Eppelheim. Jetzt war der große Moment gekommen: In der Rudolf-Wild-Halle erfolgte am Samstagabend die Verabschiedung Uwe Wagners als langjähriger Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Eppelheim und die Amtseinführung seines Nachfolgers Christoph Horsch und dessen Stellvertreters Sascha Böhm. Dies geschah im Rahmen eines kurzweiligen Festabends, der gespickt war mit lobenden und ehrenden Worten und Auszeichnungen, die allesamt an Uwe Wagner adressiert waren.
Der 61-Jährige hatte bei der im Februar durchgeführten Jahreshauptversammlung der Feuerwehr seine Ankündigung wahr gemacht und stand für das Amt des Kommandanten nicht mehr zur Verfügung. „41 Jahre Einsatzdienst, davon fünf Jahre als stellvertretender Kommandant und 15 Jahre als Kommandant, sind genug“, hatte Wagner seine Entscheidung erklärt.
Nun war er „Ehrengast“ eines eigens für ihn organisierten Festakts. „Zu diesem besonderen Abend und Anlass haben sich viele Menschen auf den Weg nach Eppelheim gemacht“, freute sich sein Nachfolger Christoph Horsch, der herzlich die Gäste des Abends begrüßte, allen voran Uwe Wagners Frau Regine, seine Tochter Bianca mit Familie und Sohn Daniel mit seiner Partnerin.
Großes Führungsgeschick
„Als ich 2009 von der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung übernommen wurde, warst du bereits Kommandant dieser Feuerwehr“, erinnert sich Horsch. „Damals hätte ich es nicht für möglich gehalten, heute hier zu stehen und zu Deiner Verabschiedung als Dein Nachfolger zu sprechen.“ Er lobte seinen Vorgänger für dessen großes Geschick, die unterschiedlichen Charaktere, die es bei einer Feuerwehr gibt, zu einen, um das gemeinsame Ziel, das Wirken zum Schutz und der Sicherheit der Stadt und ihrer Bewohner, sicherzustellen.
Horsch, der 2017 stellvertretender Kommandant wurde, dankte Wagner für das vorbildliche Miteinander auf Augenhöhe und das gute Zusammenspiel. Da dieser nun von der Einsatzabteilung in die Altersabteilung wechselt, bekam er seinen Einsatzhelm überreicht, um ihn in Ehren zu halten. Das Geschenk der Feuerwehr war ein Unikat, nämlich ein mobiler Gartenkamin mit ausgestanztem Signet der Feuerwehr, das die Tätigkeiten „Löschen, bergen, schützen, retten“ zeigt.
Die Grußworte der Eppelheimer Vereine und Organisationen überbrachte Vereinssprecher Thomas Hübler. Vollste Anerkennung und höchstes Lob hielt er für Wagner und dessen erfolgreiches Wirken an der Spitze der örtlichen Wehr bereit. Von der Freiwilligen Feuerwehr Plankstadt dankte Michael Mechler als stellvertretender Kommandant für die stets gute und kameradschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe, ob bei Tagesverfügbarkeit oder Überlandhilfe, und lobte die gute Führungsarbeit Wagners und seines Führungsteams.
„Uns Uwe – einer von uns“
Es folgten Grußworte der Kameraden der Partnerfeuerwehr aus Wilthen sowie von Stadtbrandmeister Uwe Bender aus Heidelberg und vom hiesigen Unterkreisführer Matthias Gerlach. Dieser bezeichnete „Uns Uwe – einer von uns, einer für uns“ als „feinen Kameraden“ und hob die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Wehren des Unterkreises hervor.
Die Ehrung des Deutschen Feuerwehrverbandes erfolgte durch Geschäftsführer Thomas Frank und Kreisbrandmeister Udo Dentz. Sie hatten das Deutsche Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber nebst Urkunde dabei und dankten Wagner für dessen großartigen Einsatz und Engagement zum Wohl der Eppelheimer Wehr. Besonders lobten sie die unter Wagners Ägide aufstrebende und erfolgreiche Arbeit in der Jugendfeuerwehr und die 2013 neu gegründete Kinderfeuerwehr.
Eine angemessene Würdigung für einen „Mann mit vielen guten Eigenschaften“ hatte Bürgermeisterin Patricia Rebmann seitens der Stadt dabei. Sie hob Wagners Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Engagement und Unaufgeregtheit hervor. Was er angeregt und bewegt habe, habe er stets mit vorausschauendem Blick in die Zukunft zum Wohle der Wehr und der Stadt getan. „Für diesen vorbildlichen Einsatz können wir ihm als Stadt nicht genug danken“, meinte sie und überraschte Wagner mit einer hohen Auszeichnung: dem „Ehrenring der Stadt“.
Verantwortung nun bei Jüngeren
Dem folgte die Übergabe der Dankesurkunde an den „Kommandanten a.D.“. „Wenn ich jemanden ziehen lasse, dann brauche ich jemanden, der übernimmt“, erklärte die Bürgermeisterin und bat den 32-jährigen Christoph Horsch und dessen fünf Jahre älteren Stellvertreter Sascha Böhm zur Übergabe der Ernennungsurkunden auf die Bühne. „Jetzt wird die Verantwortung in jüngere Hände übergeben. Das Feld ist gut bestellt.“
Mit viel Wehmut, aber auch Freude im Herzen blickte der Verabschiedete auf seine aktive Zeit bei der Feuerwehr zurück. Sein Resümee: „Ich habe es nicht bereut und war sehr gerne Teil der Mannschaft“. Seinen Nachfolgern wünschte er alles Gute für die Zukunft. Die von der Stadtkapelle und ihrer Leiterin Katja Resch ausgewählten Musikstücke passten mit „Ode an die Freude“, „Final Countdown“, „Viva la Vida“ und dem „Badner Lied“ perfekt zu dem emotionalen und schönen Festabend.
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