Eppelheim. Die Atmosphäre ist düster und bedrückend, es wird teilweise brutal und das Universum, das Buchautorin Eileen Stortz erschaffen hat, geht dem Leser ungeschönt und ungefiltert unter die Haut: Das alles erwartet die Leser des Fantasieromans „Zeit des Zwielichts“.
Es ist das erste Buch der jungen Frau, doch wird es nicht das Letzte bleiben, so die Autorin. Die schreibbegeisterte Studentin besuchte das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Eppelheim und kam zuletzt zurück in die Stadt, um ihr Werk im Eppelheimer Buchladen zu präsentieren. Schon im nächsten Jahr möchte sie den zweiten und dritten Teil veröffentlichen – und das obwohl sie im elften Semester Tiermedizin studiert.
Im Interview mit dieser Zeitung skizziert Eileen Stortz ihren Werdegang, gibt spannende Einblicke in ihr aktuelles Buch und verrät Exklusives über die Fortsetzung des Fantasyromans, die im nächsten Jahr erscheinen soll.
Frau Stortz, welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Schulzeit am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Eppelheim?
Stortz: Am liebsten denke ich an die Kursstufe zurück, weil wir eine recht entspannte Stufen-Dynamik hatten. Insgesamt war es einfach schön, jeden Tag mit Freunden zu verbringen. Jetzt, wo wir uns viel seltener sehen, weiß ich die Zeit noch mehr zu schätzen. Ich habe viele schöne Erinnerungen daran - wie die Studienfahrt nach Neapel oder die Chorproben der „Young Vocals“.
Sie haben Ihr erstes Buch „Zeit des Zwielichts“ veröffentlicht. Worum geht es?
Stortz: Himmel, Hölle und die Mittlere Welt erholen sich gerade von einem ziemlich unschönen Krieg. Der hat einige Opfer gefordert, so auch den Geliebten der Dunkelteufelin Zoé, weshalb sie nicht allzu friedlich gestimmt ist. Leider erfährt sie, dass die Halbgeschwister Niranjana und Taiowa für den Krieg verantwortlich waren. Und leider kommt sie auch hinter deren größtes Geheimnis: Sie sind Träger der Seelenmacht. Da nicht wenige diese Kraft gern hätten, ist dieses Wissen im Geheimen eigentlich am besten aufgehoben. Zoé ist jedoch anderer Meinung und verpetzt die beiden bei Niranjanas Erzfeinden: den Fürsten vom Dunklen Königreich in der Unterwelt...
Es ist ein Fantasybuch. Wieso schreiben Sie über dieses Genre?
Stortz: In der Fantasy habe ich mich schon immer am wohlsten gefühlt, weil man nach eigenen Regeln spielen kann. Ich liebe es, Welten zu erschaffen und sie mit Kreaturen, Pflanzen und Charakteren zu bevölkern, Orte, Traditionen und Redewendungen zu erfinden. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt und der Teufel liegt im Detail.
Haben Sie in dem Buch eine Lieblingsfigur? Und was macht diesen Charakter so besonders?
Stortz: Schwierig. Meine absolute Lieblingsfigur der Reihe kommt erst in Band zwei vor. Aus Band eins würde ich den Feuerteufel Eldur und sein Feuerwesen Tandri wählen. Eldur hat durch sein junges Alter noch einen funktionsfähigen moralischen Kompass. Er ist entschlossen und wahnsinnig loyal, wofür ich ihn bewundere. Ich liebe Taiowas Humor, vermutlich weil es mein eigener ist. Und ich finde Niranjana anstrengend, vermutlich weil sie mir in ihrer Denkweise gar nicht unähnlich ist. Auf die ein oder andere Weise mag ich alle meine Charaktere, auch wenn ich sie manchmal nicht leiden kann. Aber man kann hervorragend mit ihnen arbeiten.
Können Sie unseren Lesern etwas Exklusives aus dem zweiten Teil verraten?
Stortz: Egal, was die Leser bei der Lektüre erwarten, ich bin ziemlich sicher, dass es anders kommt, als sie denken. Auf jeden Fall kommen ein paar ziemlich faszinierende Figuren vor. Ganz exklusiv? Ab dem zweiten Band lernen wir den Himmlischen Ozean etwas besser kennen und Fans von „Fluch der Karibik“ dürfen sich auf Seefahrervibes freuen. Und dann wäre da noch diese ziemlich romantische Liebesgeschichte. Da hab ich die ein oder andere Träne vergossen...
Sie arbeiten im Schreibkollektiv „To be read“.Wozu braucht es ein Kollektiv?
Stortz: Weil Schreiben kein einsamer Job sein muss. Egal, ob es um das Verbessern einer Szene, eine Idee zur Vermarktung oder das Ausfüllen der Steuererklärung geht – zusammen findet man meist schnellere und klügere Lösungen als allein. In unserem Kollektiv kennt sich jeder mit etwas anderem gut aus und so ergänzen wir uns.
Sie studieren Tiermedizin im elften Semester in Hannover. Wie bekommen sie das Studium und das Schreiben unter einen Hut?
Stortz: In Corona-Zeiten war das gar nicht so schwer. Tatsächlich habe ich 2020 den Großteil der Trilogie runtergeschrieben. Da wir hauptsächlich Online-Veranstaltungen hatten und kein Campus-Leben stattfand, war genug Zeit. Im letzten Semester habe ich dann beschlossen, mein praktisches Jahr auf zwei Jahre zu strecken. So blieb mir die Zeit zum Veröffentlichen.
Sie stellten Ihr erstes Buch auch in Eppelheim vor. Wie war die Resonanz?
Stortz: Von den Besuchern habe ich viel positives Feedback bekommen. Die Organisation war insgesamt sehr gut, daher hatten wir einen sehr angenehmen Abend. Na ja, und Sie haben mich daraufhin kontaktiert, weil Sie auf mein Buch aufmerksam wurden, also war sie marketingtechnisch für mich auch ein Erfolg.
Was sollten unsere Leser noch über Sie und Ihr Buch wissen?
Stortz: Dass all meine Projekte in einem Universum spielen, ist ein Merkmal, das ich gern hervorhebe. Weil ich selbst es liebe, in bekannte Welten abzutauchen und dort auf lauter Eastereggs und Kreuzverweise zu treffen.
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