Eppelheim. Der Gemeinderat stimmte der Einrichtung eines Naturkindergartens auf dem ehemaligen Kulbachgelände zum 1. April kommenden Jahres zu. Die Eppelheimer Verwaltung wurde beauftragt, mit dem Verein Postillion eine entsprechende Betriebsvereinbarung abzuschließen.
Als Ersatzgrundstück für die Eppelheimer Kindergärten stellt die Stadt dem Postillion ein Grundstück auf dem Gelände des Jugendhauses zu denselben Konditionen zur Verfügung. Das Grundstück im Eigentum der Stadt liegt westlich des bisherigen Grundstücks an der Wegkreuzung direkt gegenüber des bis jetzt genutzten Grundstücks. Im neuen Naturkindergarten sollen rund 20 Kinder Platz finden. Träger Postillion betreibt bereits viele Waldkindergärten in der Region. Die Öffnungszeiten des Naturkindergartens sollen von 7.30 bis 13.30 Uhr sein.
Aufgrund der engen Wegverhältnisse sollen die Kinder nicht mit dem Auto gebracht werden dürfen. Das wird in den Belegungsrichtlinien vermerkt. Der Beschlussvorschlag beinhaltete zudem eine umsetzbare und für die Zukunft sichere und ausreichende Alternative für einen Neubau auf städtischen Grundstücken an der Handelsstraße westlich des Friedhofs. Das Areal wird derzeit als Parkplatz durch die Duale Hochschule genutzt. Die Stadt versucht, eine Ersatzfläche in der näheren Umgebung zu finden, die der Dualen Hochschule als Parkplatz angeboten werden kann.
Die Verwaltung hatte auch darauf hingewiesen, dass die zusätzlichen Kindergartenplätze sehr schnell benötigt werden könnten und deshalb die Entscheidung keine Aufschiebung dulden könne. Zudem benötige auch ein möglicher Neubau in der Handelsstraße eine längere Vorlaufzeit. Das Bebauungsplanverfahren wird nun eingeleitet.
In den Eppelheimer Kindertagesstätten gibt es aktuell 20 Schließtage pro Jahr, die von jeder Einrichtung variabel festgesetzt werden. Die Träger und der Kindergartenausschuss haben sich einvernehmlich verständigt, die bestehenden Schließtage auf 22 Tage zu erhöhen.
Einem Antrag der SPD-Fraktion, die Grundstücke beim ehemaligen Kulbach-Gelände zu tauschen, schloss sich das Gremium nicht an. Trudbert Orth (CDU/FDP) stimmte dem Beschlussvorschlag generell zu, Bernd Binsch (Eppelheimer Liste) folgte ebenso der Empfehlung des Kindergartenausschusses. Binsch regte an, in die Gestaltung des neuen Gartengrundstückes die Eltern der Kindergartenkinder mit einzubeziehen und mitarbeiten zu lassen.
Claudia Grau-Bojunga (Grüne) wollte dem Wunsch des Trägers nachkommen. Der Vorschlag der SPD sei schon im Ausschuss abgelehnt worden: „Wir verlieren wertvolle Zeit.“ Renate Schmidt (SPD) erklärte die Überlegungen ihrer Fraktion, „die gewachsene Struktur so zu lassen für alle Kindergärten“. Marc Böhmann (Grüne) wollte nicht über einen Tausch sprechen, ohne mit den Beteiligten geredet zu haben: „Den Träger mit ins Boot holen.“
Die ursprüngliche Beschlussvorlage über die Neueinrichtung eines Naturkindergartens wurde mit 17 Jastimmen, bei vier Neinstimmen der SPD-Fraktion und einer Enthaltung von Bürgermeisterin Patricia Rebmann angenommen.
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