Eppelheim. Wie hoch sind die Mietpreise in Eppelheim? Wie viel kostet der Quadratmeter im Durchschnitt? Und welche Lage ist besonders günstig, welche besonders teuer? Und finden Menschen überhaupt eine Wohnung in Eppelheim? „Wir spüren den Wohnungsdruck“, sagt Evelyn Strunck. Sie ist die ehrenamtliche Ausschussvorsitzende des Gemeinsamen Gutachterausschuss Südwestlicher Rhein-Neckar-Kreis mit Sitz in Schwetzingen und stellt die Erkenntnisse aus dem Ausschuss im Rat vor. Besonders gefragt sei Wohnraum für Studenten, die in Heidelberg oder Schwetzingen studieren. Aber: In Eppelheim sei das Angebot generell zu gering und die Nachfrage zu hoch.
Methode soll Mieter und Vermieter in Eppelheim helfen
Die Experten des Gutachterausschusses haben 808 Fragebögen ausgewertet, die von Mietern und Vermietern aus der Region ausgefüllt und eingesendet wurden. Aus diesen Informationen ist dann eine Mietübersicht entstanden, mithilfe derer sich Bürger über die örtlichen Bedingungen informieren können. Diese Methode sei transparenter und fundierter als die Mietübersichten von Immobilienseiten, die im Internet zu finden sind, erklärt die Expertin dem Gemeinderat.Mietübersichten zur ortsüblichen Vergleichsmiete darf jeder Marktteilnehmer erstellen und veröffentlichen, so der Ausschuss.
Schwetzingen, Oftersheim, Brühl und Plankstadt haben sich bereits für die Anerkennung der Mietübersicht als Mietspiegel beschlossen. Und auch der Eppelheimer Gemeinderat entscheidet sich einstimmig für die Anerkennung des einfachen Mietspiegels.
Stichprobenartig Mietverträge in Eppelheim ausgewertet
Für die Auswertung wurden Mietverträge aus den vergangenen sechs Jahren untersucht, etwa Verträge bei Neuvermietung oder bei denen Mieterhöhung vereinbart worden sind. „Relevant für die Auswertung sind die Kriterien vergleichbarer Art, Größe, Ausstattung, Beschaffenheit und Lage einschließlich der energetischen Ausstattung und Beschaffenheit eines Mietobjekts“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Damit eine Mietübersicht auch als Mietspiegel bezeichnet werden dürfe, müsse sie entweder von der nach Landesrecht zuständigen Behörde (in der Regel der Gemeinde) oder von den Interessenvertretern der Vermieter und der Mieter anerkannt werden. Mit der Anerkennung einer Mietübersicht als Mietspiegel, erhält sie rechtlich einen bindenden Stellenwert, heißt es weiter.
Der einfache Mietspiegel wird auf der Internetseite der Stadt beziehungsweise des Gutachterausschusses veröffentlicht und steht der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. Er schafft Transparenz über die ortsübliche Vergleichsmiete und leistet damit einen Beitrag zur fairen und nachvollziehbaren Mietpreisgestaltung, so das Ziel des Ausschusses. Spätestens alle zwei Jahre müsse der Mietspiegel allerdings überprüft und aktualisiert werden, so die Empfehlung der Experten.
Aus dem Gemeinderat gibt es fraktionsübergreifend Zustimmung zu dem Vorhaben, wenngleich es auch Verbesserungsbedarf bestehe. Renate Schmidt (SPD) begrüßt den Mietspiegel, regte aber an, beim nächsten Mal gezielter Haushalte in Eppelheim per Zufallsstichprobe auszuwählen und anzuschreiben, damit mehr Daten aus Eppelheim vorliegen. „Insgesamt ist es aber für alle Parteien besser, wenn es diese Vergleichstabelle gibt und sich in Rechtsstreitigkeiten darauf bezogen werden kann“, sagt sie. Auch Harald Andres (CDU) befindet, dass der Mietspiegel den Bürgerinnen und Bürger mehr Transparenz gebe.
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