Gemeinderat

So heißen die Straßen im Brühler Quartier beim Schrankenbuckel

Im Herzen der Gemeinde entsteht zurzeit ein neues Wohnquartier. Die Straßen im geplanten Wohnquartier am Schrankenbuckel werden nach Partnergemeinden und Altbürgermeister benannt.

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Ralf Strauch
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Die Mehrfamilienhäuser, die an dieser Stelle des früheren Alfred-Körber-Stadions errichtet werden, sollen als Adresse den Namen dieses Altbürgermeisters erhalten. © strauch

Brühl. Im Herzen der Gemeinde entsteht zurzeit ein neues Wohnquartier. Viel Erde wurde bereits bewegt, doch im Gemeinderat denkt man schon einen Schritt weiter – wie sollen die Erschließungsstraßen in diesem Bereich auf dem früheren Fußballplatz künftig heißen? Als zielführend bezeichnete es Bürgermeister Dr. Ralf Göck, die beiden Straßen direkt beim Schrankenbuckel dem Bereich auf der anderen Seite anzupassen.

Dort liegt die Ormessonstraße – also schlug die Verwaltung in Absprache mit dem Investor des Wohngebietes vor, die Namen der beiden anderen Partnerorte Weixdorf und Dourtenga im neuen Baugebiet einzubringen.

Schrankenbuckel in Brühl: Altbürgermeister weiter würdigen

Doch auch ein anderer Name soll an dieser Stelle nicht in Vergessenheit geraten. Dort, wo einst das Alfred-Körber-Stadion lag, soll auch künftig der Name des ersten demokratisch gewählten Nachkriegsbürgermeisters, der von 1948 bis 1973 auf dem Chefsessel im Rathaus saß, zu finden sein. Deshalb sollen die Mehrfamilienhäuser dort künftig die Adresse Alfred-Körber-Anlage tragen – verbunden wird das Konzept mit einer Durchnummerierung der Häuser. „So kann im Notfall auch ein Rettungswagen schnell seinen Weg finden“, meinte Göck in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

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Es sei gut, dass an dieser Stelle der Name des Altbürgermeisters erhalten bleibe, erklärte Hans Faulhaber (CDU) bei der Aussprache über die Namensgebungen in der jüngsten Ratssitzung. Doch nicht alle Gebäude auf dem ehemaligen Sportareal sollen diesen Namen als Anschrift erhalten. Die Doppelhäuser ganz im Osten liegen unmittelbar an der Germaniastraße und sollen auch danach benannt werden.

Die Straße zwischen den künftigen Einfamilienhäusern auf dem Bereich des früheren Kunstrasenplatzes sollen nach der westafrikanischen Partnergemeinde benannt im Dourtengaweg liegen. Seit 1997 pflegt Brühl die enge Freundschaft mit der Kommune in Burkina Faso. „Ich freue mich ganz persönlich, dass Dourtenga so nun auch im Ort eine Straße haben wird“, erklärte Gabriele Rösch (SPD), die zugleich im Förderkreis Dourtenga engagiert ist. Immerhin gibt es in Afrika bereits das Brühler Dorf. Der künftige Dourtengaweg verläuft damit parallel zur benachbarten Lortzingstraße.

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Für etwas mehr Diskussionsstoff sorgte die Ringstraße, die in Zukunft von der Römerstraße aus um das geplante Wohnhaus für Senioren zum Schrankenbuckel führen wird – also der Bereich rund um das alte FVB-Clubhaus und dessen Parkplatz. Die Gemeindeverwaltung hatte dafür den Namen Weixdorf Ring als Vorschlag eingebracht.

Doch die Krux liegt dabei nicht darin, dass die sächsische Partnergemeinde dort Namenspatin werden soll. „Wir begrüßen ausdrücklich, dass alle Partnergemeinden damit im Straßenverzeichnis vertreten sind“, sagte beispielsweise Klaus Pietsch (FW) und ernte zustimmendes Nicken aus allen Fraktionen.

Das Problem ist eher grammatikalischer Art. „Müsste es nicht eher Weixdorfer Ring heißen“, brachte Hans Zelt (SPD) die große Fragestellung des Sitzungsabends auf. Und: Wenn man bei Weixdorf Ring bleibe, müsste es dann nicht richtigerweise Weixdorfring heißen? Die Gemeindeverwaltung um ihren Chef Göck zeigte sich irritiert. Nun soll ein Anruf bei der Dudenredaktion in Mannheim Klärung bringen. Für Wolfram Gothe (CDU) hörte sich die Variante Weixdorfer Ring zumindest eher als „richtiges Deutsch“ an, wie er in einem Zwischenruf betonte.

Dass keiner der neuen Verkehrswege tatsächlich als Straße benamt wird, mag auch als Hinweis der Gemeindeverwaltung gesehen werden, dass das neue Wohnquartier am Schrankenbuckel weitgehend autofrei gestaltet werden soll – Straßen braucht es deshalb nicht.

Gleichwohl wurden die drei neuen Namen grundsätzlich als gute Lösung angesehen und einstimmig beschlossen. Über die Benennung des Rings nach dem sächsischen Partnerort soll allerdings noch einmal genauer entschieden werden – sobald die Sprachexperten aus Mannheim ihr Urteil gefällt haben.

Redaktion

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