Neubaugebiet

Quartier Grüne Mitte in Brühl: Das ist der aktuelle Stand

Bäume, Sträucher und Bodendecker: Die Bepflanzung des Quartiers in Brühl ist vollendet. Die Verantwortlichen erklären, worauf es hier ankommt und wie es mit dem Bau weitergeht.

Von 
Stefan Kern
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Nicolas Zimmermann (v.l.), Bastian Memmeler, Steven Friedewald und BM Dr. Ralf Göck bringen die 40.000 Pflanze in den Boden. © Dorothea Lenhardt

Brühl. Noch wohnt in dem Quartier Grüne Mitte in Brühl niemand. Das Leben beginnt hier ab dem 1. August zu pulsieren. Aber dieser Satz stimmt so nicht ganz. Oder besser gesagt nur teilweise. Denn bezogen auf die Flora pulsiert das Leben hier schon längst. Vor allem die Bäume vermitteln diesen Eindruck. Und genau darüber zeigte sich Bürgermeister Dr. Ralf Göck ziemlich begeistert. Denn nicht wenige Skeptiker dieses Neubaugebiets bezweifelten, dass der Name Grüne Mitte tatsächlich mit Leben gefüllt würde. Heute, so ein sichtlich zufriedener Bürgermeister, könne jeder sehen, dass das Baugebiet seinen Namen völlig zurecht trage. „Hier wurde geliefert, was versprochen wurde.“

Begrünung in der Grünen Mitte in Brühl ist vollendet

Eine Sicht, die auch Matthias Günther (FWD Hausbau), Bastian Memmeler (Kalkmann Wohnwerte) und Steven Friedwald (Conceptaplan) teilten. Und genau deswegen auch die Fertigstellung der Begrünung mit einem kleinen offiziellen Termin feierten. Für uns, so Memmeler, „war die Begrünung hier im Quartier ein absolut grundlegender Baustein“. Ja, so Günther, es sei anspruchsvoll gewesen. Eine relativ dichte Bebauung und gleichzeitig viel Grün stünden in einem gewissen Widerspruch. Doch die Quadratur des Kreises gelang. Auch, und das ist wichtig, weil Tiefgaragen gebaut wurden und so überhaupt Platz für Flora da war. Der Name Grüne Mitte, so Memmeler, „war auch für uns mehr als ein Name, es war eine Verpflichtung“.

Der Blick zwischen den Neubauten in dem Baugebiet verspricht schon jetzt viele grüne Akzente. © Dorothea Lenhardt

Und so wurden in diesem ersten Baufeld B mit einer Größe von rund 20 000 Quadratmetern auf knapp 60 Prozent, also auf nicht ganz 12 000 Quadratmetern, viel Grün gepflanzt. Bedeutet in Zahlen, 127 Bäume, knapp 1000 Sträucher und 40 000 Bodendecker. Beachtlich erscheint dabei die Größe der Bäume in diesem Neubachgebiet. Normalerweise sind das Bäume mit einem Stamm, der mit beiden Händen umgriffen werden kann, und die auch nicht wirklich groß sind. Hier sind dagegen einige Bäume schon beinah haushoch, bieten ordentlich Schatten und laden Kinder zum Klettern ein.

Die Pflanzen werden mit "Tröpfchenbewässerung" versorgt. © Dorothea Lenhardt

Wie wichtig den Planern das Grün war, zeigt auch ein Blick auf das Bewässerungssystem. Wie viele Kilometer Schläuche für die Tröpfchenbewässerung verlegt wurden, wusste niemand. Aber, so Nicolas Zimmermann (FWD Hausbau), „investiert wurde in dieses wassersparende Bewässerungssystem ein ordentlicher sechsstelliger Betrag“. Und bei der Auswahl der Pflanzen sei selbstverständlich auf die Klima-Resistenz geachtet worden. Und dass bis hin zu Aspekten des Mikroklimas. Welcher Standort bekommt wie viel Sonne ab, wo befinden sich Wind-Schneisen und wo stehen Bäume im Windschatten.

Grün bedeute laut Planer auch Lebensqualität

Auch er betonte gegenüber der Schwetzinger Zeitung, dass man den Namen Grüne Mitte wirklich ernst genommen habe. Mit dem Namen verbinden die Initiatoren aber mehr als nur viel Grün. Für sie geht das Grün hier mit Lebensqualität einher. Natürlich, so Memmeler, wisse man nicht genau, wie sich das soziale Gefüge hier organisiert.

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Aber im Kopf habe man schon, dass diese Flächen zu Begegnungszonen würden. Deshalb seien Gartenareale, die zu Wohnungen gehörten, nicht von den Räumen, die allen zur Verfügung stehen, abgegrenzt. Hecken und Zäune findet man hier nicht. Zu diesem Grün-Angebot mit sozialem Effekt gehört auch der Gemeinschaftsgarten, in dem die zukünftigen Bewohner gemeinsam gärtnern sollen.

Der Blick vom Seniorenwohnheim auf die begrünten und mit PV-Anlagen versehenen Neubaudächer. © Dorothea Lenhardt

Natürlich, so Günther und Memmeler, würde der grüne Leitfaden auch bei der Entwicklung des Restgebiets berücksichtigt. Vor allem die Quartiersmitte direkt neben dem Gebäude mit den seniorengerechten Wohnungen werde eine kleine grüne Lunge. Geplant sind viele Bäume, ebenfalls alle schon etwas älter und damit auch etwas größer, ein Felsenmeer für Kletterer und drum rum eine Sitzmauer. Mit dem Quartiershof, dem Gemeinschaftsgarten, zweier Treffpunkte und Spielräume entlang der zentralen Wegeverbindung und eben der Quartiersmitte gibt es fünf zentrale Grün-Zonen, die das soziale Miteinander über alle Generationen hinweg stärken sollen. Am Ende, so Memmeler, stünde das Verhältnis zwischen bebauter Fläche und Grün im ganzen Quartier bei etwa 50 zu 50. Für die zukünftigen Bewohner, so der Bürgermeister, ein Traum. In Sachen Wohn- und Lebensqualität sei das hier schon außerordentlich attraktiv.

In dem Neubaugebiet wurde ein "Kletterbaum" gepflanzt. © Dorothea Lenhardt

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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