Eppelheim. Der Um- und Ausbau der Endhaltestelle „Kirchheimer Straße“ der Straßenbahnlinie 22 wurde vor knapp drei Jahren abgeschlossen. Jetzt liegt die Schlussrechnung vor, erläuterte Sabine Schmitt vom Amt für Nahverkehr des Rhein-Neckar-Kreises in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Verkehr und Wirtschaft. Die Gesamtkosten für die Infrastrukturmaßnahme belaufen sich auf brutto rund 2,6 Millionen Euro. Die Baukosten für den barrierefreien Umbau der Straßenbahnhaltestelle betragen 1,9 Millionen Euro. Abzüglich der Förderung nach dem Landesgemeindefinanzierungsgesetz sowie zuzüglich anfallender Planungskosten und anteiliger Kosten für den Bau der Lichtsignalanlage verbleibt für die Stadt Eppelheim ein Eigenanteil in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro.
Im August dieses Jahres hatte Eppelheim einen Antrag auf einen Zuschuss in Höhe von 50 Prozent des verbleibenden Kommunalanteils gestellt. Nun genehmigte der Ausschuss die Förderung über 548 000 Euro. Das Geld ist im aktuellen Haushalt eingestellt. „Mit der Bezuschussung des barrierefreien Ausbaus der Straßenbahnhaltestelle in Eppelheim wird dem Ziel, die Mobilitätsangebote im Rhein-Neckar-Kreis zu erhalten und zu verbessern, Rechnung getragen“, lautete der Beschlussvorschlag: „Die Maßnahme ermöglicht den barrierefreien Zugang zu den Fahrzeugen, von dem insbesondere mobilitätseingeschränkte Menschen profitieren.“
Barrierefreier Zugang zum ÖPNV in Eppelheim
Nach dem Umbau bestehe nun für die Fahrgäste neben dem barrierefreien Zugang zur Straßenbahn auch eine barrierefreie Umsteigemöglichkeit zu den Buslinien 713 und 732 (Citybus Eppelheim). Die Linie 713 verkehrt von Schwetzingen über Plankstadt und Eppelheim bis nach Heidelberg ins Neuenheimer Feld. Die Straßenbahnhaltestelle „Kirchheimer Straße“ war in ihrem ursprünglichen Ausbauzustand nicht barrierefrei nutzbar. Aufgrund der geringen Bahnsteiglänge von 30 Metern konnten keine neuen Niederflurstraßenbahnen mit einer Länge von 40 Metern eingesetzt werden. Der Bahnsteig ist mit einem taktilen Leitsystem ausgestattet. Die Lichtsignalanlage dient der Sicherung des Zugangs für Fußgänger zur Haltestelle. Der Kreis fördert den barrierefreien Ausbau, weil er mit anderen schienengebundenen Umbaumaßnahmen, etwa in den Ortsdurchfahrten von Leimen und Weinheim, gleichzusetzen ist.
Michael Till (CDU) schloss sich dem Vorschlag an. Die Maßnahme habe sich von 870 000 Euro auf 1,1 Millionen Euro verteuert. Frank Volk (Freie Wähler) stimmte zu, wollte die Kosten aber noch einmal geprüft wissen. Barrierefreiheit sei „ein kostbares Gut“ und Mobilität bedeute auch „soziale Teilhabe“, sagte Pascal Wasow (SPD).
Wichtig für „soziale Teilhabe“ der Bewohner in Eppelheim
Die Endhaltestelle „Kirchheimer Straße“ sei die einzige barrierefreie Haltestelle in Eppelheim, führte Christa Balling-Gündling (Grüne) aus. Mit der Maßnahme habe man auch neue Umsteigemöglichkeiten für die Buslinien geschaffen: „Die Haltestelle ist ein kleines Drehkreuz und wird gut angenommen.“ Ralf Jochen Meyer (AfD) sah den barrierefreien Umbau für Eppelheim „sehr gut umgesetzt und gelungen“. Dietrich Herold (FDP) und Frederike Marx (Die Linke) stimmten ebenfalls zu, sodass die Förderung zugunsten von Eppelheim einstimmig angenommen wurde.
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