Rudolf-Wild-Halle

IG Vereine feiert in Eppelheim zwei Jubiläen

IG feiert Doppeljubiläum „50 Jahre Vereinssprecher“ und „50 Jahre Gemeinschaft der Vereine und Organisationen“

Von 
Sabine Geschwill
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Klaus Preuß (v. l.), Thomas Hübler und Dietmar Fischer dürfen sich im Beisein von Patricia Rebmann und Trudbert Orth ins Goldene Buch eintragen. © Geschwill

Eppelheim. Wer sein Glas auf „50 Jahre Gemeinschaft der Eppelheimer Vereine und Organisationen“ erhebt, darf auch gleich auf „50 Jahre Vereinssprecher“ anstoßen. Denn beide Jubiläen der Eppelheimer IG Vereine sind eng miteinander verwoben. Mit pandemiebedingt zweijähriger Verspätung wurde das Doppeljubiläum in kleinem Rahmen im Foyer der Rudolf-Wild-Halle in Anwesenheit von Vereinsvertretern und Gästen gefeiert.

Die IG Vereine hatte zu dem Festabend eingeladen und ihn finanziert. Von der Stadt gab es anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Vereinsgemeinschaft einen Scheck. Entsprechend den Vereinsrichtlinien für Jubiläen hatte Bürgermeisterin Patricia Rebmann 375 Euro dabei.

Thomas Hübler begrüßte als Vorsitzender und Sprecher der Interessensgemeinschaft der Eppelheimer Vereine und Organisationen die Gäste der Jubiläumsfeier. Seine Amtsvorgänger Dietmar Fischer und Klaus Preuß wohnten dem Festabend bei.

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Einen Rückblick auf die Ereignisse und Akteure der vergangenen 50 Jahre hatte Dietmar Fischer mitgebracht. Die „Geburtsstunde“ des Vereinssprechers sei im Jahr 1971 gewesen. Während der 1200-Jahr-Feier der Gemeinde habe zur Einweihung der Rhein-Neckar-Halle der damalige Bürgermeister Peter Böhm den meist viel zu langen Grußwortreigen der Vereine reduzieren wollen und den damaligen Vorsitzenden des Mehrspartenvereins ASV Eppelheim, Rudolf Wendlandt, gebeten, bei der Halleneinweihung im Namen aller Vereine zu sprechen.

Das wurde danach beibehalten: Der Vereinssprecher war geboren und mit ihm die Gemeinschaft der Eppelheimer Vereine und Organisationen mit ihren regelmäßigen Vereinsvertretersitzungen. 1973 hatte Wilhelm Löser, damals Vorsitzender des Reitervereins, das Amt übernommen, 2001 folgte der frühere Sängerbund Germania-Vorsitzende Klaus Preuß, 2009 kam dann Dietmar Fischer und 2013 übernahm Thomas Hübler das Amt und somit die Verantwortung für die Eppelheimer Vereine sowie Organisationen.

„Vereine sind wichtig für eine Gemeinde und das Rückgrat der Gesellschaft“, hob Fischer hervor. Jeden Euro, den eine Kommune in Vereinsarbeit und Ehrenamt investiere, bekomme die Gesellschaft zigfach zurück. Vereine stärkten die soziale Gemeinschaft, begleiteten Menschen bis ins hohe Alter und bereicherten das kulturelle, sportliche, soziale und ökologische Angebot. Sie bewältigten vielfältige Aufgaben, sorgten für Integration, Inklusion, soziales Engagement und Zusammenhalt, für Lebensqualität in der Kommune und für ein Miteinander von Jung und Alt. Vereine legten den Grundstein für Freundschaften über alle gesellschaftlichen Ebenen hinweg und in jeder Zeit des Lebens.

„Jede Kommune ist gut beraten, wenn sie ihren Vereinen jegliche Form der Unterstützung zukommen lässt“, betonte der Festredner. Immerhin seien etwa die Hälfte der 15 500 Einwohner Eppelheims in einem oder mehreren Vereinen Mitglied. Der entscheidende Faktor in der Zusammenarbeit von Kommunen und Vereinen sei eine gute Kommunikation. Verwaltungen sollten mit „ganzem Herzen dabei sein“. Eine gute Förderung hänge oft vom „Wollen und Tun“ ab.

Ohne Vereinsmitglieder, Unterstützer und Spender wäre vieles in den zurückliegenden 50 Jahren in der Eppelheimer Vereinsarbeit nicht möglich gewesen, wusste Fischer. Als herausragend und einzigartig bezeichnete er das bis heute andauernde Engagement durch die Unternehmerfamilie Wild und insbesondere durch Ehrenbürger Dr. Hans-Peter Wild. Der Firmenchef finanziert aktuell seiner Heimatstadt eine neue Schul- und Vereinssporthalle.

Fördergelder bleiben vorerst gleich

Der IG-Vorsitzende blickte in die nahe und ferne Zukunft. Es brauche Veranstaltungen wie Ehrenamtsabend, Sportlerehrung und die Würdigung bürgerschaftlichen Engagements, um die Notwendigkeit von ehrenamtlichem Einsatz und dessen Bedeutung für eine gut funktionierende Gesellschaft in der Stadt sichtbar zu machen. „Kein Verein kann ohne die helfenden Hände von Ehrenamtlichen funktionieren.“

Darum sei es wichtig, den 2019 aus seinem Dornröschenschlaf erwachten „Tag des Ehrenamts“ 2023 fortzuführen. Ideen für dessen Ausgestaltung seien gesammelt worden. Nun sei man mit der Verwaltung dabei, Ideen auf ihre Machbarkeit zu überprüfen und einen Termin zu finden.

Weiteres Thema waren die Vereinsförderrichtlinien. „Von Modifizierung bis Streichung ist derzeit alles zu hören“, sorgte er sich und machte deutlich, wie wichtig Zuschüsse für Vereine seien. „Gerne dürfen die Förderrichtlinien modernisiert werden. Aber bitte im Dialog mit den Vereinen und zu deren Wohl.“ Es gebe viele positive Beispiele für eine Neugestaltung in den Nachbargemeinden. Rebmann versicherte in ihrem Grußwort, dass die Richtlinien aktuell nicht geändert werden. „Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt für eine Neugestaltung.“ Vereine seien tragende Säulen der Gesellschaft.

Quiz zum Abschluss

Die Stadtkapelle umrahmte unter Leiterin Katja Resch den Abend. Im „Belcanto“ wartete ein Fingerfood-Buffet, das ehrenamtlich federführend von Petra Hübler unter Mithilfe von Annette Christiansen, Kim Boyne, Sabine Geschwill, Nicole Gundt, Uli Matt und Tamara Kaltschmidt zubereitet worden war. Für Unterhaltung sorgte ein Quiz mit Fragen zu Ereignissen aus der Vereinsgeschichte.

Alle Fragen richtig hatten Heinz Schuhmacher, Volker Wiegand und Jutta Kocher. Im „Stechen“ siegte die Reitvereinsvorsitzende. Sie lag mit ihrer Antwort auf die Frage nach der Zahl der Vereinssprecher mit „fünf“ richtig.

Freie Autorin Ich bin seit 1995 als freie Journalistin und Fotografin für die Schwetzinger Zeitung im Einsatz und betreue dabei hauptsächlich den Lokalbereich Eppelheim.

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