Stadtbibliothek

Cay Rademacher liest in Eppelheim: Ist ein Dinosaurierzahn die Mordwaffe?

Der Bestsellerautor Cay Rademacher macht in der Stadtbibliothek Station und stellt bei der Gelegenheit den zehnten „Provence“-Krimi vor.

Von 
Sabine Geschwill
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Bestsellerautor Cay Rademacher ist gerade mit seinem zehnten „Provence“-Krimi auf Jubiläumstour und auch in der Stadtbibliothek Eppelheim zu Gast. © Geschwill

Eppelheim. Wer Krimis mag und die Provence liebt, wird an diesem 384-seitigen Krimivergnügen von Erfolgsautor Cay Rademacher nicht vorbeikommen. Sein jüngstes Krimiwerk trägt den Titel „Stille Sainte-Victoire“ und ist der zehnte Band seiner Spiegel-Bestseller-Reihe, in dem Rademacher wieder seinen Lieblingsprotagonisten Capitaine Roger Blanc ermitteln lässt.

Grund genug für den Mitte der 1960er Jahre in Flensburg geborenen Schriftsteller, der vor zehn Jahren den hohen Norden verlassen hat und heute mit seiner Familie in einem kleinen Dorf in der Provence lebt, in Deutschland mit seinem zehnten Band auf Jubiläumstour zu gehen. Für seine einzige Lesung in der Region hatte sich der für viele Jahre als freier Journalist für Magazine und Zeitschriften tätige Buchautor ganz bewusst Eppelheim ausgesucht.

Der Termin in der Stadtbibliothek war aufgrund einer früheren beruflichen Zusammenarbeit mit der Eppelheimer Buchhändlerin und Historikerin Dr. Christine Beil zustande gekommen, die in Kooperation mit Elisabeth Klett von der Stadtbibliothek schon vielfach Autorenbesuche und andere Veranstaltungen organisiert hat.

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Rund 30 Krimi- und Rademacher-Fans hatten sich trotz Sommerhitze eingefunden und freuten sich, den Autor ihres Lieblingsermittlers Roger Blanc live zu sehen, zu hören und zu erleben. Lust auf Rademacher und dessen „Provence“-Krimis machte Christine Beils Ehemann Wolfgang Oehrle. Als anspruchsvoller Krimi- und Romanleser bestätigte er: „Es macht wahnsinnig großen Spaß, seine Krimis zu lesen. Ich bin selten so gut eingetaucht in die Provence.“ Rademacher freute sich über die lobenden Worte und über die Anzahl gespannt lauschender Zuhörer, die seine Lesung einem Besuch am Badesee oder im Biergarten vorgezogen hatten.

Nicht nur mit Worten, sondern auch mit Bildern entführte er die Besucher in Nullkommanichts von Eppelheim nach Südfrankreich in die sonnige und wohlduftende, aber auch mörderische Provence, in der er selbst mit seiner Frau und seinen Kindern lebt und arbeitet.

Bekannte Szenerie

Sein Ermittler Roger Blanc steht im Jubiläumsband vor einem auf bizarre Weise getöteten Mann, dessen Leiche ausgerechnet im Schatten der Sainte-Victoire, dem Berg, den der berühmte französische Maler Paul Cézanne auf vielen Gemälden verewigt hat, gefunden wird. Das Opfer ist Roland Dallest, ein Bauingenieur aus Lyon, der die Statik eines Staudamms untersuchte. Er gilt als gewissenhafter, friedliebender Mann, der erst seit wenigen Wochen dort arbeitete.

Rätsel gibt die Mordwaffe auf: Es wird ein mächtiger Dinosaurierzahn sichergestellt. Für den Mord am Ingenieur scheint zunächst niemand ein Motiv zu haben. Aber Blanc findet rasch heraus, dass dessen zum Verwechseln ähnlich sehender Zwillingsbruder Christian, ein berühmter Paläontologe, ganz in der Nähe arbeitet und mit der Ausgrabung von Dinosaurierknochen an der Sainte-Victoire beschäftigt ist. Hatte es der Mörder tatsächlich auf den Bauingenieur abgesehen oder hat er ihn irrtümlich mit dessen Zwillingsbruder verwechselt?

Diese Frage treibt Blanc um. Nach und nach stößt er auf Geheimnisse rund um den Staudamm – und auf die Geheimnisse der Paläontologen, die sich einen gnadenlosen Wettkampf um Fossilien, Geld und Ruhm liefern. Schon bald haben der Capitaine und seine ermittelnden Kollegen mehr Verdächtige, als ihnen lieb ist.

Im Anschluss an die Lesung nahm sich Cay Rademacher gerne noch Zeit, um Fragen aus dem Publikum zu beantworten und Bücher zu signieren. Dass es mit der Krimireihe und dem liebenswerten Ermittler weitergeht, verriet er dem Publikum schon. Band elf liege dem Verlag bereits vor, erzählte er. Und an Band zwölf werde schon gearbeitet.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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