Erkältungszeit

Müssen Kitas in Plankstadt und Eppelheim früher schließen?

Alle befragten Tagesstätten haben mit Krankheitsfällen bei den Mitarbeitern zu kämpfen – Personal wird überall gesucht

Von 
Linda Saxena
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In manchen Tagesstätten ist nicht genügend Personal vorhanden, dadurch müssen die Stühle früher hochgestellt, heißt: die Betreuungszeiten reduziert werden. © dpa

Plankstadt/Eppelheim. Die Erkältungszeit greift um sich. Nicht davon verschont bleiben auch Kindertagesstätten (Kitas) und Krippen in Plankstadt und Eppelheim.

Vergangene Woche haben sich vier Mitarbeiter an einem Tag krankgemeldet, sagt Gisela Schultze, Leiterin der evangelischen Kindertagesstätte in Plankstadt. Wie viele Krankheitsfälle es gibt, „ändert sich täglich“. Aktuell gebe es genügend Personal, um den alltäglichen Kita-betrieb zu stemmen. „Zurzeit müssen keine Betreuungszeiten gekürzt werden.“ Das sei Ende Oktober aber der Fall gewesen, erinnert sich Gisela Schultze. In einer Woche hätten neun Erzieher gefehlt, größtenteils aus Krankheitsgründen. „Das konnten wir nur stemmen, da es einige nette Eltern gab, die ihr Kind freiwillig zu Hause gelassen oder früher abgeholt haben.“ So sei die Betreuung in der Kindertagesstätte aufrechterhalten worden. „Allerdings haben wir in der Oktoberwoche die Nachmittagszeit von 17 auf 15 Uhr reduzieren müssen.“

Evangelische Kita in Plankstadt: Not macht erfinderisch

Die evangelische Kindertagesstätte hat fünf Gruppen, davon eine Krippe und vier Elementargruppen. Die Personalfrage ist aber auch in Plankstadt präsent. „In diesem Kitajahr haben wir zum Glück zwei neue pädagogische Fachkräfte stundenweise einstellen können.“ Trotz dieser Neueinstellungen sucht die evangelische Kirchengemeinde, Träger der Kita, nach weiteren Mitarbeitern. „Uns fehlen drei pädagogische Fachkräfte“, sagt Gisela Schultze.

Damit die Betreuung auch weiterhin gewährleistet werden könne, komme Hilfe in bestimmten Bereichen von „Nichtfachkräften“. „Diese sind aber nur bedingt einsetzbar“, sagt die Leiterin.

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Ziel sei es, mindestens zwei pädagogische Fachkräfte, entweder in Vollzeit oder in Teilzeit, einzustellen. Nachwuchskräfte, die am Anfang des Berufes stehen, seien auch vorhanden. „Wir haben zwei Praktikantinnen im Anerkennungsjahr und eine im dritten Jahr der praxisintegrierten Ausbildung zum Erzieher (PIA).“

Villa Kunterbunt in Eppelheim Zeiten seit Corona geändert

In der Villa Kunterbunt in Eppelheim macht sich die Erkältungs- und Grippenzeit auch bemerkbar. „Tagesaktuell ist das schwer zu beantworten, da sich die Zahl jeden Tag ändern kann“, sagt Anette Zietsch, Pressesprecherin der Stadt, auf Anfrage dieser Zeitung. Dadurch, dass beispielsweise die Gruppen vergrößert wurden, „haben wir seit einiger Zeit generell mehr Krankheitsfälle.“ Betreuungszeiten müssten aber nicht gekürzt werden. „Wir haben unsere Öffnungszeiten schon zu Corona-Zeiten angepasst“, so die Sprecherin weiter. Dadurch können alle Angebote gewährleistet werden.

Auch in Eppelheim wird nach Personal gesucht. „Wir freuen uns immer über weitere personelle Verstärkung.“ Aktuell gebe es eine FSJ-Stelle in der Villa Kunterbunt zu besetzen.

Sieben Azubis in den Eppelheimer Kindertagesstätten St. Luitgard und St. Elisabeth

In den beiden Kindertagesstätten St. Luitgard und St. Elisabeth in Eppelheim gibt es ebenfalls Krankheitsfälle. „Die Zahlen wechseln täglich“, sagt Peter Wegener, Pressesprecher der katholischen Stadtkirche Heidelberg, die Träger der beiden Kitas ist.

„In St. Luitgard sind die Betreuungszeiten seit Beginn des Kindergartenjahres verkürzt worden.“ Der momentane Ausfall von erkrankten Mitarbeitern führe jedoch nicht zu einer weiteren Reduzierung. „In dem anderen Kindergarten St. Elisabeth sind die Betreuungszeiten derzeit nicht gekürzt“, sagt er.

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Die katholische Kirchengemeinde suche wie alle anderen befragten Einrichtungen auch nach Personal. „In St. Luitgard sind derzeit zweieinhalb Stellen offen, selbstverständlich wird hierfür Personal gesucht.“ An der Nachwuchsfront sieht es gut aus: „In Eppelheim sind zurzeit sieben Auszubildende beschäftigt“, sagt Peter Wegener. Die Kita St.Luitgard besteht aus sieben, St. Elisabeth aus vier Gruppen.

Vertretungsteam springt beim Postillion ein

„Der Krankenstand ist seit Oktober 2021 deutlich höher als die Jahre zuvor“, bestätigt Stefan Lenz, geschäftsführender Vorsitzender des Vereins Postillion, der in Plankstadt und Eppelheim jeweils eine Kindertagesstätte betreibt. „Derzeit bewegen wir uns bei acht Prozent im Gruppendienst.“ Krankheiten, so Stefan Lenz, würden durch die regionalen Personalteams aus dem gesamten Rhein-Neckar-Kreis sowie von Hauswirtschaftskräften, FSJlern und Auzubis aufgefangen.

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In der Plankstadter Kita im Pestalozziweg sei aufgrund von Krankheitsfällen im Oktober an einem Tag die Öffnungszeit um eine Stunde reduziert worden. Gleiches gilt für die Kita Regenbogen in Eppelheim. Hier wurde in der Krippe an fünf Tagen um jeweils eine halbe Stunde bis eine Stunde früher geschlossen. „Reduzierungen finden dann statt, wenn wenig Gruppendienstkräfte wegen Krankheitsausfall anwesend sind“, betont der Geschäftsführer.

Der Einsatz des Vertretungsteams komme dahingehend an die Grenze, weil „die Kinder sonst zu viele ihnen unbekannte Erzieher hätten.“ Mit dieser Regelung will der Verein gewährleisten, dass den Anforderungen in Sachen Betreuungssicherheit und Kinderschutz entsprochen werde. „Dies wurde mit dem Gesamtelternbeirat ausgehandelt“, sagt Stefan Lenz.

In Plankstadt gebe es zurzeit zwei offene Stellen, die durch den Vertretungsdienst besetzt werden.

Redaktion Linda Saxena ist Print- und Online-Redakteurin in der Lokalredaktion der Schwetzinger Zeitung/Hockenheimer Tageszeitung und zuständig für Plankstadt und Eppelheim.

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