SPD Brühl

Partei erklärt sich solidarisch mit Real-Mitarbeitern in Brühl

Die Schließung des Brühler Real-Marktes stellt Mitarbeitende und Geschäfte vor große Probleme. Nun war es auch Thema bei der jüngsten Vorstandssitzung der örtlichen SPD. Ebenso - natürlich - die Corona-Situation.

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zg/ras
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Dunkle Wolken über dem Einkaufszentrum: Die Zukunft der Mitarbeiter des Real-Marktes, der Ende Mai schließen soll, liegt im Trüben. © strauch

Brühl. An diesem Thema kommt man seit zwei Jahren nicht vorbei: So war auch die Corona-Situation ein Punkt bei der jüngsten Vorstandssitzung der örtlichen SPD. „Wir hoffen, dass wir die Lage bald in den Griff kriegen“, so zweite Vorsitzende Pascal Wasow, der die Sitzung stellvertretend für den Brühler Parteichef Selcuk Gök leitete.

„Wir gehen davon aus, dass sich die Lage im Frühjahr wieder beruhigt und wir Ende April nach zwei Jahren Abstinenz wieder unser Gänsweidfest feiern können.“ Lena Krug dankte Wasow für seinen Einsatz für die Menschenkette in Schwetzingen. Über 150 Teilnehmer hätten klargemacht, dass sie der Wissenschaft vertrauen, die die Impfung als einzig wirksames Mittel, um der Pandemie tatsächlich in relativ kurzer Zeit und mit wenig Opfern zu begegnen, empfehle.

Hans Zelt thematisierte die angespannte Lage in Burkina Faso, wo es einen Militärputsch gegeben hat, der sich noch nicht auf die dortige Brühler Partnergemeinde Dourtenga ausgewirkt habe (wir berichteten). Bürgermeister Dr. Ralf Göck, der ebenfalls an der Sitzung teilnahm, bestätigte aus seinem aktuellen Telefonat mit seinem Amtskollegen Armand Abgas aus Dourtenga, dass die Lage friedlich sei und man darauf warte, ob die neue Regierung, Neuerungen in Bezug auf die lokalen Behörden anordne: „Insoweit sind die beiden Brühler Projekte in Dourtenga nicht in Gefahr“, so Göck.

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Das SPD-Neumitglied Christiana Silio berichtete über die Situation der Belegschaft und der Ladenbetreiber im bisherigen Real-Gebäude an der Mannheimer Landstraße. Alle SPD-Vorstandsmitglieder zeigten ein Herz für die 98 Mitarbeiter von Real, die nach der angekündigten Schließung und ihrer Abfindung spätestens 2023 beschäftigungslos mit deutlich weniger Einkommen als bisher dastünden.

Auch das Überleben der kleinen Handelsläden und der Gastronomien beim Real war niemandem in der Runde gleichgültig. „Hier müsste man auf den Tisch hauen“, brachte Gewerkschaftsmitglied Zelt die Stimmung auf den Punkt. „Finanzielle Mittel wie Bürgschaften haben wir nicht, um einzuspringen“, blieb Göck realistisch, „Real beendet definitiv seine Tätigkeiten in Brühl zum 31. Mai“. Die Gespräche hätten ergeben, dass der Einstiegszeitpunkt von Edeka in Brühl noch nicht sicher sei. So sehe Edeka auch keinen Betriebsübergang, wie das bei früheren Wechseln von Kolossa zu Walmart und dann zu Real der Fall gewesen sei, sondern einen totalen Neuanfang. Je früher mit dem von Edeka beantragten Umbau begonnen werden könne, desto eher könnten sich Chancen für das bisherige Personal ergeben, dort wieder einen Arbeitsplatz zu finden. Für die Arbeitnehmer sei im Rahmen des Möglichen gesorgt: Abfindungen seien ausgehandelt, lobte er die ehemalige Betriebsrätin von Real, Christiana Silio aus Brühl. Unklar sei hingegen die Lage für die Konzessionäre und ihre Mitarbeiter. „Auch nach dem 31. Mai einfach dort weiterzumachen, ist schwierig“, meinte Wasow, da die Laufkundschaft für rentable Geschäfte fehle. „Wir als SPD und unser Bürgermeister Göck stehen an der Seite der Betroffenen“, fasste Wasow die längere Diskussion zusammen. Gespräche mit Real- und Edeka-Verantwortlichen würden geführt, „aber Versprechungen können wir keine machen“. zg/ras

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