Brühl. Auch wenn Lucie Mackert und Peter Fischer Vollzeitmusiker sind, wirkt bei Mackefisch längst nicht alles glatt durchinszeniert und das ist ganz bewusst so. „Ich sitze auf einem zum Schlagzeug umgebauten Koffer“, verrät Mackert lachend im Interview. Improvisation, Spielfreude und der Mut zum Unkonventionellen gehören bei ihnen einfach dazu.
Am Mittwoch, 13. November, um 20 Uhr, steht das Duo erstmals in Brühl auf der Bühne der Villa Meixner. Und eines ist sicher: Der Abend wird alles andere als gewöhnlich.
Ihre aktuelle Show mit dem Titel „Komplizirkus“ sei ein musikalisches Wechselspiel zwischen Witz und Wehmut, Leichtigkeit und Nachdenklichkeit. „Es geht um die großen und ganz kleinen Probleme“, erklärt Mackert. „Und trotzdem sollen die Besucher im besten Fall besser gelaunt rausgehen, als sie reingekommen sind.“ Fischer ergänzt: „Das Ganze ist ein Balanceakt zwischen Sinnkrise, Midlife-Crisis und Liebeslied , gepaart mit einer ordentlichen Portion Selbstironie.“
Mit einer beeindruckenden Sammlung an Instrumenten – von selbstgebauten Koffer-Drums über ein Steppschuh-Set, das auf Rasseln, Korkplatten und Tröten trifft, bis hin zu Banjo, Gitarre und einem Keyboard, das virtuoses Pianospiel mit wilden Synthie-Sounds verbindet – erschaffen Mackefisch eine Klangvielfalt, die man einem Duo kaum zutraut. „Bei uns trifft das Digitale auf das Analoge“, sagt Fischer. „Manchmal klingt’s wie eine ganze Band. Nur dass wir eben alles selbst spielen.“
Ihr zweistimmiger Gesang pendelt mühelos zwischen zart und atemlos, mal poetisch, mal pointiert, mal gnadenlos ehrlich. „Mindestens ein Augenzwinkern ist eigentlich in jedem Lied“, sagt Mackert. Doch bei aller Leichtigkeit bleibt Raum für Tiefgang. Ihre Songs verarbeiten große Themen, vom Klimawandel bis zur Reizüberflutung durch das Smartphone, mit viel Humor und einem feinen Gespür für Zwischentöne. „Mit Lachen lässt sich vieles leichter ertragen“, sagt sie.
Kennengelernt haben sich Mackert und Fischer bei einem Songslam in München – einem Wettbewerb für junge Liedermacher. „Ich hatte damals in München gelebt“, erinnert sich Fischer. „Dort gewann einen Slam und durfte am nächsten Abend das Programm eröffnen.“ Eben dann trat Mackert als Teilnehmerin an – und gewann ebenfalls. „Alle sagten, unsere Musik würde super zusammenpassen“, erzählt sie. Aus dieser zufälligen Begegnung entstand eine musikalische Partnerschaft und wenig später auch eine private.
Seit 2018 leben die beiden in Mannheim. Dass sie in Brühl auftreten, sei daher ein besonderer Moment: „Ein echtes Heimspiel“, lacht Fischer. „Es ist selten, dass wir nach einem Konzert im eigenen Bett schlafen können.“
Von ihrer Musik können sie leben, was wenig verwunderlich ist, bei der Menge an Auszeichnungen, die das Paar mittlerweile sammeln konnte. Und auch, dass all die Auszeichnungen gewonnen werden konnten, ist wenig verwunderlich, wenn man sie auf der Bühne erleben durfte.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/bruehl_artikel,-bruehl-mackefisch-in-bruehl-musik-witz-und-tiefgang-in-der-villa-meixner-_arid,2336288.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/bruehl.html