Winterzeit ist Erkältungszeit. Nirgendwo scheint die Ansteckungsrate so hoch zu sein wie in Kitas. Klar, hat einer eine Schniefnase, dauert es nicht lange, bis sich die anderen Kinder und Erzieher angesteckt haben. Doch was ist die Lösung? Schließlich haben nicht alle Eltern die Möglichkeit, das eigene kranke Kind daheim zu betreuen oder es an die Großeltern abzugeben. Erschwerend kommt hinzu, dass der Fachkräftemangel auch im Bereich der Kinderbetreuung allgegenwärtig ist. Mitarbeiter, die bereits am Anschlag arbeiten, werden zusätzlich noch krank. Eine doppelte Belastung für das Personal. Wo liegt hier die Lösung?
Immerhin, in Plankstadt und Eppelheim scheint es genügend Nachwuchskräfte zu geben. Das Gesamtbild aber lässt nur geringe Hoffnung zu. Schließlich werden in jeder befragten Kita in den beiden Nachbarkommunen pädagogische Fachkräfte gesucht. Doch wer will in einem Beruf arbeiten, in dem man Gefahr läuft, dass jede Woche eine neue ansteckende Krankheit am Arbeitsplatz grassiert? Ein Lösungsansatz für ein gesünderes Miteinander wäre, dass der Arbeitgeber toleranter im Umgang mit Beschäftigten wird. Hat der Arbeitnehmer ein krankes Kind zu Hause, besteht die Möglichkeit, sich „Kinder krank“ zum melden oder im Homeoffice zu arbeiten. Das ist natürlich nicht in allen Berufen möglich. Manche Arbeitnehmer trauen sich auch nicht, sich wegen des Nachwuchses beim Chef krankzumelden oder die gesetzliche Ausnahmeregelung einzufordern – mit der Begründung, auf das Geld angewiesen zu sein. Werden aber weniger kranke Kinder in die Kita geschickt, wird das Risiko minimiert, dass sich Krankheiten verbreiten. Das würde auch für eine Entlastung bei den Erziehern sorgen.
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Schwetzinger Zeitung Plus-Artikel Kranke Kinder bleiben daheim
Was tun, wenn das eigene Kind krank ist, nicht in den Kindergarten sollte, aber das Elternteil selbst zur Arbeit? Redakteurin Linda Saxena über die angespannte Lage in Kitas und Krippen.