Bürgermeisterwahl

Von Brühl nach Tengen: Selcuk Gök über sein Amt als Bürgermeister

Nach seinem Sieg wird der Brühler Selcuk Gök sein Amt als Bürgermeister von Tengen im April antreten. In der 50,27-Prozent-Zustimmung sieht er eine „sehr gute Grundlage, die Stadt gemeinsam mit den Bürgern weiter voranbringen und gestalten zu können".

Von 
Ralf Strauch
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Der derzeitige Brühler SPD-Ortsvorsitzende und frisch gewählte Bürgermeister Selcuk Gök vor seinem künftigen Dienstsitz, dem Rathaus in Tengen. © gök

Brühl/Tengen. Es sei ein Husarenstück gewesen, waren sich die Beobachter der Bürgermeisterwahl in Tengen einig. Innerhalb von zwei Wochen schnellte der Brühler Selcuk Gök in der süd-badischen Stadt von null auf eine absolute Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen. „Ich hatte im Vorfeld rückgemeldet bekommen, dass es wohl ein knappes Rennen geben würde – mit einem so klaren Ergebnis habe ich daher nun wirklich nicht gerechnet“, sagt Gök im Gespräch mit unserer Zeitung.

Aber der künftige Bürgermeister von Tengen sieht in der 50,27-prozentigen Zustimmung eine „sehr gute Grundlage, die Stadt gemeinsam mit den Bürgern weiter voranbringen und gestalten zu können“.

Aufgabe in Tengen: Leitbild weiterschreiben

Insgesamt stehe Tengen allerdings bereits jetzt gut da, meint Gök weiter, es sei unter seinem Vorgänger ein Leitbild für die Entwicklung der Kommune bis 2030 geschaffen worden, an dem er nun erst einmal festhalten und das er künftig im Mitein-ander mit den Tengenern weiterschreiben wolle.

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Als erstes großes Thema sieht er übrigens eines vor sich, das er aus seiner Arbeit als Brühler Gemeinderat aktuell auch kennt: den Bau einer Mensa für die Ganztagsbetreuung an einer Grundschule.

Wie sehr sich Gök auf seine neue Aufgabe freut, spürt man, wenn er über Tengen spricht. Es sei eine sehr naturnahe Stadt mit sehr offenen Menschen, die ihn schon im Wahlkampf herzlich empfangen hätten. Die Tengener seien aber nicht nur offen, Gök lobt auch die Fortschrittlichkeit der Menschen dort. Immer-hin sei Tengen die erste Stadt im Land gewesen, die einen Überschuss an Strom erzeugt hat.

„Die Menschen in Tengen trauen sich einiges“, meint Gök und verweist darauf, dass sie bereits zum zweiten Mal einen sehr jungen Bewerber zum Bürgermeister gewählt haben. Dass Gök laut Presseberichten der erste Bürgermeister im Landkreis Konstanz sei, der türkischstämmig ist, gerät da zu einer unbedeutenden Randnotiz – darauf habe ihn nun wirklich niemand bei seinen vielen guten Gesprächen im Wahlkampf angesprochen. „Ich habe mich hier von Anfang an richtig wohlgefühlt“, resümiert er.

Selcuk Gök über Tengen: Beliebter Luftkurort

Und nun freue er sich auf die Zeit als Bürgermeister dieser Stadt, die so viele Möglichkeiten biete. Auch, wenn Tengen gerade einmal 4700 Einwohner zähle, kommen alljährlich noch rund 140 000 Menschen als Gäste dazu, die das besondere Flair des Luftkurortes zu schätzen wüssten.

Die Amtsgeschäfte in Tengen wird Gök Ende April von seinem Vorgänger Schreier übernehmen. Und danach möchte er „recht zügig“ von Brühl in seine neue Heimatstadt ziehen. „Ein Bürgermeister gehört ein-fach in seinen Dienstort“, zeigt sich Gök überzeugt. In Brühl habe man ihm übrigens mit einem lachenden und einem weinenden Auge zum Wahlsieg gratuliert.

Thomas Stauffer als Nachrücker im Brühler Gemeinderat

Wenn sich Selcuk Gök dann demnächst aus dem Brühler Gemeinderat verabschiedet, wäre als nächster Nachrücker aus den Reihen der SPD Thomas Stauffer an der Reihe, ins Kommunalparlament einzuziehen.

Eventuell gibt es dann noch eine weitere Veränderung – am nächsten Sonntag tritt Pascal Wasow mit sehr guten Chancen beim zweiten Wahlgang für den Bürgermeisterposten der Kraichgaugemeinde Epfenbach an. Vor einer Woche, bei der ersten Abstimmung, holte der Brühler SPD-Rat dort ein vielversprechendes Spitzenergebnis. Sollte sich das wiederholen, dann würde auch er den Brühler Ratstisch verlassen und dem Nachrücker Jürgen Meyer Platz machen.

Redaktion

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