Im Interview - Bürgermeisterin erklärt, dass die Planungen für einen möglichen Ersatzbau noch nicht aufgenommen worden sind

Eppelheimer Bürgermeisterin steht hinter Abriss der Rhein-Neckar Halle

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sge
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Eppelheim. Der frühere Glanz der Rhein-Neckar-Halle ist verblasst. Einst war sie der Stolz der Gemeinde, heute ist sie ein Problemfall für die Stadt. Aufgrund von Brandschutzmängeln und des Sanierungsstillstands droht ihr der Abriss. Geld für einen Neubau hat das hoch verschuldete Eppelheim nicht, dafür aber mit Dr. Hans-Peter Wild einen großzügigen Ehrenbürger.

Der Capri-Sun-Eigentümer sicherte der Stadt anlässlich seines jüngst begangenen 80. Geburtstages zu, ein Nachfolgeprojekt für die Halle mit acht Millionen Euro aus seinem Privatvermögen zu finanzieren. Wir sprachen mit Bürgermeisterin Patricia Rebmann (kleines Bild) über die Zukunft der Halle und das weitere Vorgehen.

Frau Rebmann, wie geht es jetzt weiter mit der Rhein-Neckar-Halle?

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Patricia Rebmann: Der Gemeinderat wird zu gegebener Zeit über den Abriss entscheiden. Die Verwaltung wird dieses Vorgehen dringend empfehlen.

Wie stehen Sie zu diesem wohl nicht mehr abwendbaren Schritt?

Rebmann: Ich stehe voll hinter einem Abriss. Die geschätzten 15 Millionen Euro für eine Sanierung rauben einem den Atem. Wenn etwas nicht realisierbar ist, sollte man nicht in Träumen verharren, sondern eine zukunftsfähige Richtung einschlagen.

Wurden seitens der Stadt bereits Planungen für eine neue Halle aufgenommen?

Rebmann: Die Planungen werden erst aufgenommen und es gibt noch keine Details. Klar ist nur, dass sich die Stadt den künftigen Unterhalt der neuen Halle leisten können muss. Das heißt, es müssen kleinere Brötchen gebacken werden. Für Wünsche ist da kaum finanzieller Spielraum.

Wo soll die Halle gebaut werden?

Rebmann: Das ist noch unklar.

Ist derzeit ein Weiterbetrieb der Rhein-Neckar-Halle möglich?

Rebmann: Die Stadt hat aktuell eine Brandschutzbegehung durchgeführt, bei der ich dabei war. Diese hat gezeigt, dass nach derzeitigem Stand eine vorübergehende Weiternutzung der Halle bis zu ihrem Abriss noch möglich ist.

Bedeutet das, dass die Nutzung für Schulen und Vereine bestehen bleiben könnte, bis möglicherweise ein Neubau an anderer Stelle fertig ist?

Rebmann: Solange sich die Stadt die enormen Kosten für die mobile Brandschutzanlage noch erlauben kann, erhoffen wir uns einen leichten Übergang. Durch den schlechten baulichen Zustand kann dieser Wunsch jedoch jederzeit hinfällig werden, wenn sich Vorschriften ändern, die wir nicht mehr erfüllen können. Zum Beispiel hat der Gemeinderat erst jüngst beschlossen, die desolate Lüftungsanlage der Halle nicht mehr weiter in Betrieb zu nehmen.

Mit welchem Gefühl blicken Sie auf 50 Jahre Rhein-Neckar-Halle?

Rebmann: Eine Ära geht zu Ende. Die Halle war lange Zeit Erlebnis- und Kulturort. Sogar einige Ehen sollen dort begonnen haben. Die vergangenen 15 Jahre waren allerdings keine glanzvollen Zeiten mehr und durch die Entwicklung in und um Eppelheim ist ein Neubau nur noch zu reinen Sportzwecken möglich. sge

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