Brühl. „Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, den öffentlichen Raum attraktiver zu gestalten“, erklärt der CDU-Gemeinderat Nico Reffert. Es sei seine Idee gewesen, die Verteilerkästen in Brühl mit kommunalen Motiven umzugestalten, erklärt Reffert.
Das Brühler Künstlerforum kümmert sich um die ersten Verteilerkästen
Ihm sei aufgefallen, dass die zahlreichen Verteilerkästen größtenteils beschmiert seien, erklärt Reffert die Ursprünge seiner Idee und fügt an: „Dann hatte ich einen Termin auf dem Ordnungsamt, die meinten, sie hätten nicht genug personelle Kapazitäten, die Verteilerkästen regelmäßig zu reinigen. Also habe ich nach einer Lösung gesucht.“ Mit Erfolg, denn mit dem ersten Stromkasten kann bald begonnen werden. „Die ersten Kästen, an der Ecke von Mannheimer Straße und Friedrich-Ebert-Straße, werden von dem Künstlerforum aus Brühl bemalt. Wolfgang Gothe arbeitet momentan an dem Entwurf. Wenn die Telekom den Entwurf dann abnimmt, kann es losgehen“, skizziert der 24 Jahre alte Kommunalpolitiker.
Nico Reffert ist bezüglich des Motivs freilich wählerisch: „Natürlich soll das Gemälde, das auf den Kästen platziert wird, einen Bezug zu Brühl haben. Wenn die Aktion auf einer späteren Stufe angelangt ist und andere Verteiler in den Fokus rücken, könnten wir uns zum Beispiel die Villa Meixner, die Kollerfähre oder auch die Brühlerin Steffi Graf als Bild vorstellen.“
Die angesprochenen Stromkästen betrachte die CDU Brühl/Rohrhof als Pilotprojekt, meint Reffert: „Wir wollen hier testen, ob die Bemalung so klappt, wie wir uns das vorstellen. Das braucht ja auch Aufwand in der Verwaltung. So muss der Kasten zunächst geputzt, gereinigt und dann grundiert werden. Erst danach kann das Motiv darauf gemalt werden.“ Damit der Aufwand für die Mitarbeiter des Ordnungsamts zukünftig möglichst gering ist, wird das Gemälde mit einer Schutzschicht versiegelt. „Falls die Kästen dann zukünftig wieder beschmiert werden, lässt sich das ganz einfach abwischen“, weiß der Jungpolitiker. Auf die konkret herausgearbeiteten Pläne für die ersten Stromboxen, folgen Visionen für die weiteren Verteilerkästen im Ort: „Da möchten wir mit Schulen, Vereinen und dem Jugendgemeinderat zusammenarbeiten. Im Moment stellen wir uns das so vor, dass die Schüler im Kunstunterricht Entwürfe malen, die dann ein Gremium aus Mitarbeitern des Rathauses, Vertretern des Gemeinderats, der Schule und der Bevölkerung begutachten. Wird ein Motiv ausgewählt, sollen auch die Schüler den Verteiler selbst bemalen.“
Die Aktion erhält den Namen "Brühl putzt sich raus #ZeigUnsDeinTalent"
Für die ortsansässigen Vereine soll es laut Reffert die Möglichkeit geben, mindestens einen Kasten in der Vereinsumgebung mit dem eigenen Logo zu verzieren. „Wichtig ist für mich als recht junger Gemeinderat, dass wir auch den Jugendgemeinderat ins Boot holen. Das sind unglaublich engagierte Menschen, die bestimmt viele kreative Ideen einbringen können“, findet Reffert, der sich wünscht: „Wir hoffen, dass die Jugendvertreter auch Entwürfe sammeln und erstellen, um vielleicht auch konkret den ein oder anderen Verteilerkasten mitzugestalten.“ Die Aktion, die unter dem Titel „Brühl putzt sich raus #ZeigUnsDeinTalent“ auch auf Entwürfe aus der Bevölkerung hofft, kostet Geld.
Um dieser Erkenntnis entgegenzuwirken, zeigt sich Reffert, der im April für seinen mittlerweile verstorbenen Onkel Wolfgang Reffert in den Gemeinderat gerückt ist, kreativ: „Wir suchen Sponsoren. Möglich könnte sein, dass Unternehmen spenden, damit auch die Stromkästen vor ihrem Gebäude gestaltet werden. Natürlich würden wir uns auch über Spender aus der Bevölkerung freuen. Vielleicht Bürger, die das Projekt gut finden und unterstützen oder einfach möchten, dass auch der Stromkasten in ihrer Straße gestaltet wird.“ Ohnehin ist der junge Visionär auf der Suche nach Mitstreitern: „Wir freuen uns über jeden, der sich irgendwie beteiligen möchte.“
Ein positives Beispiel lässt sich mittlerweile in Mannheim bewundern – denn dort haben sich Vereine mit Unterstützern aus Wirtschaft und Bevölkerung zusammengetan. Schon im Jahr 2021 verwandelten die Freiwilligen die grauen Verteiler in der ganzen Stadt zu bunt gestalteten „Kunstkästen“. Das Projekt, das unter dem Motto „Farbe im Quadrat“ bei den Bürgern gut aufgenommen wurde, zählt mittlerweile 112 neu gestaltete Verteilerkästen.
Info: Für Ideen, Anregungen und Unterstützung bittet Reffert ihn per Mail unter nico.reffert@cdu-bruehl-rohrhof.de zu kontaktieren.
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