Eppelheim. Das Herz eines Mannes bleibt plötzlich stehen – mitten im Supermarkt, ganz ohne Vorwarnung. Panik macht sich breit, doch dann reagiert jemand ruhig, konzentriert und sicher. Es sind Momente wie diese, in denen Erste Hilfe Leben retten kann. Jens Hillger und seine Kollegen vom Eppelheimer Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bereiten Menschen genau auf solche Situationen vor – praxisnah, realistisch und motivierend.
Schon seit mehreren Jahren bieten sie, federführend unter Helmut Dörr, ehrenamtlich Erste-Hilfe-Kurse für die Bevölkerung an. Fahrschüler, Senioren oder Trainer von Sportvereinen wie den Eppelheimer Eisbären nehmen teil, aber auch Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter auf den Ernstfall vorbereiten. Etwa zehn bis zwölf Kurse gibt das DRK jährlich in der Stadt. Das Angebot wird von Vereinen, Unternehmen und Bürgern gut angenommen, berichtet Hillger.
DRK-Ausbilder: Motivation kommt von Ersthelfern aus der Praxis
Seine Motivation, die Kurse als Ausbilder zu begleiten, kommt direkt aus der Praxis: „Wenn ich sehe, was Menschen als Ersthelfer leisten, ist das unglaublich motivierend. Selbst kleine Einsätze zeigen, wie wichtig schnelle Hilfe ist.“
Die Kurse folgen klaren Vorgaben der Verbände. Geübt wird unter anderem die Hilfe bei Herzinfarkt oder Schlaganfall, Reanimationstechniken und die Helmabnahme nach einem Unfall. „Am Ende des Kurses sehen wir, wie sich die Teilnehmer entwickeln: Sie sind selbstsicherer und haben mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten – das ist das Hauptziel“, erklärt Hillger. Viele wissen bereits, was in einem Notfall zu tun ist; die Kurse festigen dieses Wissen, bauen Ängste ab und geben Sicherheit, auch unter Druck richtig zu handeln.
Die regulären Kurse mit Zertifikat sind kostenpflichtig. Für die ehrenamtlichen Ausbilder ist die Belohnung vor allem das Engagement selbst; sie erhalten lediglich eine kleine Pauschale. „Die Zusammenarbeit im Team macht einfach Spaß. Und das Wichtigste: Die Ersthelfer sind da, wenn sie gebraucht werden“, sagt Hillger. Um Erste Hilfe unabhängig vom Geldbeutel zugänglich zu machen, bietet der Ortsverein zudem kompakte Kurse unter der Überschrift „Fit in Erste Hilfe“ an. In jeweils 90 Minuten werden Themen wie Reanimation, Notfälle bei Kindern oder Situationen mit älteren Menschen behandelt. Auch für Kinder sind kleine Kurse geplant, damit schon die Jüngsten lernen, wie sie im Notfall richtig reagieren.
DRK auch an Schulen in Eppelheim unterwegs
Darüber hinaus sensibilisiert das Rote Kreuz bei Katastrophenschutztagen Schüler für Krisenvorsorge, Stromausfälle, Hochwasser oder Fluchtbewegungen. Am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium erklärten die Ehrenamtlichen beispielsweise den Unterschied zwischen Rettungsdienst und Katastrophenschutz.
Die Arbeit der Ehrenamtlichen geht weit über Kurse hinaus. Das „Helfer-vor-Ort“-System sorgt dafür, dass Retter bei Notfällen schnell alarmiert werden. Über eine App erhalten sie die Meldung, eilen mit ihrem Notfallrucksack direkt von zu Hause los und sind oft noch vor dem Rettungsdienst vor Ort. Vom Sanitätshelfer bis zum Rettungs- und Notfallsanitäter arbeitet das Team zusammen, um das Beste für die Patienten zu erreichen. Im vergangenen Jahr rückten die Ehrenamtlichen des DRK-Ortsvereins zu über 260 Einsätzen aus – von kleinen Notfällen bis zu erfolgreichen Reanimationen. Jeder Einsatz zeigt, wie wertvoll die Arbeit der Helfer ist – und wie wichtig es ist, dass möglichst viele Menschen wissen, wie sie Leben retten können.
Weitere Informationen zu Kursen, Terminen und Anmeldungen finden Interessierte online unter www.drk-eppelheim.de.
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