Brühl. „So macht es richtig Spaß – da haben sich die vier Monate Vorbereitungszeit gelohnt“, zeigt sich Alexander Triebskorn von der Interessengemeinschaft Rohrhofer Sommerfest beim Finale des ersten Veranstaltungstages restlos begeistert. Dann schaut er wieder raus auf den Platz beim Gockelbrunnen. Dort wiegen sich in der Sommernacht die Besucher eng an eng zu den Rhythmen des Bamboleo Clubs alias Patrcik Rebennack, Christian Cholewa und Dominic Alt. Spontan findet sich zu den Partysongs der DJ-Show eine gemeinsame Choreographie. „Das ist einfach mega“, ruft Alt dem Publikum zu, die antworten mit lautem Johlen und feiern weiter „atemlos durch die Nacht“.
„Ich bin mir sicher: Das ist ein Publikumsrekord bei den bislang 20 Sommerfesten in Rohrhof“, zeigt sich eine Helferin am Stand des Turnvereins euphorisch, um sich dann wieder der Zubereitung von Pommes und Bratwurst zuzuwenden. Auch an den Getränkeständen kommen die Aktiven der Vereine und die Privatgruppen kaum hinterher: von den Klassikern wie Apfelsaftschorle, Mineralwasser, Wein und Bier über farbenfrohe Bowlen bis hin zu schick verzierten Cocktails finden alle Erfrischungen reißenden Absatz bei diesem Sommerfest. Dazu schmecken die Leckereien, die eine lukullische Vielfalt bieten. Sowohl Süßes als auch Deftiges lassen kaum Wünsche offen.
Lautstarker Startschuss
Und so flanieren die Besucher schon am Nachmittag in Scharen durch die Festmeile im Herzen von Rohrhof – sie folgen damit der Einladung der Kerweborscht die nach dem Eröffnungsschießen durch die Salutschützen der Sportgemeinde ihren Song „Oh Rohrhöfer Schtrooß“ nach der Melodie des bekannten Chansons „Oh, Champs Élysées“ vortragen. Das Badner Lied wird ebenso angestimmt, wenngleich das Publikum da der Aufforderung von Borschtsprecher Wolfram Gothe, in die Hymne einzustimmen, eher verhalten nachkommt. Die Spielmannszug stellt in seinem musikalischen Parforceritt auch die Frage „Muss i denn zum Städtele hinaus“. Die Verneinung als Antwort gibt der zunehmende Zustrom an Besuchern, die sich schließlich zur Eröffnung noch am flotten Tanz der „Theaterfüchse“ des Sonnenscheinhorts erfreuen.
„Der Rohrhof lebt“, bilanziert auch Bürgermeister Dr. Ralf Göck bei seiner Begrüßung mit Blick von der Bühne auf das sich stetig füllende Sommerfest. Es sei die richtige Entscheidung gewesen, die Veranstaltung stattfinden zu lassen.
In den frühen Abendstunden des ersten Festtages sorgen Pascal Göbel und Band dafür, dass es auf dem zentralen Platz kaum noch ein Durchkommen gibt. Bereits zum dritten Mal sorgen die Musiker beim Sommerfest für beste Partystimmung, doch was Göbel, Claudia Niekum (beide Gesang), Nick Kennewurf (Schlagzeug), Robert Bamberger (Bass), Paulus Ott (Gitarre) und Stefan Gieser (Keyboard) diesmal mit ihren Coversongs lostreten, fasziniert auch hartgesottene Sommerfestbesucher, die schon alles gesehen zu haben glaubten.
Zu Songs wie „Verdammt, ich dich“, „Runaway“ und „99 Luftballons“ holt die Band aus dem Publikum, das den Platz vor der Bühne geflutet hat, alles heraus, was an diesem heißen Sommerabend geht.
Musik als Publikumsmagnet
Auch der Stabhalterplatz erweist sich als Epizentrum der Partystimmung. Dort zieht DJ Rubell aus Salzburg mit Musik der 1990er und 2000er sein Publikum in Scharen an.
Neben den vielen Ständen und Zelten, in denen durchweg gute Stimmung herrscht, ist auch der Rummel auf dem Hofplatz ein Anziehungspunkt. Attraktive Fahrgeschäfte und Spaßbuden bis hin zum bewährten Dosenwerfen, ziehen vor allem jüngere Festbesucher an. Der Bewirtungsteil unter der schattigen alten Linde wird ein beliebter Treff für das eher gesetzte Alter. Ganz auf der anderen Seite des Festes lässt der Modellbauclub die Herzen höher schlagen, denn dort ziehen nicht nur Schiffe in einem Bassin ihre Bahnen, auf Parcours können Nachwuchsrennfahrer im Slalom mit Modellautos ihr Können unter Beweis stellen.
Der größte Erfolg ist allerdings, dass am Samstag trotz der Besuchermassen rundweg friedlich gefeiert wird – Rot-Kreuz-Helfer, Polizei, Sicherheitsdienst müssen nicht groß eingreifen. Zwar fällt es manchen gegen Mitternacht schwer, die Party zu beenden, doch auch da reicht kurzes Zureden aus. „Da ärgert es umso mehr, dass uns manche Anwohner das Straßenfest vergällen wollen“, ärgert sich Triebskorn über den einzigen Wermutstropfen.
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