St. Michael

Volles Disney-Programm beim Konzert der Bläserakademie in Brühl

Die Brühler Bläserakademie sorgt beim Jahreskonzert mit der Lebensgeschichte von Ötzi, einem niederländischen Jubeltag und erstklassiger Musik mit Show für Jubel.

Von 
Marco Montalbano
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Verbindet Humor und höchstes musikalisches Niveau: das Sinfonische Blasorchester der Bläserakademie Brühl. Hier mit Mausohren beim Spielen von Disney-Klassikern. © Marco Montalbano

Brühl. Dass beim Jahreskonzert der Brühler Bläserakademie Musik auf höchstem Niveau zu hören ist, ist kein Geheimnis. Doch von Jahr zu Jahr scheinen die Musiker sich selbst übertreffen zu wollen – sie wollen „mehr“. Nämlich auch unterhalten. Und das ist ihnen auf ganzer Linie gelungen. Mit einem musikalischen Potpourri von beliebten Stücken wie aus der „Star Wars Saga“ von John Williams über einen Ausflug in die Zeit vor über 5000 Jahren, bis hin zum niederländischen Barock, ausschweifende Feier inklusive, und der Welt der Disney-Filmmusiken war für alle etwas dabei. So gab es nicht nur vom Feinsten auf die Ohren der Musikkenner, sondern auch das Auge und das Zwerchfell bekamen ihren Teil.

Kein Platz war leer geblieben auf den Bänken in der katholischen Michaelskirche in Rohrhof. Jung und Alt wartete gespannt und bekam nach dem Auftritt des Elementarblasorchesters unter der Leitung von Volker Günther mit Stücken für Bläserquartett von Martin Klaschka sofort Appetit auf mehr.

Von Star Wars bis Coldplay: Das Brühler Panoramaorchester begeistert

Das Panoramaorchester, die erfrischende Kooperation im Jugend- und Nachwuchsbereich der beiden Musikvereine der Rheingemeinden Brühl und Ketsch, begeisterte mit der Melodien der „Star Wars Saga“ und modern-peppigen Stücken wie „Viva la Vida“ der Brit-Pop-Band Coldplay in einem Arrangement von Tim Waters unter der Leitung von Bernhard Vanecek und Leonard Diehm.

Danach betrat das Sinfonische Blasorchester, Leitung durch Tobias Nessel, den Altarraum und entließ das Publikum gut gelaunt nach der „Symphonic Overture“ von James Barnes, Opus 80 mit kühner Fanfare und Soli für Oboe und Saxofon in die Pause.

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Brühl: Konzert der Bläserakademie

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Im zweiten Teil des Konzertes heizte Bläserakademie-Urgestein Dr. Stephan Schulz die gute Laune weiter an. Humorvoll meinte er: „Heute haben wir viele ‚Tiefkühlstücke‘ im Programm, so ,Man in the Ice’ von Otto M. Schwarz, in der die Geschichte von Ötzi, dem steinzeitlichen Jäger, den das Gletschereis in unserer Zeit wieder freigegeben hat, musikalisch erzählt wird“, und er ergänzte: „Unter dem Motto 100 Jahre Disney spielen wir danach unter anderem Stücke aus ‚Elsa, die Eiskönigin’.“

Eine musikalische Mischung aus James Bond und Fluch der Karibik in Brühl

Dirigent Tobias Nessel gab weitere spannende Erläuterungen und meinte: „Das Werk von Schwarz beschreibt die Geschichte von ‚Ötzi‘, wie sie angenommen wird. Mit Jagd, Rückkehr ins Dorf, Streit, Flucht, Verfolgung und Tod. Musikalisch hört sich das ein bisschen an wie eine Mischung aus ‚James Bond‘ und ‚Fluch der Karibik‘. Aber zuerst hören Sie, wie das Eis schmilzt.“Er sollte Recht behalten. An die Wand projizierte Bilder halfen bei der Zuordnung.

Mit der „Dutch Master Suite“ von Johan de Meij gelang der Bläserakademie ein besonderer Coup, der aus dem Programm so nicht erkennbar war. „Das was jetzt kommt, ist Kunst und steht genauso in der Partitur. Nicht dass Sie denken, dass wir spinnen“, so Nessel. Ausgelassen wurde nach schönen Stücken wie „Die Nachtwache“ und „Der Liebesbrief“, inspiriert von Gemälden aus dem 17. Jahrhundert, der „Prinsjesdag“ inszeniert. Denn, so wie 1650, feierte das gesamte Ensemble, an diesem Abend mit historischen Kleidungsaccessoires, Chips, Twister-Decke, Gejohle, Bier, Tanz und Fähnchen die Geburt von König Wilhelm III. Und das Publikum feierte mit, umgeben von vielen Musikern, die durch das Kirchenschiff zogen.

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Zum Abschluss gab es Auszüge aus Filmmusiken beliebter Disney-Werke wie „Aladdin“, „Pinocchio“ oder „Die Schöne und das Biest“. Natürlich ließen die Zuschauer die Musiker nicht ohne Zugabe ziehen, aus der sogar am Ende noch zwei wurden – unter der Leitung von Nachwuchsdirigent Christian Krämer.

Die Konzertbesucher in Brühl sind hin und weg

Auf die Frage, was ihm besonders gefallen habe, antwortete Besucher Christian Limberger aus Waghäusel: „Einfach alles.“ Und Alex Gunther aus Bad Schönborn meinte: „Schönes Programm, schöne Musik, professionell vorgetragen und originell auch noch.“

Bürgermeister Dr. Ralf Göck kommentierte: „Einfach super. Toll das wir kulturell mit der Bläserakademie so hochwertige Musik anbieten können. Sozusagen eine Kultur der kurzen Wege, denn die Brühler können mit dem Rad oder sogar zu Fuß kommen. Wir wollen den Leuten etwas bieten im Ort. Daher unterstützt die Gemeinde die Bläserakademie gern.“

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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