Eppelheim. Besucher müssen sich auf neue Eintrittspreise im Gisela-Mierke-Bad in Eppelheim einstellen. Die Erhöhung hat der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung mehrheitlich beschlossen – mit 19 Ja-Stimmen und zwei Nein-Stimmen. Die Preise werden ab diesem Oktober gelten. Warum aber werden die Preise erhöht? Und was sagen die Mitglieder des Gemeinderats zu der Maßnahme? Diese und viele weitere Fragen sind im Eppelheimer Gremium aufgekommen.
Es ist nicht die erste Preiserhöhung für das Hallenbad. „Das Gisela-Mierke-Bad ist seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 2003 defizitär“, heißt es aus der Eppelheimer Verwaltung. Also muss die Verwaltung Jahr für Jahr Geld für das über 20 Jahre alte Hallenbad bereitstellen, das von den Stadtwerken Heidelberg betrieben wird. Ein hoher Kostenfaktor, immerhin ist es bekanntlich nicht gut um die finanzielle Lage der Stadt bestellt.
Nicht die erste Preiserhöhung im Eppelheimer Hallenbad
Bereits im Jahr 2019 hatte der Gemeinderat eine Preiserhöhung beschlossen, die zum 1. Januar 2020 in Kraft getreten ist. Damals wurde der Einzeleintritt für Erwachsene von 2,50 Euro auf 4 Euro hochgesetzt. Kleiner war die Differenz beim ermäßigten Eintritt: Statt 1,50 Euro mussten nun 2,50 Euro für Kinder, Jugendlichen bis 17 Jahren, Teilnehmer am Bundesfreiwilligendienst oder dem Freiwilligen Sozialen Jahr, Empfänger von Sozialhilfeleistungen, sowie Schwerbehinderte mit mindestens 60 Prozent Grad der Einschränkung bezahlt werden. Außerdem wurden die Jahreskarten für das Bad bereits in der Vergangenheit abgeschafft. „Die Betreiber raten davon ab“, sagt David Stoiber, Leiter des Amts für Ordnung, Bildung und Bürgerservice, in der Sitzung. Eine Jahreskarte sei noch defizitärer.
Die Öffnungszeiten
- Von Montag, 4. August, bis Mittwoch, 3. September, ist das Gisela-Mierke-Bad in Eppelheim auch donnerstags geöffnet.
- Aufgrund von Revisionsarbeiten ist das Bad von Donnerstag, 4. September, bis einschließlich Sonntag, 28. September, geschlossen.
- Das sind die regulären Öffnungszeiten : montags und dienstags geschlossen, mittwochs von 14 bis 21 Uhr (Warmbadetag), donnerstags von 14 bis 21 Uhr, freitags von 14 bis 21 Uhr, samstags von 13 bis 19 Uhr sowie sonntags von 8 bis 14 Uhr.
- Kassenschluss ist jeweils 45 Minuten vor Schließung des Bades.
Aber: All diese Maßnahmen brachten in Anbetracht der gestiegenen Energie- und Unterhaltungskosten keine deutliche Verbesserung des Defizites, macht die Stadt Eppelheim in der Sitzungsvorlage deutlich. Und auch die erneute Erhöhung sei laut Kämmerer Michael Seip nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Erhöhung sei laut Verwaltung notwendig, „um gestiegene Energie- und Unterhaltungskosten zumindest teilweise auszugleichen“.
So sollen die Eintrittspreise ab 1. Oktober 2025 um 50 Cent und um weitere 50 Cent zum 1. Oktober 2026 zu erhöht werden. „Ein Vergleich mit ähnlichen Bädern hat ergeben, dass Eppelheim sich mit 4 Euro beziehungsweise 4,50/5,00 Euro für eine unbegrenzte Badezeit gleichauf oder unterhalb aktueller Eintrittspreise bewegt“. Es wird daher vorgeschlagen, den Eintrittspreis ab 1. Oktober 2025 von 4 Euro auf 4,50 Euro und von 2,50 Euro auf 3 Euro anzuheben, sowie ab dem 1. Oktober 2026 von 4,50 Euro nochmals um 50 Cent auf 5 Euro sowie von 3 Euro 3,50 Euro.
Wie hoch das Einkommen durch die Erhöhung der Eintrittspreise sein wird, hängt letztlich durch die Besucherzahlen ab. Für Mehrfachkarten, die vor der Preiserhöhung erworben wurden, fallen keine zusätzlichen Kosten an, betonte Bürgermeister Matthias Kutsch. Die neuen Preise gelten ab dem 1. Oktober 2025, die zweite Erhöhung tritt ab dem 1. Oktober 2026 in Kraft.
Das sagt der Gemeinderat in Eppelheim zu der Erhöhung
Ein klares Nein zu der Preiserhöhung im Gisela-Mierke-Bad kommt von den Linken und aus den Reihen der Grünen. „Schwimmen gehen wird zu Luxus“, sagt Jan Blüm (Linke) und verweist darauf, dass sich Menschen mit geringem Einkommen diese Aktivität nicht mehr leisten können. Hubertus Mauss (Grüne) entgegnet auf die Beschlussvorlage, dass in Anbetracht der Tatsache, dass die Erhöhung im Jahr 2020 keine merkbare finanzielle Besserung brachte, auch diese Erhöhung keinen Effekt habe. Es bestehe eine „Daseinsfürsorge“ - die Preiserhöhung sei nicht bürgerfreundlich.
Clara Turna (SPD) regte an, mittels einer langfristigen Strategie die Aufenthaltsqualität im Hallenbad zu erhöhen. Etwa durch einen Familien- oder Spaßbadetag oder eine Aufwertung des Außenbereichs. Sie selbst erinnere sich an eine kleine Wanne, die eine Bademöglichkeit für Kleinkinder darstelle. „Gibt es das Becken noch?“. Kirsten Hübner-Andelfinger, Leiterin des Amts für Stadtentwicklung und Immobilienmanagement, sei der Verbleib der Wanne nicht bekannt. Die Verwaltung nahm den Hinweis dankend an. „Die Erhöhung um 50 Cent im Oktober 2025 und 2026 ist nachvollziehbar, um die finanziellen Herausforderungen der Stadt abzufedern. Dennoch möchte ich an dieser Stelle betonen, dass eine reine Preiserhöhung nur ein kurzfristiger Schnellhebel ist, der die Haushaltslage verbessert, aber nicht die Lösung für eine nachhaltige Steigerung der Besucherzahlen darstellt“, sagte Turna.
Aber wo könnte im Hallenbad gespart werden, fragt sich Bernd Binsch von der Eppelheimer Liste. Etwa beim Warmbadetag, wo die Wassertemperatur hochgeheizt werden muss? Der sei allerdings sehr beliebt, heißt es aus der Verwaltung, was auch die Besucherzahlen belegen würden. Außerdem können Kurse wie das Babyschwimmen nur an solchen Tagen im Bad erfolgen. Alles in allem sei aber sicher: Das Hallenbad an sich sei eine Bereicherung in der Stadt, betont Bürgermeister Matthias Kutsch.
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