Eppelheim. Die Begeisterung junger Leser für das eigene Abbild in einem Druckerzeugnis war in Klasse 4a der Friedrich-Ebert-Schule in Eppelheim greifbar. „In der Zeitung stehen ist geil“, meint nicht nur Nacro, auch Yusuf beim Judo und Tom als Teil der Jugendfeuerwehr waren schon in den Medien zu sehen, wie die stolzen Schüler dem Autor dieser Zeilen und seinem Redakteurskollegen Lukas Heylmann bei einem Besuch des medienpädagogischen Projekts „Klasse Kids“ am Dienstag im Schulunterricht mitteilten.
Eppelheimer Schüler: Wie wird man Journalist?
Als Ingenieur oder Regisseur – die verwechselten Berufsbezeichnungen waren wohl der Aufregung geschuldet, gemeint war Redakteur – zukünftig selbst zu einer Zeitung beizutragen, das konnte sich auf Nachfrage von Lehrerin Miriam Fankel anfangs keiner der Anwesenden vorstellen. „Wie kann man Journalist werden?“ Durch Claras Frage war das Interesse der Kinder geweckt, als die Antwort lautete, dass es von unterschiedlichen Studiengängen über Praktika bis hin zu einem Volontariat zahlreiche verschiedene Wege gebe.
„Wie lange arbeitet man als Redakteur?“ und „Wie viel arbeitet Ihr pro Woche?“ gehören zu „Klasse Kids“-Klassikern und jedes Mal ist das Staunen beim Nachwuchs groß, wenn sie von einer 40-Stunden-Woche und Spätdiensten bis 23 Uhr erfahren – dann doch lieber erstmal die Schulzeit genießen, schwirrt ihnen da wohl durch die Köpfe.
Matthias aus der 4b hat das Thema Inklusion für sich entdeckt und fragt: „Wie lesen Blinde eine Zeitung?“ Hierfür existiert im E-Paper der Schwetzinger Zeitung eine Vorlesefunktion, welche allerdings nur online verwendet werden. Printausgaben sind Sehbehinderten in der heutigen Zeit durch portable Lesegeräte zugänglich.
„Woher bekommen Sie die Informationen“, möchte Alina wissen und was denn der weiteste Weg sei, den wir jemals zurückgelegt haben, um Informationen vor Ort einzuholen. Die Vernetzung über Agenturen, Pressestellen, Mail und Telefon ist für viele Kinder schwer greifbar – für sie „reisen Journalisten um die ganze Welt“.
Lionel Messi oder Real Madrid sind begehrte Themen
Als sie erfahren, dass einige Vertreter unserer Zunft dies tatsächlich tun – und den Anlass hierzu etwa Profifußballspiele geben, schießen die Zeigefinger nur so in die Höhe. Die im Unterricht getragenen Fußballtrikots sprechen Bände. „Hast du schon mal mit Profis gesprochen“, fragt Alessio. „Kennst du jemanden von Real Madrid“, möchte Elias wissen. „Weißt Du, wie Messi drauf ist?“ Durch die Begeisterung für das runde Leder nimmt die Fragerunde zum Abschluss noch mal richtig Fahrt auf. „Sport geht immer“, flüstert Redakteur Heylmann hinüber zum Schreiberling und übergibt das Wort.
Dass auch der Besuch von Sportveranstaltungen und Gespräche mit bekannten Athleten zu unserem Arbeitsalltag gehören, weckt die Aufmerksamkeit beim sportbegeisterten Teil der beiden Klassen. Womöglich wurde entgegen der eingangs von der Lehrerin gestellten Frage am Dienstag in Eppelheim also doch noch journalistischer Nachwuchs rekrutiert.
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