Verleihung

Eppelheim: Stadträtin Renate Schmidt erhält Bundesverdienstkreuz

Die Stadt- und Kreisrätin Renate Schmidt hat das Bundesverdienstkreuz erhalten. Grund dafür ist ihr gesellschaftliches Engagement.

Von 
Sabine Geschwill
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Renate Schmidt (M.) wurde von Dr. Andre Baumann und Bürgermeisterin Patricia Rebmann mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. © Geschwill

Eppelheim. Das Bundesverdienstkreuz am Bande wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich in besonders hohem Maße für die Gesellschaft engagieren und ihre eigenen Interessen zurückstellen. „Eine solche Persönlichkeit sind Sie, sehr geehrte Frau Schmidt“, freute sich Staatssekretär Dr. Andre Baumann (Grüne). Der Landtagsabgeordnete hob bei der Feierstunde, die auf Wunsch der zu Ehrenden im kleinen Rahmen im Kultursaal stattfand, hervor: „Heute wollen wir Ihr außergewöhnliches gesellschaftliches Engagement würdigen.“

Im kommunalpolitischen und sozialen Bereich habe sich Kreis- und Stadträtin Renate Schmidt in ihrer Heimatstadt Eppelheim und im gesamten Rhein-Neckar-Kreis herausragende Verdienste erworben. „Wir sind in unserer Gesellschaft auf Menschen wie Sie angewiesen, die sich aus zutiefst intrinsischer Motivation heraus für ein besseres Morgen engagieren“, erklärte Baumann.

Sorgt für den musikalischen Part: Sänger und Songschreiber Charly Weibel. © Sabine Geschwill

Er richtete den Blick auf das vielfältige Wirken der 1958 in Heidelberg geborenen Eppelheimerin. Mit Respekt und höchstem Lob konnte er auf eine ganze Menge an Ehrenämtern verweisen. 1977 sei sie in die SPD Eppelheim eingetreten und im selben Jahr in die Vorstandschaft und zur Juso-Vorsitzenden gewählt worden. Von 1994 bis 2008 habe sie als Vorsitzende den Ortsverein geleitet, dem sie heute als stellvertretende Vorsitzende angehört. 1989 sei sie für die SPD in den Gemeinderat eingezogen und seit 2017 bekleide Schmidt das Amt der stellvertretenden Bürgermeisterin. Darüber hinaus sei sie seit 2004 Mitglied des Kreistags und dort als stellvertretende Fraktions- und sozialpolitische Sprecherin sowie im Jugendhilfe- und Sozialausschuss tätig.

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Neben ihrem politischen Wirken sei Engagement in sozialen Bereichen für die Sozialdemokratin eine echte Herzensangelegenheit. Dies belege ihr Eintritt 1990 in die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Eppelheim, die sie aktuell als Vorsitzende leite. Zudem sei sie mehr als 16 Jahre ehrenamtlich im Kreisvorstand der Awo Rhein-Neckar aktiv und als ausgebildete Heilpädagogin bundesweite Sprecherin des Deutschen Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. Das Thema „Inklusion“ sei für sie ein Herzensthema, wusste Baumann und führte als Beweis die von ihr 2002 mitgegründete „Projektgruppe Inklusion“ in Eppelheim an, deren unermüdlicher „Motor“ sie sei. Unter dem Motto „Inklusion findet Stadt“ kämpfe Schmidt für eine uneingeschränkte Teilhabe von Menschen mit Behinderung. „Es ist Ihrem Engagement zu verdanken, dass diese Menschen gefragt, gehört und einbezogen werden, wenn es um Barrierefreiheit, Teilhabe und Sozialraumorientierung geht.“

Darüber hinaus leite Schmidt als Vorsitzende die Psychologische Beratungsstelle in Eppelheim und sei eine wichtige Säule der Arbeitsgruppe Demographie, bei der sie das Projekt „Lernpaten an Eppelheimer Schulen“ angeregt habe. „Voneinander lernen, miteinander leben“– dafür stehe Renate Schmidt.

Mit Fingerspitzengefühl

Der Staatssekretär attestierte ihr großen Sachverstand, Fingerspitzengefühl und Hartnäckigkeit in ihrem Tun und Handeln. Sie habe unfassbar viel für andere Menschen geleistet und verbessert. „Ich möchte Ihnen heute mit tiefster Anerkennung meinen Dank für Ihre geleisteten Dienste ausdrücken und mit dem Bundesverdienstkreuz den symbolischen Dank der Menschen und der gesamten Nation überbringen“, erklärte Baumann. Zusammen mit Bürgermeister Patricia Rebmann überreichte er Schmidt „in Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste“ das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland nebst der von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichneten Verleihungsurkunde.

Genau die richtigen Eigenschaften bringe Renate Schmidt mit, um diese höchste Auszeichnung verdient zu haben, merkte Rebmann an. Denn sie habe schon früh großes Interesse für ihr Lebensumfeld und Fürsorge für ihre Mitmenschen gezeigt. Die vielseitig Engagierte sei „ein wertvoller Mensch mit großem Herzen für andere“. „Danke für Dein vergangenes und zukünftiges Wirken für diese Stadt.“ Daniel Born überbrachte seine Glückwünsche nicht als Vizepräsident des baden-württembergischen Landtags, sondern als langjähriger Parteikollege und guter Freund. Er würdigte Schmidt als „Kämpferin für die Inklusion“ und „Kämpferin für die Demokratie“. Das Bundesverdienstkreuz sei die „richtige Ehrung für die richtige Frau“: „Wir alle verneigen uns vor Deinem großartigen Wirken für die Gesellschaft.“

SPD-Vorsitzender und Fraktionskollege Jürgen Geschwill, der auch die besten Wünsche der CDU/FDP Fraktion und der Eppelheimer Liste überbringen durfte, bezeichnete seine Partei- und Fraktionskollegin als „wichtigste Säule der Fraktion“. Schmidt übernehme Verantwortung, gestalte mit und stehe zu ihrer Meinung, ganz gleich wieviel Gegenwind sie bekomme. Stets habe sie das Wohl der Stadt und der Menschen im Blick und immer ein offenes Ohr für deren Anliegen und Sorgen. „Dadurch bist Du in Eppelheim zum Inbegriff sozialen Handelns geworden.“ Nicht zuletzt deshalb habe sie – völlig zurecht – bei Gemeinderatswahlen das beste Stimmenergebnis aller zur Wahl stehenden Kandidatinnen und Kandidaten aller Parteien eingeholt. „Will man Dich und Dein Wirken in einem Satz beschreiben so ist es dieser: Wichtiges tun, statt wichtig zu tun!“, stellte Geschwill hervor.

Überwältigt von den Worten gab die Ausgezeichnete ein Versprechen: „Solange es mir Spaß macht und ich dazu in der Lage bin, werde ich mich weiterhin ehrenamtlich engagieren.“

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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