Gemeinderat

Eppelheimer Gremium stimmt Entwurf für Wohnquartier zu

Bei der Gemeinderatssitzung erhält der Entwurf zum Bebauungsplan gegenüber Feuerwehr in Eppelheim Zuspruch. Die Fraktionen loben dabei das Projekt im Sinne der Innenentwicklung.

Von 
Volker Widdrat
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Auf dem Areal zwischen Karl-Metz-Straße und Heinrich-Schwegler-Straße soll ein neues Wohnquartier entstehen. Der Entwurf des Bebauungsplans muss nun noch einmal ausgelegt und die Stellungnahmen erneut eingeholt werden. © Widdrat

Eppelheim. Der Gemeinderat billigte den Entwurf des Bebauungsplans „Zwischen Karl-Metz-Straße und Heinrich-Schwegler-Straße“ mit den örtlichen Bauvorschriften und legte fest, eine erneute Beteiligung der Öffentlichkeit und der Behörden sowie Träger öffentlicher Belange durchzuführen. Da der Entwurf geändert und ergänzt worden war, muss er erneut ausgelegt und die Stellungnahmen nochmals eingeholt werden, erläuterte Stadtplanerin Petra Schippalies vom gleichnamigen Büro aus Karlsbad dem Gremium.

Auf dem Areal gegenüber der Feuerwehr soll im Sinne der Innenentwicklung ein aus Mehrfamilienhäusern bestehendes Wohnquartier gebaut werden. Rund 55 Wohneinheiten in einem Mix aus unterschiedlichen Größen sollen entstehen. Das ebenerdig autofreie Quartier soll unterirdisch Stellplätze haben. Der Nachbarschaftsverband habe die vorgesehene städtebauliche Konzeption mit kompakten Mehrfamilienhäusern ausdrücklich begrüßt, so Schippalies. Es handelt sich um einen klassischen Bebauungsplan der Innenentwicklung, der im beschleunigten Verfahren aufgestellt werden kann. Das Plangebiet hat eine Größe von rund 4000 Quadratmetern. Der Bebauungsplan wird auch ohne Umweltprüfung aufgestellt.

Die Stadtplanerin stellte in der Sitzung einige Änderungen vor. Es sind keine weiteren Erschließungsmaßnahmen wie zum Beispiel ein Ausbau der Straßenquerschnitte notwendig. Es ist eine dreigeschossige Bebauung mit zurückgesetztem Staffelgeschoss möglich, was eine Gebäudehöhe von 14 Metern bedeutet. Fahrradabstellplätze und Müllstandplätze sind teilweise auch oberirdisch vorgesehen.

Lediglich Übungen der Eppelheimer Feuerwehr könnten für einen erhöhten Lärmkonflikt sorgen

Beim Schallschutzkonzept ist der übliche Feuerwehrbetrieb uneingeschränkt möglich. Ein erhöhter Lärmkonflikt besteht lediglich bei Übungen der Feuerwehr, die mit Ausrichtung zur Heinrich-Schwegler-Straße stattfinden. Der Übungsbetrieb findet in der Regel einmal wöchentlich in den Abendstunden zwischen 19 und 21 Uhr statt. Es besteht keine Möglichkeit, den gesamten Übungsbetrieb vollständig zu verlagern.

Bei einer archäologischen Voruntersuchung des Areals kamen Spuren eines mittelalterlichen Grubenhauses und weitere spätmittelalterliche Befunde zutage. Eine denkmalrechtliche Genehmigung zur Durchführung der geplanten Baumaßnahme kann seitens des Landesamts für Denkmalpflege deshalb nur erteilt werden, wenn die archäologischen Befunde vor ihrer endgültigen Zerstörung fachgerecht dokumentiert werden.

„Das Areal hat für das Entwicklungspotenzial von Eppelheim eine hervorragende Bedeutung, zumal die Schaffung von Wohnraum und eine Belebung der Innenstadt für uns ein hohes Ziel darstellt“, sagte Stadtrat Linus Wiegand (CDU/FDP). Das Verfahren dauere zu lang, es wundere ihn nicht, „dass bei solchen Genehmigungs-Marathons die gesetzten Ziele des Wohnungsbaus nicht erreicht werden“.

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Renate Schmidt (SPD) freute sich, dass sich in dem Planentwurf „die Beteiligung der Bevölkerung niedergeschlagen hat“. Bernd Binsch (Eppelheimer Liste) wollte keine Einschränkungen im Übungsbetrieb und beim Einsatz der Feuerwehr. Eine Schwachstelle der Planungen sei, dass es Autostellplätze nur in der Tiefgarage gibt. Besucher und vor allem Lieferdienste würden daher die Straße und die öffentlichen Parkplätze nutzen müssen. Hubertus Mauss (Grüne) sah die vom Baurechtsamt angemahnten Korrekturen vom Projektentwickler „professionell abgearbeitet und schließlich gelöst“. Nach wie vor kritisch sei die sehr hohe Wohndichte und die damit einhergehende „komplette Zerstörung des alten Baumbestandes“.

Der Beschlussvorschlag ging bei fünf Enthaltungen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen durch.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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