinigt werden, das Unkraut gezupft und Bodendecker sollten nachgepflanzt werden, statt die Fläche mit Schotter aufzufüllen. © Eberhardt-Rittmann

Schwetzingen. Für ihre besonderen Verdienste um das Wohl der Stadt Schwetzingen wurden und werden bis heute Schwetzingerinnen und Schwetzinger zu Ehrenbürgern ernannt. Damit einher gehen einige wenige Privilegien. Unter anderem die Errichtung eines Ehrengrabs auf dem städtischen Friedhof und die Pflege des Grabs durch die Friedhofsgärtnerei.

So ein Grab hat auch der am 23. April 1845 verstorbene Gartenbaudirektor Johann Michael Zeyher, nachdem in Schwetzingen sogar eine Grundschule benannt ist, bekommen. Dr. Kalliope Eberhardt-Rittmann, Psychotherapeutin und Initiatorin des Grünen Schreibtisches, beklagt nun den Zustand dieses Grabs, das Zeyher und dessen Verdiensten eben keine Ehre mache: „Schon oft ist mir der vernachlässigte Zustand des Grabes von Johann Michael Zeyher aufgefallen.

Zustand des Ehrengrabs von Johann Michael Zeyher bemängelt

Heute habe ich dieses Foto aufgenommen. Ich finde es sehr unschön, dass ein Schwetzinger Ehrenbürger, der sein ganzes Vermögen der Stadt vermacht hat, als Gartendirektor den Schlosspark gepflegt und das Arboretum angelegt hat, ein solches Grab hat, auf dem auch noch Schotter zu finden ist“, schreibt sie unserer Zeitung und schlägt vor, vielleicht mit der Zeyher-Schule zu sprechen, ob sie als Teil einer Patenschaft pflegerisch tätig werden könnte.

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Stadt Schwetzingen bestätigt Handlungsbedarf bei Ehrengräbern

Auf Nachfrage bestätigt die städtische Pressesprecherin Andrea Baisch Handlungsbedarf: „Für die Pflege der Ehrengräber sind die städtischen Friedhofsgärtner verantwortlich. Die Gräber werden regelmäßig kontrolliert, gärtnerisch gepflegt und gegossen. Formale Richtlinien zur Gestaltung liegen nicht vor, allerdings wird bei der Gestaltung der Ehrengräber auf eine immergrüne und pflegeleichte Bepflanzung geachtet.

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Aus diesem Grund ist sicher vor langer Zeit auch die Schotterschicht auf das Grab aufgebracht worden, um das Unkrautwachstum in Schach zu halten. Bei der Bepflanzung handelt es sich um die immergrüne und winterharte Schleifenblume. Diese blüht einmalig im Frühjahr und ist inzwischen verblüht, sodass jetzt noch die verblühten Blütenstände zu sehen sind oder waren“, heißt es zur Zuständigkeit und unserer Frage nach einer Richtlinie, an die sich die Gärtner halten können und sollen.

Erste Maßnahmen zur Pflege des Ehrengrabs eingeleitet

Baisch schreibt aber auch: „In der Tat sieht das Ehrengrab gerade insgesamt nicht sehr gepflegt aus. Als erste Maßnahme wurde daher jetzt das Unkraut auf dem Kiesweg um das Grab entfernt, die Grabränder von Unkraut befreit und der Bodendecker auf dem Grab zurückgeschnitten. Der Grabstein ist ebenfalls derzeit in keinem schönen Zustand und wird zeitnah gesäubert werden“, verspricht sie. Allerdings gebe es da die Einschränkung, dass nur der Außenbereich des Grabmals abgestrahlt werden könne, der Sandstein selbst würde daran Schaden nehmen, so die Pressestelle der Stadtverwaltung.

Chefredaktion Jürgen Gruler ist Chefredakteur der Schwetzinger Zeitung.

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