Festhalle

„Schöne Mannheims“ sprengen in Brühl lustvoll Grenzen

Das Jubiläumsprogramm der „Schönen Mannheims“ begeistert das Publikum restlos. Manche Zuschauer haben so viel Spaß, dass sie schon den nächsten Besuch planen.

Von 
Marco Montalbano
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Beim Tatort der etwas anderen Art ermitteln die „Schönen Mannheims“ auf ihre ganz eigene Weise ernten dafür kräftigen Applaus des Publikums in der Festhalle. © Montalbano

Brühl. Mit musikalischer Vielfalt und viel Humor feierten die vier von „Schöne Mannheims“ ihr Bühnenjubiläum in der Hufeisengemeinde mit einem fulminanten Auftritt und ihrem Programm „Das wird ja immer schöner!“. Dabei sind es eigentlich schon fast 13 Jahre, dass sich die Sängerinnen und Schauspielerinnen Susanne Back, Anna Krämer, Operndiva Smaida Platais und Pianistin und Comedy-Talent Stefanie Titus trafen und zu dieser Gruppe zusammengeschlossen haben.

Doch auch Corona konnte die stimmgewaltigen Sängerinnen und ihre grandiose Begleiterin am Flügel nicht stoppen, sondern nur etwas ausbremsen. Vor ausverkauftem Haus sangen sie vom Lockdown, vom Leben, den kleinen Tücken und Herausforderungen des Alltags und durchbrachen dabei lustvoll die Grenzen zwischen den Musikgenres.

Natürlich unterzogen sie das Publikum auch einem intensiven Lachmuskeltraining, brachten nebenbei den „Tatort“ nach Brühl, störrische Leiche inklusive und zogen genüsslich aktuelle Themen wie das Gendern und Social-Media-Kommentare durch den Kakao. Dem Publikum gefiel die Show sichtlich, sodass auch Kulturamtschef Jochen Ungerer am Ende kommentierte: „Was für ein Programm. Was für ein Abend.“

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Frisch und schön wie eh und je präsentierten sich die vier Vollblutfrauen, sprachen aber auch über die Herausforderungen von Lockdowns und für Künstler allgemein. Verarbeitet haben sie es im Lied „Lockdown“ – einer Adaption des Petula-Clark-Klassikers „Downtown“ – und gaben den Zuschauern auch humorvoll einen guten Rat mit dem „Egal-Lied“. „Ich brauche keine Allnet-Flat, ess’ die ‚Lewwerworscht‘ auch gern mal fett“, und „Heut’ is’ man Nix ohne Thermomix“, sangen sie dabei.

„Egal-egal-scheißegal“ fuhren sie ungeniert fort. „Sollten Sie auch mal probieren, das befreit so richtig“, forderten sie das Publikum auf, das dem gerne nach kam. Köstlich nicht nur die stets lustigen Bemerkungen und liebevollen Sticheleien untereinander, sondern auch die im Laufe des Abends immer wiederkehrende kriminalistische Comedy-Einlage. Während Anna Krämer sich in die Kleider einer Tatort-Ermittlerin begab, ermittelte Susanne Back bei der Spurensicherung, während Smaida Platais als Verdächtige fungierte und Stefanie Titus als Leiche. „Du hast doch die Hauptrolle und das machst du doch so gut“, wurde diese nach Worten des Protests beruhigt. So konnten als „GBM – Griminal-Bolizei-Monnem, Außenstelle Brühl“ fröhlich ermittelt werden.

„Schöne Mannheims“ in Brühl: Tribut an Joy Fleming

Stets mischten sich herrlich vorgetragene und oft umgetextete Lieder mit Humor und ergaben so eine perfekte Melange für einen äußerste vergnüglichen Abend. Auch „I rise up“ von Andra Day wurde hervorragend interpretiert, anfänglich von Anna Krämer alleine. Denn die anderen hätten etwas anderes verstanden, sodass die eine hinter der Bühne „Reis abkochte“, und die andere dachte sie packt die Koffer und „reist ab“.

Mit gespielten Erschrecken stellten die Diven fest: „Oh je, jetzt müssen wir alles noch einmal spielen, wir haben gar nicht gegendert. Hat das jemanden oder ,jefrauden’ gestört?“ Viele tolle Stücke später, wie „My way“ von Sinatra, auch mit französischem Originaltext gesunden, Joy Flemings Neckarbrückenblues und nach einigen Zugaben entließen die Zuschauer ihre Heldinnen erst am späteren Abend von der Bühne.

Christa Thielemann aus Brühl meinte: „Großartig. Also mir gehen die Stimmen einfach unter die Haut. Wunderbar.“ Tochter Yvonne ergänzte: „Ich hatte sie noch nicht gesehen und finde es toll. Ich werde auf jeden Fall wieder hingehen.“

Uwe Arnold aus Hockenheim habe sich von seiner Frau überzeugen lassen, mitzugehen: „Ich dachte zuerst, das sei nur was für Frauen. Aber es ist auch für mich als Mann einfach spitze.“ Bürgermeister Dr. Ralf Göck kommentierte: „Beste Unterhaltung. Jede für sich allein ist schon eine musikalische Größe. Zusammen sind sie noch besser.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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